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bieberer berg

Aufstiegsspiel zur 3.Liga: Kickers Offenbach – 1.FC Magdeburg 1:3

Das Hinspiel in Magdeburg endete 1:0 für den FCM und so versprach dieses Rückspiel spannend zu werden. Der OFC musste zwar einen Rückstand aufholen, dies war aber nicht unmöglich und Magedeburg konnte sich auf diesem knappen Hinspielergebnis nicht ausruhen.
Ausruhen wollten sich auch beide Fanlager nicht. Prall besetzte Blöcke, die weit vor Spielbeginn schon besetzt waren, zeugten von der Motivation beider Seiten.
Der „Block U“ tauchte sich zu Beginn ganz in Blau und beflaggte mit der „Block U 1.FC Magdeburg“ Fahne den Zaun. Und genau darum ging es heute auch, um den 1.FC Magdeburg. Der 1.FC Magdeburg sollte endlich aufsteigen in den Profifußball.
Die Mitmachquote lag dementsprechend im Auswärtssektor auch bei 100%. Laut und fanatisch supporteten die Magdeburger ihre Mannschaft.
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Offenbach übernahm auf dem Feld das Kommando und der Bieberer Berg ging ekstatisch mit. Der unangefochtene Meister der Regionalliga Südwest ging dann auch verdient mit 1:0 in Führung. Vor mir umarmten sich Männer weit jenseits der 50 und hatten Tränen in den Augen. Anspannung fiel erst mal von ihnen ab.
Das sind genau die Geschichten, welche solche Spiele schreiben. Für mich absolut nachvollziehbar und ich erahne auch wie man sich im Magdeburger Block beim Führungstreffer der Heimelf gefühlt hat. Wollte in dieser Situation nicht mit den Jungs tauschen.

Auf dem Platz machte der FCM alles richtig. Sie blieben ruhig. Ihre Stärken sind vor allem bei Standards und das diese kommen würden war klar. Der OFC agierte in der Folge nicht mehr unbedingt so geordnet wie in den Anfangsminuten, ließ nun Magdeburg etwas mehr Platz.
Der „Block U“ hatte dann seinen großen Moment. Magdeburg erzielte den Ausgleich. Während die Herren vor mir, die sich gerade noch in den Armen lagen mit fahlem Gesicht da saßen, kannte der Jubel im Auswärtssektor keine Grenzen.
Nur Minuten später die Entscheidung. Das 1:2 für den FCM bedeutete praktisch den Aufstieg, so ging man auch in die Pause.
Auf Seiten des OFC war man schon jetzt geschlagen. Keiner versprühte mehr Zuversicht, überall geknickte Anhänger. Auch auf Seiten der Fans gab man auf. Die Einpeitscher standen zu Beginn der zweiten Hälfte nicht mehr vorne vor dem Block. Die älteren Männer vor mir waren bereits weg.
Es sang, feierte und schrie nur der 1.FC Magdeburg. Und dies mit solch einer Intensität, dass ich fast nur den diesen Block anschaute und nicht mehr dem Spiel folgte. Es machte so viel Spaß zu sehen wie alle, wirklich alle, sich dort am Support der eigenen Mannschaft beteiligten.
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Nach dem 1:3 verließen dann die Offenbacher so langsam das Stadion. Manche auf dem regulären Weg, andere wiederum wollten über den Rasen laufen. Bei bestem Wetter zogen sie die Sturmhaube in Vereinsfarbe über und getreu dem Motto „Sieg oder Spielabbruch“ rannten sie aufs Grün. Sieg war nicht mehr möglich, Spielabbruch lag noch drin.
20 Minuten dann Scharmützel mit der Staatsmacht auf dem rasen und vor dem Block. Magdeburg schaute interessiert zu und war diszipliniert. Bei diesem Spielstand vielleicht auch nicht weiter verwunderlich, aber trotzdem hatte ich etwas Sorge, dass es auch dort einige Unbesonnene gibt, die sich nicht zurückhalten können. Zum Glück nicht und so konnte der „Block U“ den größten Erfolg der letzten Jahrzehnte gemeinsam feiern.
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Viele im Auswärtsblock haben sicher noch bessere Zeiten des 1.FC Magdeburg erlebt, die jüngeren Fans kennen den Profifußball nur aus der Sportschau. Ich freue mich für die Magdeburger und hoffe, dass sie die Klasse in der Dritten Liga halten können. Gerade den älteren Fans werden die meisten Duelle ja eh bekannt vorkommen. Mit „Scheiß Dynamo“ stimmte man sich schon mal auf eines der heißesten Spiele der kommenden Saison ein.

Beide Vereine, Offenbach und Magdeburg, spielten eine tolle Saison. Sie wurden beide Meister ihrer Liga und doch steht ein Verein am Ende mit leeren Händen da. Dies ist ungerecht und muss geändert werden. Die Meister ihrer jeweiligen Ligen müssen aufsteigen.

Die beiden Bilder, welche jetzt noch folgen, zeigen sehr schön wie eng Freud und Leid, Sieg und Niederlage an diesem Nachmittag beieinander lagen.

