Suche

Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

Kategorie

Konzerte

Guns‘n‘Roses – Mannheim, 24.6.2018

Sonntag Abend zum Abschluss eines langen Musikwochenendes waren Guns‘n‘Roses angesagt. Um den Auftritt dieser außergewöhnlichen Band zu sehen brach ich das Southside Festival ab. Sollte sich dies lohnen?

Bei allem was man über Axel und Co. sagen und hören kann und wie oft er sich in den vergangenen Jahren auch zum Obst gemacht hat, es war ein sensationeller Abend.

3 1/4 Stunden eine musikalische Reise durch ihr ganzes Schaffen und vor der Bühne standen Jung und Alt, Metalfreak und SWR-Hörer, Mutter und Tochter, ergraute Freundescliquen mit bunten Cocktails und bierbäuchige Lederkutten. Diese Art des Rockkonzerts wird es irgendwann mal nicht mehr geben.

Was für tolle Musiker standen da auf der Bühne und wie viele wunderbare Songs haben diese Jungs geschrieben. Was Slash und Co. mit ihren Instrumenten machten war herausragend und alles saß auf den Punkt. Dazu ein Sänger der sichtlich Bock hatte und zu über 90% keine Wünsche offen ließ.

Das er ab und an mal stimmlich nicht mehr das bringen konnte wie man es gerne hätte (z.b. Sweet Child O Mine) ist geschenkt.

Da setzt sich Axel an das Klavier und zockt vor über 50.000 Leuten November Rain und Slash steht im Scheinwerferlicht und spielt den berühmten Gitarrrenpart und schwups war man wieder zurück in die 90er katapultiert.

Das 10 Minütige Gitarrensolo von Slash ließ uns mit offenem Mund vor der Bühne stehen. Ihm mal direkt auf die Finger sehen zu können war phänomenal.

Ich bin auch heute noch schwer begeistert.

29 Songs, schnelle und langsame, epische Balladen und zackige Kracher. Alle hatten das gewisse Etwas und die Gunners schafften es immer wieder aufs Neue das gesamte Publikum einzufangen und zu begeistern. Dies ist eine große Kunst und Axl, Slash und Co. spielten alle Karten dieser Kunst an diesem Abend in Mannheim aus.

Als die ersten Klänge von Paradise City erklangen reckten tausende Menschen jubelnd die Hände in die Luft und strahlten über das ganze Gesicht.

Danke dafür sagt

MaD

Napalm Death, Brujeria und Power Trip – live in Karlsruhe 

Noch immer habe ich den gestrigen Abend im NCO Club in Karlsruhe vor Augen und ein Rauschen im Ohr. Napalm Death waren der krönende Abschluss eines Abends der mit Power Trip einen musikalischen Höhepunkt schon vor 20 Uhr hatte. 

Die Metal Band aus Dallas spielte astreinen 80er Jahre Trash Metal, gespickt mit Punk- und Hardcorelementen. 

Brujeria mit Shane von Napalm Death am Bass (seinen Auftritt mit Lock Up habe ich leider verpasst) meinen es wohl wirklich ernst. Macheten, Vermummung und aggressives Gehabe auf der Bühne, wirkten auf mich irgendwie aufgesetzt und mitten in Karlsruhe an einem Abend im Mai lächerlich. 

Unsere Freunde aus Birmingham lieferten zum Abschluss eine typisch energiegeladene Napalm Death Show ab. Sänger Barney war es wichtig vor jedem Song die Botschaft desselben rüber zu bringen. 

Gewohnt klare Aussagen zur Entwicklung der menschlichen Gesellschaft und musikalisch eine Reise durch über drei Jahrzehnte Bandgeschichte. Der Sound im NCO Club, dem ehemaligen Offizierkasino der U.S. Army, war druckvoll und hatte die richtige Lautstärke um die Härte von Napalm Death den zahlreich erschienenen Fans zielgerichtet in den Gehörgang zu blasen. 

