Suche

Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

Schlagwort

erwin hoffer

Kempinho und das vollkommene Chaos

Welch denkwürdiges Wochenende liegt hinter uns. Am Samstag feierten wir die wunderbare 40 Jahre andauernde Freundschaft mit den Anhängern von Hertha BSC im ausverkauften NCO Club in Karlsruhe. Stunden später entstieg Kempinho im Wildparkstadion wie ein Phönix aus dem bisherigen Chaos dieser Saison. 

Gefühlt spielten gerade noch The Offenders und feierten zu Dance- und Partymucke die bunte Mischung aus Karlsruher und Berliner Fans, samt Freunden aus Graz und Strasbourg, da war es schon wieder Mittag und der KSC trat zum ersten Rückrundenspiel an. 

Die Berliner waren zu ihrem Auswärtsspiel in Freiburg längst aufgebrochen, da nahm die Chaos-Choreo über die gesamte Gegengerade im Wildpark seinen Lauf. Untermalt von dem auf unseren Verein bezogenen schönen Satz „Auch ein perfektes Chaos ist etwas Vollkommenes“! 

Das erste Spiel unter unserem neuen Trainer Mirko Slomka ging gleich gegen eine direkte Konkurrentin im Abstiegskampf. Die punktgleiche Arminia aus Bielefeld war zu Gast und brachte sicherlich ca. 500 Anhänger mit. Die meisten versammelten sich mittig hinter der Local Crew Fahne, standen kompakt und machten einen ordentlichen Support. Der Gästeblock war mit altbekannten Bannern gut geschmückt. 

Das Zuschauerinteresse hätte aufgrund der Brisanz des Spiels größer sein müssen, aber so ist es eben in Karlsruhe. Sobald schlechter Fußball geboten wird, sind die Leute weg. Da wird schnell vergessen, dass vier (!!!!) sehr gute Spielzeiten mit den Platzierungen 1,5,3 und 7 gerade hinter uns liegen. Im Gedächtnis von so manchem Fan ist dies wohl schon Dekaden her. 

Was geschah in Halbzeit eins? Wir sahen das selbe Gestolpert wie unter Oral. Mutlos, kraftlos und mehr Bolzen als gepflegter Fußball. Die Arminia hätte schon nach zwei gespielten Minuten führen müssen, doch Schütz donnerte den Ball aus 16m nur an den Pfosten. Klos hatte zuvor den Ball im Strafraum seelenruhig zurück legen können. 

In die Pause ging wohl kein KSC Fan mit einem guten Gefühl. Wie um alles in der Welt wollte unsere Truppe hier ein Tor erzielen? Was direkt nach Wiederbeginn geschah, bestätigte alle Befürchtungen. Unser ehemaliges Mittelfeld-Ass Reinhold Yabo spielte seine ganze Stärke aus und bediente Fabian Klos, der zum 0:1 einschob. 

Ernüchterung machte sich breit im weiten Rund und keiner rechnete damit was nun geschah. Die Spieler nahmen ihre elf blau-weißen Herz in beide Hände und spielten ihre beste Halbzeit der Saison. Sie kämpften um jeden Meter und um jeden Ball. Slomka stellte die Taktik etwas um und wir agierten nun aus einem kompakten Mittelfeld heraus in dem Yamada den Ton angab. Eine Ecke führte dann zum Ausgleich. Figueras setzte sich gegen Klos durch und der Ball senkte sich ins Bielefelder Netz. 

Keine Atempause gönnte unsere Mannschaft nun den Armininen. Der Wildpark war schon etwas aus dem Dämmerschlaf erwacht, aber Dennis „Kempinho“ Kempe unser Linker-Verteidiger weckte ihn nun komplett auf. Ob er selbst wusste was er da tat und wo eigentlich der Ball war?

Er fing den Befreiungsschlag der Bielefelder in deren Hälfte ab, umkurvte Yabo und drehte sich in den Bielefelder Verteidiger am 16er hinein, wobei er den Ball zweimal mit der Sohle mitnahm um ihn dann über Hesl hinweg zum 2:1 aus halblinker Position ins Glück zu schießen. Das Wildparkstadion befand sich irgendwo zwischen „Habe ich dies gerade geträumt“ und purer Ekstase. Es war einer dieser Momente, die man nie vergisst. 

Der KSC wäre aber nicht der Chaosclub der er nun mal ist, wenn er sich nicht zwei Minuten später den Ausgleich fangen würde. Eine Freistissflanke aufs lanke Eck segelte an allen vorbei und es stand 2:2.

