Fällt der Name Pip Hancox denkt man unwillkürlich an die Psychobilly-Band Guana Batz. Seine Stimme, sein Charisma, seine Energie prägten diese Band. Nun leiht er einer neuen Band Namen und Stimme, und möchte mithilfe seiner Wurzeln viele Spielarten des Rock’n’Roll miteinander verbinden. Ob er damit Erfolg hat, erfahrt ihr hier.

„Vegas Lights“ heißt das Baby – und es groovt und scheppert an allen Ecken und Enden. Schöne Bassläufe von Jonny Bowler (er war zusammen mit Hancox auch bei Guana Batz am Start), raue Gitarren zu netten Melodien und immer wieder die sehr präsente Stimme von Pip Hancox. So richtig Laune will allerdings irgendwie nicht aufkommen. Zu sehr verzetteln sich Hancox in den unterschiedlichsten Stilen. Es gibt keinen roten Faden, der sich durch das Album zieht. Merkt man beispielsweise dann, wenn man neben Rock’n’Roll-Klängen verdächtigerweise auch das eine oder andere Mal Country-Gitarren heraushört. Vor allem bei „Bleed“ fühlt man sich eher im Saloon, als in einem verrauchten Kellerraum, wo die Leute am „wrecken“ sind.

Viel Positives gibt es daher nicht unbedingt zu berichten. Das düstere „Ellinore“ allenfalls kann gemeinsam mit dem Blondie-Cover „Call me“ überzeugen. Vor allem ersteres lässt einen dann auch wirklich nicht mehr los: Treibende Gitarren, von Gino Meregilliano entfesselt, und die Düsternis in Hancox‘ Stimme lassen den Song wie eine Wand aus den Boxen kommen – man wird beim Hören schier zerschmettert. Eine Perle dieses Albums.

Und sonst? Nun, auch der Titeltrack „Vegas Lights“ vermag noch aus der Liedermenge herauszustechen – eine schöne Ballade, bei der die tolle Stimme des Sängers wieder sehr gut zur Geltung kommt. Ansonsten kann man die Songs aber blind auf die Alben verschiedenster Rock’n’Roll-Bands verteilen – sie würden dort keine Spuren hinterlassen.

MaD