Hier nun drei Live Songs (Life And Limb, Diktat und All Is Said And Done) vom Wacken Open Air 2009 um euch einen Eindruck zu verschaffen wie Napalm Death live klingen:

Homepage: http://napalmdeath.org/scum/

MaD

Doofgesagte Leben Länger….

Der Bucklige und Betzy sind zurück in den Clubs unseres Landes. Micro und Olli lassen sie als Abstürzende Brieftauben wieder lebendig werden und es wirkt so als wären sie nie weg gewesen und wir alle immer noch 16.

Am Freitag, den 20.01.2017 gastierten die Tauben aus Hannover mit ihrer „Doofgesagte Leben Länger“ Tour in Karlsruhe und sorgten in der Alten Hackerei für ein ausverkauftes Haus.

Die dritte Woche Dauerfrost am Stück sorgte dafür, dass schon weit vor Konzertbeginn alle dicht gedrängt vor der Bühne standen. Es wurde gelacht und getrunken. Diese Kombination ließ auf einen ausgelassenen Abend hoffen. (Ja ja ich weiß, es braucht keinen Alkohol um lustig zu sein….*g).

Da die Abstürzenden Brieftauben so eine arme Band sind und sich keinen richtigen Support Act leisten können, übernahm dies Schlagzeuger Olli. Er ist unter seinem Künstlernamen Jonny „Bocke“ Bockmist auch schon länger Solo unterwegs und sorgte an diesem Abend in der Hackerei für prächtige Stimmung. Ausgerüstet mit einer „Klampfe“ und viel Wortwitz langweilte er nicht nur die anwesenden Tauben Fans der ersten Stunde (= alte Leute Ü40) sondern auch den Brieftauben Nachwuchs. Er wurde leider zu leise ausgebuht! 😜😎

Als Micro und Olli mit „Das Grauen Teil Drei“ ihr Set eröffneten, sortierte sich das Publikum direkt vor der Bühne neu. Band und Fans waren ohne Berührungsängste sofort auf Betriebstemperatur.

Was dann folgte war ein Hit-Gewitter aus sehr alten und ganz neuen Songs. Ob „Pieke Punk“, „Frauke Halt´s Maul“ oder „Die Blumen Sind Für Sie Herr Polizist“ sie wurden genau so stürmisch gefeiert wie „Was Ich Nicht Mag“, „Hör Doch Bitte Wieder Auf“ und „Du Brauchst Es“.

Ein Chor aus knapp 200 Kehlen unterstütze die beiden Tauben nach Kräften und vorne wurde die Luft langsam dünner, denn die pogende Meute wurde nicht müde und ich selbst trug die Erinnerung an den Abend noch ein paar Tage mit mir rum. Am Samstag Morgen nach dem aufwachen wusste ich nicht ob mir die Rippen mehr weh tun als der linke Arm. Dem Schmerz folgte aber sogleich die lächelnde Erinnerung an einen glorreichen Abend, der als erste Zugabe „Das Grauen Kehrt Zurück“ bereit hielt und mit Rempeltanz bis in die letzte Reihe ausklang.

Für mich persönlich hielt der Abend noch eine Überraschung parat. Ein alter und sehr geschätzter ehemaliger Schulkollege tauchte überraschend in der Hackerei auf. Wir hatten uns über 20 Jahre nicht gesehen. Was ein Fest, vor allem als er mir eröffnete, dass er durch mich damals zu den Abstürzenden Brieftauben gekommen ist. Thorsten B. es war mir eine Freude!

MaD

 

The Lennons – Ein Abend unter Freunden

Das traditionelle Weihnachts-Konzert von Deutschlands ältester aktiver Punkband ist nicht nur musikalisch immer ein Höhepunkt  des Jahres. 

