EMP präsentierte die Persistence Tour in diesem Jahr und wartete mit einem hervorragenden Line-Up. Alte Helden wie Sick Of It All oder Ignite locken mich immer hinter dem warmen Ofen vor. Wenn dann noch so viel Lady-Power am Start ist mit Walls Of Jericho und All For Nothing, dazu mit Turnstile eine junge Band des Genre Hardcore die mächtig abgeht, ist der Abend eine Verpflichtung!

Die Runnung Order war mehr als verheissungsvoll:

SICK OF IT ALL 22:50 – 23:50
IGNITE 21:45 – 22:30
WALLS OF JERICHO 21:00 – 21:30
RYKERS 20:15 – 20:45
TURNSTILE 19:30 – 20:00
ALL FOR NOTHING 18:45 – 19:15
BROKEN TEETH 18:00 – 18:30

 

Rykers sah ich zuletzt auf dem Bizarre Festival Mitte der 90er. Im Hangar irgendwann weit nach Mitternacht. Es wurde schon hell, als wir den Hangar Richtung Zeltplatz verließen.

Leider schafften wir es nicht zu Broken Teeth. Die Anreise machte hungrig und so aßen wir erst noch in der angrenzenden Bar zu Abend.
Ab All For Nothing waren wir im Schlachthof. Vorher sogar für kurze 10 Sekunden mal Backstage, aber das wäre eine andere Story.
Hielt sich das Publikum beim Female Fronted Hardcore aus Rotterdam doch noch sehr zurück, kam bei Turnstile etwas mehr Bewegung in die Meute. Direkt vor der Bühne sammelte sich eine recht junge Crowd und war sehr dankbar, dass Frontmann Brendan sich bei nahezu jedem Lied vorne am Gitter blicken ließ.
P1080873(1)P1080892(1)
Er gab weiter alles, obwohl er sich schon beim ersten Song sichtlich den Fuß verdreht hatte.
Das Publikum war dankbar und die Jungs aus Baltimore ernteten viel Applaus.
Die Rykers schafften es dann zum ersten Mal an diesem Abend den Schlachthof nahezu komplett in Bewegung zu bringen. Der Moshpit war oldschool, was nicht nur an den grauen Haaren der wohl genährten Männer lag. Kein Violent Dancing, sondern Pogo alter Schule und jedem der stürzte wurde aufgeholfen.
Zwischen den Songs pumpten einige dann doch sehr.
Walls Of Jericho waren an diesem Abend eine Macht. Welche eine Soundwand Sängerin Candace Kucsulain umgab. Obwohl klein an Körpergröße war ihre Präsenz auf der Bühne und vorne am Absperrgitter phänomenal groß. Sie nahm den Schlachthof für sich ein und wenn sie ins Mikro shoutete bließ es uns die Wollmütze vom Kopf (…interessanterweise hatten echt viele noch ihre Wintermütze auf, einige machten sogar Werbung für ein gewisses Presswerk…).
Das Video zeigt euch einen kleinen Ausschnitt von der genialen Stimmung beim letzten Song der Band aus Detroit:

Ignite gewohnt sympathisch. Sie machen immer Lust auf Urlaub am Strand mit Schirmchendrink und netten Leuten. Lagerfeuer in der Nacht und Knutscherei inbegriffen. Was für eine positive Ausstrahlung diese Band doch hat ist für mich unglaublich.
Immer auch auf der Seite der Guten. So durfte sich Amnesty International kurz auf der Bühne präsentieren und für ihren Infostand im hinteren Teil der Location werben.
P1080942(1)
Viel zu schnell war die Zeit um und eigentlich war es bisher schon ein mehr als vollkommenes Line-Up.
Nun aber zeigte sich wer der wahre Headliner des Abends ist.
Sick Of It All betraten die Bühne und hatten das Publikum am haarigen Sack. Donnernder Applaus und überall freudige Gesichter als die Koller Brüder und Craig Setari über die Bühne fegten.
Pete Koller muss Sprungfedern in den Sneakers haben. So wie er umhersprang und dies über die komplette Stunde ist einzigartig. Sein Bruder freute sich sichtlich über die positive Resonanz des Publikums, aber ein klein wenig mehr könnte schon noch gehen. Und so kündigte er nach einer halben Stunde das Ende des Gigs an. Er begründete es damit, dass viele einfach nur rumstehen würden und dann können man ja auch aufhören.
P1080984(1)P1090017(1)
Zum Glück ließ er sich „überreden“ und gab der Meute von Lied zu Lied eine weitere Chance. Bei Sanctuary und Scratch The Surface war der komplette Schlachthof Tanzfläche. Nur an den Seiten konnten sich noch einige in „Sicherheit“ bringen. DNC von der neuen Platte wurde gefeiert wie ein Klassiker. Hier haben es Lou, Pete, Craig und Schlagzeuger Armand wohl wieder geschafft einen Song zu schreiben, der bei keinem Auftritt fehlen darf.
Sick Of It All hoben den Abend noch mal an in Sachen Intensität und Begeisterung für die Art von Musik, welche wir lieben. Hardcore is the best music, isn´t it?!

Dankbar
MaD

….und Grüße an Sepp und Flo!

Weitere Bilder:

All For Nothing:
P1080837(1)P1080853(1)

Rykers:
P1080906(1)

Walls Of Jericho:
P1080932(1)

Sick Of It All:
P1080989(1)P1080975(1)