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Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

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Heidenheim – KSC 2:1 oder Die Saison in 90 Minuten 

Nach dem Schlusspfiff stand ich ratlos im Block. „Jetzt verlieren wir schon die Spiele in denen wir über weite Strecken besser sind“. Um mich herum gab es wenige Diskussionen, was hätte man auch sagen sollen. 

Wer dieses Match live im Stadion oder zu Hause im TV gesehen hat, kennt das ganze bisherige Dilemma der Saison 2016/2017. Wieder gefällig gespielt, wieder verloren. 

Die Aufstellung, welche Tomas Oral wählte fand Anklang auf den Rängen, so ziemlich jeder hätte genau so die Truppe auf die Ostalb geschickt. 

Der Beginn war gut. Wir kamen schnell an im Spiel und beherrschten die Gastgeber. Heidenheim kratzt diese Saison an den Top Drei, also alles andere als Laufkundschaft. Eine eingespielte Mannschaft mit dem ehemaligen Karlsruher Schnatterer als Herz des Teams. Es war also eher überraschend, dass der KSC die Partie dominierte.

Unsere Elf kämpfte, rannte und setzte die Gastgeber schon früh unter Druck. Wir waren ballsicher und spielten über Yamada, Torres und Stoppelkamp schnell nach vorne. Das sah nicht nur gefällig aus, wir erarbeiteten uns auch einige gute Strafraumszenen, leider nicht wirklich viele richtig gute Torchancen. Nach einer Ecke und einem erkämpften zweiten Ball köpfte uns Yamada (!!!) verdient mit 0:1 in Führung. 

In den folgenden Minuten hatten wir nicht das Gefühl, dass die Mannschaft das Spiel aus der Hand geben wird. Eine starke Leistung von allen ermöglichte es, dass die Heidenheimer nicht in die Partie fanden. Bis zu einem ominösen Pfiff des Schiedsrichters. Elfmeter für die Gastgeber nach einem angeblichen Foul von Torres. Saublöd ging er zum Ball, aber trotzdem war es kein Foul. Der Schiri sah dies leider anders und so stand es zur Pause 1:1 statt 0:1 oder gar 0:2. 

Ja, es war wieder unglücklich, aber zuvor sind wir auch nicht in der Lage nachzulegen und unsere Führung trotz Überlegenheit auszubauen. An was dies liegt? Keine Ahnung! Wir spielten ja weiter nach vorne, aber wirklich zwingend sind wir nicht. Rückblickend auf die letzten beiden Runden war dies schon da unser Problem. 2014/2015 hatte Rouwen Hennings seinen unglaublichen Lauf, wenn er nicht traf wurde es auch eng. In der letzten Saison taten wir uns offensiv auch schwer. 

Es kam natürlich genauso wie es mein Nebenmann schon Minuten vorher immer wieder in seinen nicht vorhandenen Bart hinein murmelte. Heidenheim erzielte aus dem Gewühl den Siegtreffer. Es war wohl Abseits und René Vollath war dermaßen in Rage, dass er sich noch die gelbe Karte abholte. 

Und genau hier liegt der große Unterschied zu den beiden vorher genannten Spielzeiten. Wir sind defensiv nicht mehr stabil und fangen uns gerne mehr Tore als wir schießen. Dass wir zu Null spielen hat Seltensheitswert. Es fängt im defensiven Mittelfeld an und hört bei der nicht tauglichen Innenverteidigung auf. Natürlich sind Gulde, Meffert und Gordon nicht 1:1 zu ersetzen, dass wir hier aber unseren Kader mit Chorephäen wie Figueras und Kinsombi aufgefüllt haben ist lächerlich. Noch in der Winterpause diesen Jahres gehörte Jan Mauersberger zu uns. Er wollte ebenso beim KSC bleiben wie Daniel Gordon. Beide Innenverteidiger genügen gehobenen Ansprüchen der 2.Liga. Einer kickt nun wieder in München, der andere in Sandhausen. Beide unumstrittene Stammspieler! Beim verfassen dieser Zeilen muss ich unweigerlich wieder den Kopf schütteln über so viel Dummheit, beide gestandenen Verteidiger gehen zu lassen. 

Thoelke war stark letzte Runde, wenn er entweder Gulde oder Gordon neben sich hatte. Stoll stand als zuverlässiger Backup parat. Nun hat Thoelke die Hauptlast der Verantwortung zu tragen. Stoll ist leider öfter verletzt und die beiden anderen kannst in der Pfeife rauchen. Auf Links bleibt Sallahi weiter ein einziger Reinfall. Da Kempe sich leider regelmäßig verletzt, sind wir auch hier nicht konstant gut aufgestellt. 