Wunder Nummer zwei sollte nun folgen, denn wir kamen abermals zurück. Dieses Mal durch unseren quirligen Stürmer Jimmy Hoffer, der zwar stets ackert sich bisher aber auch nicht als Tormaschine entpuppte. Einen abgewehrten Eckball nahm er an der Strafraumgrenze auf und drosch das Leder aufs Tor. Trotz Vollversammlung vor dem Bielefelder Tor fand der Ball den Weg Richtung Gehäuse. Hesl war noch dran, bugsierte ihn aber geschickt an dem auf der Linie stehenden Fabian Klos vorbei ins Tor. 

Dass wir dieses Spiel mit 3:2 gewannen, verdanken wir Sekunden vor dem Schlusspfiff Kinsombi. Unser junger Verteidiger setzte im eigenen 16er zu einer waghalsigen Rettungstat an und bekam gerade noch den Fuß vor Klos an den Ball, der ansonsten völlig frei vor Vollath gestanden wäre. Chapeau für diese Flugeinlage! 

Am Ende standen drei Punkte und drei geschossene Tore auf der Habenseite an diesem 29.01.2017 vor ca. 13.500 Zuschauern und irgendwie keimt nach dieser zweiten Halbzeit etwas Hoffnung auf besseren Fußball unserer Truppe unter Mirko Slomka. 

Abstieg ist jedenfalls keine Option!

Mit Fabian Reese (Schalke), Stefan Musoga (1860 München), Benedikt Gimber (Hoffenheim) und unserem Heimkehrer Jonas Meffert (SC Freiburg) verstärkten wir unseren Kader auf Leihbasis für den Abstiegskampf. Zuvor verpflichteten wir schon Oskar Zawada vom VFL Wolfsburg. 

Auf gehts KSC – 16x gilt es nun diese zweite Halbzeit zu bestätigen für unseren Chaosverein. 

MaD

Wasser marsch zum 2:2

Karlsruhe liegt zwar am Rhein, aber dass Wasser von der Waldstadt aus quer durch die Stadt fließt und Gulli-Deckel als Sprudelbecken anmuten, ist neu.

Nach einem Wasserrohrbruch sank der Druck in den Leitungen und fast ganz Karlsruhe hatte am 20.02.2016 vormittags kein Wasser. Wäre nicht weiter bedenklich gewesen, wenn nicht um 13 Uhr das Spiel des KSC gegen Eintracht Braunschweig beginnen sollte.

Ich sah schon Hunderte von Männern rund ums Stadion und auch im Innenbereich stehen und ihr Bier „wild“ entsorgen. Die Cops hätten ihre Stadionverbotsbilanz ganz easy aufbessern können. Ein Jahr wäre bei jedem dieser „Wildpinkler“ bestimmt drin gewesen. Sie hatten Pech! Eine Stunde vor Spielbeginn schoss das nasse Gold wieder aus den Hähnen und das Spiel, welches kurzzeitig sogar auf der Kippe stand, konnte angepfiffen werden.

Die 12.500 Zuschauer sahen ein lebhaftes Fußballspiel mit zwei Teams auf Augenhöhe. Es ging hin und her, war umkämpft, es fielen Tore und die Spannung blieb bis zum Schlusspfiff erhalten. Das Pendel hätte in den letzten Minuten noch zu Gunsten beider Mannschaften ausschlagen können, aber beste Torchancen wurden vergeben.

Dabei spielte der Karlsruher SC fast 30 Minuten in Unterzahl, da sich Sallahi die gelb-rote Karte abholte. Wenn man beide Situationen die zu den Karten führten anschaut, dann war dies viel zu hart. Etwas mehr Fingerspitzengefühl von Seiten des Schiris wäre absolut angebracht gewesen.

Wir lagen zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 zurück, drehten dann aber auf und spielten mutig auf den Ausgleich. Das Team belohnte sich durch Diamantakos, der eine Torres Hereingabe im Fünfmeterraum zum Ausgleich nutzte. In der Woche hat der griechische Stürmer einen festen Vertrag bis Mitte 2019 bei uns unterschrieben. Der Leihvertrag mit Olympiakos Piräus wurde aufgelöst. Eine feine Sache!

Im weiteren Verlauf vergab Torres die große Chance zum 3:2. Er machte alles richtig als er sich am 16er durchsetzte und aufs lange Eck zielte. Der Ball ging leider wenige Zentimeter am Pfosten vorbei ins Aus.

