Kirk Windstein und seine Männer gastierten am 09.05.2016 in der Stadtmitte Karlsruhe. Mit Trouble hatten sie eine Doom-Metal-Legende als Vorband am Start von der ich noch nie gehört hatte und die ich für eine Spinal Tap Coverband hielt.

Aber weit gefehlt, die alten Herren die neben Saint Vitus als einflussreichste Vertreter ihres Genres gehandelt werden, überzeugten mit sattem Sound, vielen Gitarrensoli, knarzigen Riffs und alles absolut auf den Punkt. Eine unglaubliche Präzision von der Bandana-Fraktion aus Illinois. Schön auch die Luftgitarren-Action von Sänger Kyle Thomas, wenn Rick Wartell und Bruce Franklin es an den Saiten richtig krachen ließen.

Das auch schon in die Jahre gekommene Publikum war überaus dankbar und den zahlreichen „We want more“ Rufern gaben Trouble tatsächlich noch ein zusätzliches Ständchen.

Nun war aber die Zeit für den Act des Abends gekommen. Der Platz vor der Bühne füllte sich merklich und alle waren heiß auf Crowbar aus New Orleans. Mit den ersten Riffs gelang es der Sludge-Band das Publikum in Bewegung zu setzen. Sie spielten viele Songs der älteren Platten, die unheimlich ab gefeiert wurden. „Like broken glass“ löste einen guten Moshpit aus, dicke Typen mit Bier und Kutte sind doch ganz ordentlich beweglich. Ist die Masse erstmal in Schwung sind die Umstehenden nur noch Punchingbälle.

Kirk Windstein präsentierte sich als witziger Typ, der den berühmten Schalk im Nacken trägt. Er lachte herzlich als Tommy Buckley am Schlagzeug sich verspielte und sie einen Song noch mal starten mussten. „He fucked up“ teilte er uns über das ganze Gesicht, welches nicht von seinem unglaublichen Bart verdeckt ist, lachend mit.

Die Stadtmitte kam ab Mitte des Sets nicht mehr zur Ruhe und ließ sich ganz vom harten und langsam rollenden Crowbar Sound einnehmen. Kirk´s Stimme grummelte ins Mikro und ich hatte das Gefühl auf einem unbeleuchteten Bahngleis zu stehen und von einem herannahenden Güterzug einfach überrollt zu werden. Der Sound lag schwer auf der Stadtmitte und die Meute bewegte ihr Köpfe im Takt bis nach einer starken Stunde mit „Existence Is Punishment“ der letzte Song erklang.

Cheers an den Doc und Jensomat. 

MaD