Prömel macht es auf der 6-er Position zwar richtig gut, es fehlt aber der Abräumer, die „Drecksau“. Einer der zuverlässig die gegnerischen Angreifer im Mittelfeld stellt und zum Wahnsinn treibt. Einer wie Peitz zu seiner besten Zeit. Kom hat sich hier bisher auch als schicke Fehlbesetzung entpuppt. War er in Heidenheim überhaupt im Kader? Leute warum sollten denn auch ausgerechnet wir einen Spieler entdecken, der vier Jahre lang in Tunesien spielte. Wäre er ne Granate hätte er dort nicht so lange gekickt, wäre statt dessen schon längst in Frankreich aufgetaucht. Zugegeben, dass ist etwas „bauernschlau“, aber der Gegenbeweis wurde auf dem Platz bisher nicht angetreten. 

Am Ende standen wir wieder ohne Punkt da und dies obwohl wir vor allem die erste Halbzeit dominierten. Wenn man solche Spiele verliert steigt man ab, murmelte mein Nebenmann wieder vor sich hin. Ich widersprach ihm nicht im Nieselregen von Heidenheim. 

MAD

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2 x 0 = 0

Innerhalb einer Woche bot der KSC in zwei Spielen über weite Strecken eine starke Leistung.

Gegen den Dosenclub aus Leipzig waren wir klar dominierend. Leider gelang selbst mit einem Elfmeter das Tor zum 1:0 nicht. Diamantakos schob den Ball in Zeitlupe genau Coltorti in die Arme.

Die Fragen die sich mir hier stellen: Warum schoss der gefoulte Spieler und diskutierte da vorher mit Torres ewig darüber? Gibt’s da keine Hierarchie? Warum schießt Valentini nicht, der sonst alle Standards ausführt?

Leipzig gelang aus dem viel beschworenen „heiteren Himmel“ das 0:1. Ein abgefälschter Schuss von Sabitzer landete im Dreieck.

Machtlos steht man da im Block und sieht seine spielerisch und kämpferisch überzeugende Mannschaft verlieren.

Das Rahmenprogramm für den Dosenclub war vielfältig und bunt. Eine überdimensionale Dose wurde in Einzelteile zerlegt, es regnete Geldscheine und der Block zeigte Rangnick eine lange (Lügen-)Nase.

Mit viel Applaus wurde unser Team zurecht verabschiedet, es war die stärkste Saisonleistung gegen den unsympathischen Milliardärsbrauseclub aus Leipzig.

Barry war für mich in diesem Spiel der beste Mann auf dem Platz.

Kontrast zu den Dosen ist natürlich Bielefeld. Klamm ohne Ende und gespickt mit Drittligaspielern, viele davon mit KSC Vergangenheit (Dick, Hornig, van der Biezen, Mast).

Der KSC spielte Bielefeld an die Wand, war sozusagen eine Klasse besser. Diamantakos murmelte den Ball auch folgerichtig zum 0:1 ins Tor. Was folgte war eine Serie aus Pleiten, Pech und Pannen. Torres gibt Mr.Rückenlage himself und vergibt eine 1000%ige Chance. Der KSC weiter wesentlich besser und aktiver, aber Tore schießen können wir momentan einfach nicht.

Valentini hatte schon die gelbe Karte gesehen, nachdem er am gegnerischen 16er einen Bielefelder gehalten hatte (selten dämlich!). Es kam natürlich wie es kommen musste, mit gelb-rot flog er vom Platz.

Und nun war jedem über Jahre gestählten KSC Fan klar, was kommen wird. Bielefeld gewann das Spiel mit 2:1 und niemand, wirklich niemand, wusste hinterher wie dies nur passieren konnte.

Die Alm kochte, Bielefeld siegte im letzten Spiel der Vorrunde zum allerersten Mal zu Hause. Der KSC ist einfach immer dafür gut um andere Teams aus dem Sumpf zu ziehen.

Aber auch hier bleibt eine gute Leistung der Blau-Weißen in Erinnerung. Leider belohnte der KSC sich nicht. Nun muss gepunktet werden. 19 magere Punkte nach der Vorrunde sind zu wenig, wir stehen nur 3 Punkte vor dem Relegationsplatz, den momentan Paderborn inne hat. Relegation nach unten wohl gemerkt.

Interessant ist nun doch, dass es uns so geht wie Fürth letzte Saison.

Danke Gräfe!

Nur der KSC!