Freunde und Bekannte aus Nah und Fern kommen zurück in ihre Heimatstadt Pforzheim um die Tage mit ihren Familien zu verbringen. Für viele bieten The Lennons am ersten Feiertag eine willkommene laute Abwechslung von Familie, Stollen, Blockflöte und Co. 

So trifft man Menschen, mit denen man früher auf Tour war in steter Regelmäßigkeit, wenn Michael Hermann und seine Band zum Tanz bitten. 

Im Rockkeller Sakrema versammelte sich ein illustres, teils in die Jahre gekommenes Publikum um gemeinsam die Musik aus 35 Jahren Bandgeschichte der Lennons zu feiern und auf Armageddon zu warten. Wie lange es wohl noch dauert? 😎

Der Sound rumpelte schwer durch die alte Kegelbahn, während das Publikum die 0,5er Bierflaschen zu Liedern wie Paranoia, Fuck, Kristallnacht, Gewalt auf Video oder Claudia gen Holzdecke reckte und jedes Wort mitsang. 

Das Jahr 2016 bot leider viele Möglichkeiten um das Lied „Der König ist tot“ einem verstorbenen aus der Musikszene zu widmen. 

Just in dem Moment als die Nachricht vom Tod von Georg Michael durchsickerte, widmeten The Lennons dieses Lied dem großartigen Leonard Cohen. 

Wer von uns wäre nicht so gern wie Roland Kaiser oder Nackt unter Kannibalen?! An diesem Sonntag Abend durfte jeder für starke zwei Stunden sein was er wollte. In Erinnerungen schwelgen, gemeinsam mit alten Freunden singen, anstoßen und rumtoben. 

Ein Höhepunkt war wieder einmal einer der letzten Songs des Abends. Dschingis Khan animierte auch den ehemaligen Sänger von Never Trust A Hippie wieder zum Mikro zu greifen und The Lennons gesanglich zu unterstützen. In der Kombination gab es dies zuletzt vielleicht vor 15 Jahren. Genial!

Ein Stück weit ist die Zeit stehen geblieben bei The Lennons. Die alten Lieder lassen gedanklich unbeschwerte Tage unserer Jugend wieder aufleben. Selbst wenn man viele der Songs länger nicht gehört hat, fällt einem doch der Text sofort wieder ein, wenn Michael Hermann, Helmut Kuntschner, Gerhard Michaelis und Michael Wurster die ersten Töne erklingen lassen. 

Danke an The Lennons für Original Punkrock since 1981. 

MaD 


Grüße und danke für einen super Abend an Pepe, Tosa, Sandy, Manu, Guschd, Roger und die Kaufmanns. 

Diamond – Stick To Your Guns live

Für zwei Mottoabende kamen Stick To Your Guns live nach Karlsruhe in die Alte Hackerei. Am 16.08.2016 spielten sie ihr komplettes Album Diamond plus ein paar ausgesuchte Perlen.

Ausverkauftes Haus in der Hackerei und alle fieberten in dieser Mini-Location (180 Tickets!) dem Auftritt der Hardcore Band entgegen. Diamond ist das vierte Album der Band um Sänger Jesse Barnett und darauf befindet sich auch der Hit „We Still Believe!.

Diesen Song performen Stick To Your Guns schon sehr früh im Set, was die Hackerei ausrasten lässt. Die Crowd vor der Bühne ließ keine Zeit zum verschnaufen zu. Stagediver nutzen die Monitorbox zum Absprung in die Menge und wenn von der Bühne niemand kam, dann surfte sicher jemand aus den hinteren Reihen bis zu uns nach vorne. Dicht an dicht standen und schwitzen wir, feierten aber jeden Song ab.

Jesse Barnett baute zum Glück zwei politische Statements ein. In diesen Phasen konnte man sich wieder etwas zurecht ruckeln, Schuhe binden und nach seinen leuten schauen.