Braunschweig scheiterte einmal an Vollath, der eine gute Leistung im Karlsruher Tor bot, und ansonsten am eigenen Unvermögen. Da der KSC mit offenem Visier agierte, hatten die Gäste oftmals sogar die Gelegenheit zum Konter, ließen diese aber ungenutzt.

Braunschweig ging nach 20 Minuten durch einen tollen Schuss von Boland in Führung. Er tanzte Krebs an der Strafraumgrenze aus und der Ball flog links oben (vom Schützen aus) in den Knick.

Torres nutzte dann einen Handelfmeter zum Ausgleich. Hatte dabei aber mehr Glück als Verstand. Der Elfmeter war vollkommen unplatziert geschossen und der Braunschweiger Torwart hatte noch die Hand dran. Vor der Ausführung gab es wieder Diskussionen im Team, wer denn nun schießen darf. Das hatten wir doch schon mal. Nazarov ist zurecht unser Schütze Nummer eins, leider spielt er meist nicht von Beginn an. Jetzt stritten sich Valentini und Torres. Das muss geregelt werden und ist Aufgabe des Trainerteams. „Es schießt wer sich am besten fühlt“ – so ein Quatsch.

Braunschweig ging nach einer Ecke abermals in Führung. Zu einem, wie man so schön sagt, psychologisch ungünstigen Zeitpunkt, nämlich in der 46.Minute. Apropos Eckbälle. Ungefährlicher als der KSC kann man bei eigenen Standards ja nicht agieren. Diese Bälle kann man auch gleich an den Gegner zurück spielen. Eine große Schwäche in dieser Saison.

Der Braunschweiger Auswärtsblock war einigermaßen gut gefüllt. Der Ultraorientierte Teil versammelte sich hinter einem großen Banner, alle in Schwarz gekleidet. Es war immer Bewegung und sie sangen komplett durch. Das Spiel gab ja auch allen Grund dazu. Der Block war schön oldschool beflaggt.

Auf unserer Seite herrschte auch gute Stimmung, vor allem nach dem mutigen Auftritt ab dem Zeitpunkt als wir auf dem Feld in Unterzahl agierten. Bei den Spruchbändern ging es u.a. wieder um bzw. gegen den DFB und seine willkürlichen Strafen:

„Geldstrafen für Spruchbänder mit beleidigendem Inhalt? Fick dich DFB!“

Dieser korrupte Laden mit seinen Steuerhinterziehern ist ein Fall für die Justiz. Die Vereine dürfen sich die Geldstrafen nicht mehr bieten lassen.

So kann es weiter gehen. Der KSC ist in der Rückrunde noch ungeschlagen und im gesicherten Mittelfeld. Nutzen wir die Zeit zur Trainer- und Spielersuche für die kommende Runde.

MaD

Zieht den Bayern die Lederhosen aus

Es ist immer etwas Besonderes gegen den Rekordmeister aus München zu spielen. So war auch das Testspiel gestern im Wildparkstadion flux ausverkauft. Wenn der FCB kommt, sind volle Kassen garantiert.

Die Einnahmen sind für den Karlsruher Sport Club immens wichtig, da wir seit Jahren ein eher klammer Verein sind. Mehrere Faktoren spielen hier eine Rolle, u.a. natürlich auch unlängst die Spielzeit als Drittligist.

Das Spiel war auch zur Ablöse unseres A-Jugendtrainers Tim Walter, der im Sommer zu den Bayern wechselte. Für unsere Spieler war es selbstverständlich ein sportlicher Höhepunkt gegen die mit Weltmeistern gespickte Mannschaft des FCB anzutreten. Solch eine Regelung zur Ablöse ist viel besser als wenn nur einfach Geld den Besitzer gewechselt hätte.

Sich mit den Besten zu messen ist für Sportler immer eine Herausforderung und motiviert für weitere Aufgaben.

Die Stimmung war gut im Wildpark. Keine Fußballatmosphäre wie gewohnt, weil es keinen organisierten Support von beiden Seiten gab, aber sie war angenehm entspannt, es gab trotzdem hin und wieder Gesänge und alle hatten Bock auf ein unterhaltsames Fußballspiel.

Unsere Mannschaft war von Beginn an gewillt dieses Spiel ernst zu nehmen und sie schafften es auch Manuel Neuer mehrmals zum Eingreifen zu bringen. Der Höhepunkt dieser tollen Anfangsphase war dann das 1:0 durch Barry, der von der Mittellinie los lief und da von Alonso nur unzureichend attackiert am 16er schön ins lange Eck abschließen konnte.