MaD

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Zwei Abende im Oktober mit dem KSC

Zwei Abende im Oktober zum Vergessen. Es hätte eine der besten Wochen des Jahres für und mit dem KSC werden können. Nach dem tollen 4:0 Auswärtssieg beim FC St.Pauli stand Dienstag das Spiel im DFB-Pokal beim Regionalligisten Kickers Offenbach an.
Drei Tage später ein Heimspiel in der Liga gegen den SV Sandhausen.
Ein Sieg auf dem Bieberer Berg würde die nächste Runde im DFB-Pokal bedeuten und damit eine sichere Einnahme von mind. 500.000 Euro. Dazu Reputation und Werbung für unseren Sport-Club.
Nachlegen in der Liga dann gegen den SVS und die Stimmung rund um unseren Verein wäre bombig.
Hätte alles so schön sein können.
Fußball ist aber leider meist mehr von unerfüllten Hoffnungen geprägt und so blamierten wir uns nach besten Kräften im DFB-Pokal auf dem Bieberer Berg.
Keine Torchance in der zweiten Halbzeit, kein Spielaufbau, kein Kampf, keine Emotionen auf dem Platz. Yabo fehlte an allen Ecken und Enden.
2500 mitgereiste Karlsruher trauten ihren Augen nicht. Das Spiel des Jahres in finanzieller Hinsicht wurde abgeschenkt. Im ganzen weiteren Saisonverlauf ist es unmöglich so viel Geld für unseren klammen Verein herein zu holen, egal wie gut man spielt. Bitter!
Gleichzeitig stellt man sich als jemand hinterm Zaun dann doch die Frage ob unser Trainer die Mannschaft hierfür richtig eingestellt hat oder ob er auch dachte, dass dieser Sieg lässig mitgenommen wird? Als Varnhagen in der Startelf auftauchte und nicht Meffert, drängte sich dieser Verdacht fast auf. In Liga 3 noch eine Stütze, kam Silvano Varnhagen leider nie in der zweiten Bundesliga an und hat keine Spielpraxis. Sie ihm in diesem Spiel zu geben – fahrlässig. Wenn es, wie geschehen, schief geht bietet so eine Aufstellung einfach zu viel Raum für Spekulation.
Offenbach stand tief, war aber aggresiv im Zweikampf und kaufte uns den berühmten Schneid ab. Dazu kamen individuelle Fehler und so fiel das Tor für die Kickers fast folgerichtig.
Danach war zu keiner Sekunde spürbar, dass wir hier noch was reißen sollten. Ein wirklich bitterer Abend für unseren Karlsruher SC. Verlieren kann man immer, auf das „wie“ kommt es an.
Wir sind wahrscheinlich der unkommerziellste Verein im ganzen Land. Immer wenn es etwas zu verdienen gibt, verweigern wir uns. Erfolg wird einfach hier nicht groß geschrieben.

Tristesse pur dann Freitag Abend gegen den SV Sandhausen. Die meisten Gespräche drehten sich noch um das Pokalaus. Man merkte förmlich wie es an den Leuten nagt und wie groß doch der Ärger darüber noch war.
An dem Abend kämpfte unsere Mannschaft aber wenigstens, wenn auch spielerisch mal wieder kaum etwas ging, zumindest in der ersten Halbzeit. In der Offensive sind wir einfach zu harmlos.
Mit Torres kam dann mehr Schwung nach der Pause und er war es auch, der den Führungstreffer erzielte. Dieser war hochverdient, denn Sandhausen wollte gar nichts.
Wir spielten auch ganz gut weiter, waren aber zu ungefährlich vor dem Tor der Gäste. Es passierte dann leider was dieser Woche das i-Tüpfelchen aufsetzte. Katastrophale Fehlerkette in der Defensive und der Ball war im Tor zum 1:1.
Eine sekundenlange Stille im Wildpark, alle hielten den Atem an und schauten entsetzt. Unglaublich wie man so ein Spiel nicht gewinnen kann.
War die Stimmung auf den Rängen vor dem Ausgleich schon nicht wirklich gut, so war konnte man es jetzt vergessen. Keiner konnte sich mehr aufraffen richtig Gas zu geben. Zu tief saß bei vielen wohl noch die Enttäuschung über die Niederlage im Pokal.
Wenn man sich unsere Aufstellung anschaut wird natürlich auch deutlich, dass wir großes Verletzungssorgen haben, zudem sind einige Spieler vollkommen ohne Form. Valentini hinten rechts ist nur ne Notlösung, der junge Max musste wieder links ran, Barry wird eingewechselt. Der KSC kommt auf dem berühmten „Zahnfleisch“ daher.
Warum unser Trainer in der 90.Minute noch Außenverteidiger für Außenverteidiger brachte sei hier nur als kuriose Randnotiz erwähnt. Vielleicht wollte er „Zeit von der Uhr nehmen“. Und warum spielt eigentlich Mauersberger nicht mehr?
Was so eine Woche kaputt machen kann ist schon sagenhaft.
Schade!

MaD

KSC-Sandhausen

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