Als Opener fungierten Landscapes aus England. Ihr Hardcore ist sehr melodisch und emotional. Vor allem die ruhigen Phasen nahmen sie für mich ein. Ihr Album Modern Earth kaufte ich später am Merch und es läuft seitdem auf Dauerrotation im Auto.

Stick To Your Guns beendeten den schweißtreibenden Abend nach knapp 1 1/2 Stunden und niemand war böse, denn alle hatten sich dermaßen vorausgabt, dass es einfach gut war. Einige Jungs campierten im Auto auf dem Schlachthof Gelände um auch am nächsten Tag noch dabei zu sein. Zwei von diesem Exemplaren, die ihren Tag am Epple See verbrachten traf ich am Folgetag in Mo´s Plattenladen in der Karlsruher Oststadt wieder.

Dort stöberte auch Chris Rawson von Stick To Your Guns nach Platten. Er wurde fündig und wir laberten noch etwas über die erste Shwo, Karlsruhe und seine ehemalige Heimat Detroit. Ein angenehmer Zeitgenosse.

MaD

 

Endlich ein Date mit dem Boss

Am 17.06.2016 haben Bruce Springsteen und ich es endlich geschafft. Unsere Terminkalender ließen es zu, dass wir uns in München im Olympiastadion trafen. Irgendwie hatte ich es mir intimer vorgestellt, aber Bruce hatte noch weitere 56.999 Menschen zu unserem Date eingeladen.

Ich selbst und meine Begleiter nahmen irgendwo im weiten Rund Platz, während der Boss mit seiner E-Street Band die Bühne betrat und das Treffen musikalisch einläutet.

Wobei zum einläuten war ich ja noch gar nicht da, denn wir verquatschten uns in einem Müncher Burger Laden und nahmen nicht an, dass das Konzert auch wirklich um 19 Uhr starten sollte, wie es auf dem Ticket steht. Bei den Klängen von „Death To My Hometown“, Song Nummer 6, erreichten wir das Stadion. Die nächsten Songs waren zum ankommen. Die Stimmung war noch nicht überragend, alles groovte sich allmählich ein. Bruce sprach nicht viel zwischen den Liedern, er zählte den nächsten Song meist schon bei den letzten Akkorden an und weiter gings.

Bei „The River“ begann sich das Publikum zum ersten Mal so richtig zu bewegen. Tausende standen auf, erst leise und dann aus voller Kehle sangen sie den Refrain mit, sehr zur Freude von Bruce Springssteen und seinen Mitstreitern. Nun nahm das Konzert Fahrt auf, denn das Publikum blibe nun größtenteils stehen und feierte ein Happening, wie es nur bei wenigen Musikern möglich ist.

Die Bio-Lehrer a.D. um uns herum schwelgten in Erinnerungen und durchlebten mit geschlossenen Augen noch mal ihre Jugend und hier vor allem Ferien an der holländischen Nordseeküste.

Viele Familien waren auch am Start und mich rührte eine, welche direkt vor uns stand. Bei „Born To Run“ nahm der Vater seinen jugendlichen Sohn in den Arm und küsste ihn auf den Kopf. Dies unter den glücklich lächelnden Augen seiner Frau. Welche harmonischer Moment zum Soundtrack eines großen künstlers unserer Zeit.

„The Rising“, „Thunder Road“, „Land Of Hope And Dreams“ waren nach zwei Stunden die letzten drei Stücke, bevor das Konzert so richtig begann, denn zur ersten Zugabe erklang „Born In The USA“ und das Olympiastadion war on fire.

„Born To Run“ folgte auf dem Fuß und die Fans sangen, klatschten begeisert in die Hände, warfen wild die Arme nach oben und wussten für einige Takte wahrscheinlich nicht wirklich ob sie Männlein oder Weiblein waren.

Der Boss war danach voll in seinem Element. Er tanzte mit einer Frau, anlässlich ihres 40.Hochzeitstages auf der Bühne und um ihr Glück wollkommen zu machen, griff sie dem Traum ihrer schlaflosen Nächte an den Hintern.

