Kennt ihr das kribbeln, wenn man einen Plattenladen betritt und fühlt dass man heute etwas besonderes hier entdecken wird. Im Laden läuft eine Platte die man nicht kennt, deren Klänge einem aber schon sehr ansprechen. Hinter dem Tresen diskutiert der Verkäufer mit einem Kunden über den neuen Sänger von Pennywise und ein anderer Kunde hält gerade die Limited Edition der neuen Kettcar oder vlt. auch Napalm Death ehrfürchtig in den Händen.

Wenn man dies alles beobachten kann ist man nicht bei Saturn oder im Media Markt. Du bist in einem kleinen unabhängigen Plattenladen wo dir der Verkäufer noch einen Kaffee hinstellen wird und du dir die völlig unsortierte Kiste mit den Angeboten in aller Ruhe zu Gemüte führen kannst. Und genau in dieser Kiste entdeckst du etwas von Overkill oder Udo Lindenberg was du schon immer haben wolltest.

In einer Musikwelt in der mittlerweile die meisten dieser Plattenläden gestorben sind und den großen Ketten und dem Internethandel Platz machen mussten, ist so ein Tag wichtig. Die Rückbesinnung darauf, dass Musik mehr ist als reine Ware, als eine MP3 Datei. In diesen Läden entdeckt man über die Kommunikation mit den anderen Kunden und den Verkäufern immer wieder neue endgeile Bands, die einen manches mal das ganze weitere Leben begleiten. Selbst der Plattenladen selbst profitiert davon und entdeckt durch dich vielleicht auch eine Band die zu seinen Sortiment passt.

So brachte ich Mitte der 90er die Bloodhound Gang aus Kalifornien mit nach Pforzheim und spielte die Platte bei Henry in dessen „CD-Laden“ ab. Er war total begeistert, legte sie dann im „Schuppen“ in Calmbach auf und auch dort fanden sie alle riesig. So verkaufte er mehrere Scheiben der Bloodhound-Gang, die er vorher selbst nicht kannte. dem „CD-Laden“ in der Irmengardstraße trauere ich immer noch nach. Wie viele Nachmittage verbrachte ich darin, Musik hörend und ich ging nie ohne mindestens eine neue Scheibe (neu oder 2hand) wieder raus. Henry wollte Tipps für sein Punkrockregal von mir und Frank bestückte ein weiteres mit Darkwave. Somit hatten immer alle was davon. Leider führten viele Umstände dazu, dass er sich nicht halten konnte. Die Musikszene in Pforzheim ist sehr klein und es reichte eben nicht für ihn neben den großen Anbietern zu bestehen.

Geht deshalb heute und in Zukunft in den kleinen Plattenladen eurer Stadt. Kauft dort ein, trinkt Kaffee auf Kosten des Besitzers, labert mit den Leuten dort über Bands und Konzerte und habt eine gute Zeit. Damit nicht noch mehr dieser tollen Läden sterben, unterstützt den Record Store Day!!!

Hier der Link zur Seite des Record Store Day Germany: http://www.recordstoredaygermany.de/ !

Was der Record Store ist „erklärt“ euch auch noch dieses Video:

Euer OnkelMad