MaD

 

Zwei Abende im Oktober mit dem KSC

Zwei Abende im Oktober zum Vergessen. Es hätte eine der besten Wochen des Jahres für und mit dem KSC werden können. Nach dem tollen 4:0 Auswärtssieg beim FC St.Pauli stand Dienstag das Spiel im DFB-Pokal beim Regionalligisten Kickers Offenbach an.
Drei Tage später ein Heimspiel in der Liga gegen den SV Sandhausen.
Ein Sieg auf dem Bieberer Berg würde die nächste Runde im DFB-Pokal bedeuten und damit eine sichere Einnahme von mind. 500.000 Euro. Dazu Reputation und Werbung für unseren Sport-Club.
Nachlegen in der Liga dann gegen den SVS und die Stimmung rund um unseren Verein wäre bombig.
Hätte alles so schön sein können.
Fußball ist aber leider meist mehr von unerfüllten Hoffnungen geprägt und so blamierten wir uns nach besten Kräften im DFB-Pokal auf dem Bieberer Berg.
Keine Torchance in der zweiten Halbzeit, kein Spielaufbau, kein Kampf, keine Emotionen auf dem Platz. Yabo fehlte an allen Ecken und Enden.
2500 mitgereiste Karlsruher trauten ihren Augen nicht. Das Spiel des Jahres in finanzieller Hinsicht wurde abgeschenkt. Im ganzen weiteren Saisonverlauf ist es unmöglich so viel Geld für unseren klammen Verein herein zu holen, egal wie gut man spielt. Bitter!
Gleichzeitig stellt man sich als jemand hinterm Zaun dann doch die Frage ob unser Trainer die Mannschaft hierfür richtig eingestellt hat oder ob er auch dachte, dass dieser Sieg lässig mitgenommen wird? Als Varnhagen in der Startelf auftauchte und nicht Meffert, drängte sich dieser Verdacht fast auf. In Liga 3 noch eine Stütze, kam Silvano Varnhagen leider nie in der zweiten Bundesliga an und hat keine Spielpraxis. Sie ihm in diesem Spiel zu geben – fahrlässig. Wenn es, wie geschehen, schief geht bietet so eine Aufstellung einfach zu viel Raum für Spekulation.
Offenbach stand tief, war aber aggresiv im Zweikampf und kaufte uns den berühmten Schneid ab. Dazu kamen individuelle Fehler und so fiel das Tor für die Kickers fast folgerichtig.
Danach war zu keiner Sekunde spürbar, dass wir hier noch was reißen sollten. Ein wirklich bitterer Abend für unseren Karlsruher SC. Verlieren kann man immer, auf das „wie“ kommt es an.
Wir sind wahrscheinlich der unkommerziellste Verein im ganzen Land. Immer wenn es etwas zu verdienen gibt, verweigern wir uns. Erfolg wird einfach hier nicht groß geschrieben.

Tristesse pur dann Freitag Abend gegen den SV Sandhausen. Die meisten Gespräche drehten sich noch um das Pokalaus. Man merkte förmlich wie es an den Leuten nagt und wie groß doch der Ärger darüber noch war.
An dem Abend kämpfte unsere Mannschaft aber wenigstens, wenn auch spielerisch mal wieder kaum etwas ging, zumindest in der ersten Halbzeit. In der Offensive sind wir einfach zu harmlos.
Mit Torres kam dann mehr Schwung nach der Pause und er war es auch, der den Führungstreffer erzielte. Dieser war hochverdient, denn Sandhausen wollte gar nichts.
Wir spielten auch ganz gut weiter, waren aber zu ungefährlich vor dem Tor der Gäste. Es passierte dann leider was dieser Woche das i-Tüpfelchen aufsetzte. Katastrophale Fehlerkette in der Defensive und der Ball war im Tor zum 1:1.
Eine sekundenlange Stille im Wildpark, alle hielten den Atem an und schauten entsetzt. Unglaublich wie man so ein Spiel nicht gewinnen kann.
War die Stimmung auf den Rängen vor dem Ausgleich schon nicht wirklich gut, so war konnte man es jetzt vergessen. Keiner konnte sich mehr aufraffen richtig Gas zu geben. Zu tief saß bei vielen wohl noch die Enttäuschung über die Niederlage im Pokal.
Wenn man sich unsere Aufstellung anschaut wird natürlich auch deutlich, dass wir großes Verletzungssorgen haben, zudem sind einige Spieler vollkommen ohne Form. Valentini hinten rechts ist nur ne Notlösung, der junge Max musste wieder links ran, Barry wird eingewechselt. Der KSC kommt auf dem berühmten „Zahnfleisch“ daher.
Warum unser Trainer in der 90.Minute noch Außenverteidiger für Außenverteidiger brachte sei hier nur als kuriose Randnotiz erwähnt. Vielleicht wollte er „Zeit von der Uhr nehmen“. Und warum spielt eigentlich Mauersberger nicht mehr?
Was so eine Woche kaputt machen kann ist schon sagenhaft.
Schade!

MaD

KSC-Sandhausen

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