„Dancing In The Dark“ wurde unterstützt durch einen kleinen Jungen und aich ein kleines Mädchen bekam noch seinen großen Auftritt. Zum Glück konnte der Bub nicht wirklich Gitarre spielen, sonst wäre alles etwas zu inszeniert gewesen.

Als Bruce Springsteen ganz alleine auf der Bühen leise „For you“ auf seiner Gitarre anstimmte, verließen wir das Oly um auf dem besten Weg aller Wege (Danke Armin) zum geilsten Parkplatz ever (Doc – du bist der Geilste) zu gelangen.

MaD

Hier gehts zur Setlist: http://www.setlist.fm/setlist/bruce-springsteen/2016/olympiastadion-munich-germany-7bfe767c.html

P.S. Der Tag wird mir wegen eines Erlebnisses von lieben Menschen mit einem Durchgeknallten auch so noch länger in Erinnerung bleiben! Gut, dass euch allen nix passiert ist. Love!


 

 

Lionheart – The Final Stomp

Lionheart gaben sich am 13.07.2016 das letzte Mal die Ehre in Karlsruhe. Bevor sie sich dem Leben mit Job und Familie widmen und es dieses eben nicht mehr zulässt zu touren, sollte die Alte Hackerei Songs wie „LHHC“, „Brother´s Keepers“, „Bury me“ oder „Rest in Power“ hören.

Auf 180 Tickets war die Show limitiert und wie nicht anders zu erwarten ausverkauft. Immer wieder erstaunlich wie viele bekannte Gesichter man anlässlich solch eines Konzertes trifft und irgendwie ist keiner so wirklich überrascht den jeweils anderen dort zu treffen. Die HC-Gemeinde in Karlsruhe und Umgebung ist eben doch übersichtlich, wenn sie auch gewachsen ist in den letzten Jahren.

Den Hauptteil des Abends vertrieben wir uns im Biergarten – Grüße an Carsten von Dog Track – diesem Umstand fiel auch die Vorband zum Opfer.

Obwohl aus Oakland im Sonnenstaat Kalifornien kommend, klingen Lionheart nicht nach Müßiggang und Easy Living. Die dicke Hose springt einem fast buchstäblich entgegen, die Lyrics sind durchsetzt mit klaren Ansagen was einem die anderen alles mal können. Ihre Riffs spielen Lionheart auf den Punkt, sind musikalisch mehr als tight und Songs wie „Bury me“ oder „LHHC“ sind Killer und bringen jede Show zum kochen.

Dankbar für die Gelegenheit Lionheart noch mal live erleben zu können, ging das Publikum gut mit während den Songs und die Show hätte richtig derbe werden können, wenn Lionheart nicht zwischen den Liedern immer ewig Pause gemacht hätte. Der Hackerei den Rücken zugedreht laberten sie miteinander und es vergingen gefühlte Ewigkeiten bis es weiterging. Eine komische Stille machte sich breit und ich hatte das Gefühl, dass es danach immer wieder fast von Null losging. Abschlusstour und eine ausverkaufte Show in einem kleinen Laden, da hätte man als Band wesentlich mehr raus holen können.

Nichts desto trotz waren die knapp 60 Minuten musikalisch ein dickes Brett und als zum Schluss „LHHC“ erklang und alle „Welcome To The Westcoast“ sangen, fand der Abend ein mehr als versöhnliches Ende.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Lionheart_(Band)

MaD

P.S. Danke Flo – war wichtig!

Portus deine Festivals

„Berlin kann jeder, Pforzheim muss man wollen“. Diesen Spruch las ich unlängst in den Untiefen des Internet. An diesem Wochenende im Juli wird einem Pforzheim leicht gemacht.

Zeitgleich finden sowohl das Happiness-Festival (mit Jan Delay, Alligatoh, Genetikk, SDP, Anti Flag , Donots und Co.) als auch das Elektro Festival Unterholz statt. Letzteres ist kostenlos und startete an diesem Samstag schon morgens um 11 Uhr. Über 1.500 tanzten zu feinsten Beats u.a. von Township Rebellion ab.

Das Happiness-Festival ist mittlerweile eine (kommerzielle) Institution. Längst entkoppelt vom AJC Schwann in dem wir früher lustige Partys feierten und die sehr jungen Across The Border und Never Trust A Hippie auf der Bühne sahen. Das AJCS an dem ich zum ersten Mal Helga traf.

Mittlerweile ist das Festival eines der besten der Kleinen und lockt mit einem tollen und viel Liebe gestalteten Gelände. Hängematten,Sitzgelegenheiten unter Bäumen, ein umfangreiches kulinarisches Angebot und lecker Cocktails laden schon zur Mittagsstunde zum Verweilen ein.

Dazu ein tolles Line Up bei dem Freunde des HipHop ebenso auf ihre Kosten kommen wie dem Punkrock zugeneigte Menschen.

Pro Festivaltag bevölkern 7.000 FestivalbesucherInnen die hügelige Grasfläche zwischen Dixie-Land und Falaffel-Stand und feiern bei schönstem Wetter das Leben.


Unterholz-Festival:


MaD

Überrollt von Crowbar!

Kirk Windstein und seine Männer gastierten am 09.05.2016 in der Stadtmitte Karlsruhe. Mit Trouble hatten sie eine Doom-Metal-Legende als Vorband am Start von der ich noch nie gehört hatte und die ich für eine Spinal Tap Coverband hielt.

Aber weit gefehlt, die alten Herren die neben Saint Vitus als einflussreichste Vertreter ihres Genres gehandelt werden, überzeugten mit sattem Sound, vielen Gitarrensoli, knarzigen Riffs und alles absolut auf den Punkt. Eine unglaubliche Präzision von der Bandana-Fraktion aus Illinois. Schön auch die Luftgitarren-Action von Sänger Kyle Thomas, wenn Rick Wartell und Bruce Franklin es an den Saiten richtig krachen ließen.

Das auch schon in die Jahre gekommene Publikum war überaus dankbar und den zahlreichen „We want more“ Rufern gaben Trouble tatsächlich noch ein zusätzliches Ständchen.

Nun war aber die Zeit für den Act des Abends gekommen. Der Platz vor der Bühne füllte sich merklich und alle waren heiß auf Crowbar aus New Orleans. Mit den ersten Riffs gelang es der Sludge-Band das Publikum in Bewegung zu setzen. Sie spielten viele Songs der älteren Platten, die unheimlich ab gefeiert wurden. „Like broken glass“ löste einen guten Moshpit aus, dicke Typen mit Bier und Kutte sind doch ganz ordentlich beweglich. Ist die Masse erstmal in Schwung sind die Umstehenden nur noch Punchingbälle.

Kirk Windstein präsentierte sich als witziger Typ, der den berühmten Schalk im Nacken trägt. Er lachte herzlich als Tommy Buckley am Schlagzeug sich verspielte und sie einen Song noch mal starten mussten. „He fucked up“ teilte er uns über das ganze Gesicht, welches nicht von seinem unglaublichen Bart verdeckt ist, lachend mit.

Die Stadtmitte kam ab Mitte des Sets nicht mehr zur Ruhe und ließ sich ganz vom harten und langsam rollenden Crowbar Sound einnehmen. Kirk´s Stimme grummelte ins Mikro und ich hatte das Gefühl auf einem unbeleuchteten Bahngleis zu stehen und von einem herannahenden Güterzug einfach überrollt zu werden. Der Sound lag schwer auf der Stadtmitte und die Meute bewegte ihr Köpfe im Takt bis nach einer starken Stunde mit „Existence Is Punishment“ der letzte Song erklang.

Cheers an den Doc und Jensomat. 

MaD



Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