Was folgte war und ist so typisch für Bayern. Vidal mit einem traumhaften Schlenzer in den Winkel zum Ausgleich. Aus dem Stand, aus dem Nichts heraus, das sind die Bayern. Keine Chance für Orlishausen, der leider Minuten später verletzt ausgewechselt werden musste. Rene Vollath kam für ihn und übernahm auch die Kapitänsbinde.

Die zweite Hälfte plätscherte zuerst so dahin. Beide Seiten wechselten aus. Bei den Bayern kamen alle Stars, die fit waren, zum Einsatz. Sehr schön für die Zuschauer die Müller, Lewandowski, Lahm, Boateng und Co. sehen wollten.

Manuel Torres wollte es Vidal nachmachen und setzte ebenfalls zu einem Schlenzer an, nachdem Barry sich herrlich links durchsetzte und den Ball im Strafraum zurück legte. Der Ball ging an den Innenpfosten und anschließend der Torlinie entlang, leider aber nicht ins Tor. Ein Raunen ging durch den Wildpark und mit viel Beifall wurde diese Aktion beklatscht.

Bayern wechselte in der Folge auch Spieler ein, die man eher aus der zweiten Mannschaft kennt. Nach vorne ging nicht mehr wirklich viel beim angehenden Deutschen Meister 2016.

Hinten brannte es dann auch. Boateng brachte den Ball an der Mittellinie nicht gestoppt und Hoffer lief auf und davon. Im Zweikampf mit Boanteng ging er dann im Strafraum zu Boden. Es gab Elfmeter für den KSC und die rote Karte für Jeromé Boateng. Elfmeter war es eher nicht, da das Foul vor dem Strafraum war.

Nazarov war es egal. Ein perfekt geschossener Elfmeter brachte das 2:1 für den KSC. Der Ball flog vom Schützen aus gesehen links oben in den Knick. Kein Torhüter der Welt kann diesen Ball erreichen. Besser kann man einen Elfmeter nicht schießen. Dies erkannte im Interview auch Phillip Lahm und lobte unseren Schützen.

Der Klassiker „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ wurde von einigen Zuschauern nun angestimmt. Dies erinnert mich immer wieder an tolle Schlachten in den 90er Jahren gegen die Bayern. Als ein Lothar Matthäus nach einem Spiel noch eine Tür eintrat vor Ärger. Damals erzielte der KSC das 2:2 durch Eberhard „Ebse“ Carl in letzter Minute und Sammy Kuffour flog vorher vom Platz und vergrub sein Gesicht im Trikot. Vom überragenden 4:2 Sieg an einem Sonntag Nachmittag wollen wir gar nicht erst anfangen. Das waren Spiele als ich beim Anpfiff schon keine Stimme mehr hatte, da sich der D-Block schon zwei Stunden vorher lautstark eingesungen hatte. Good old times!

Es war nur ein Testspiel und wir alle wissen dies einzuordnen. Für die Stimmung rund um den Verein und für das Selbstvertrauen war der Sieg aber großartig. Zwei Tore gegen die Bayern haben so viele Mannschaften nicht erzielt in den letzten Jahren.

Für meinen Höhepunkt des Tages abseits der 90. Minuten sorgte unser Trainer Markus Kauczinski. Auf die Frage eines ZDF-Reporters wie er denn dem HSV nun erklärt wie man das macht die Bayern zu besiegen, antwortete er: „Dem HSV erklär ich nix!“.

Karlsruher SC:

Orlishausen (29. Vollath) – Valentini (46. Traut), Stoll (46. Thoelke), Gulde, Kempe (46. Sallahi) – Krebs (61. Prömel), Meffert (61. Peitz) – Torres (61. Mehlem), Barry (46. Gouaida), Yamada (46. Nazarov) – Diamantakos (61. Hoffer)

FC Bayern:

Neuer – Lahm (45. Rafinha/66. Friedl), Martinez (45. Boateng), Badstuber, Alaba (66. Dorsch) – Rode (45. Thiago), Alonso (45. Kimmich), Vidal (45. Müller) – Costa (45. Robben), Lewandowski (75. Steinhart), Coman (72. Pantovic)

Tore: 1:0 Barry (16.), 1:1 Vidal (21.), 2:1 Nazarov (Foulelfmeter, 74.)

Rote Karte: Boateng (74.Minute)

MaD

  

Derbysieger!

Endlich! Nach langer Durststrecke gewinnt der Karlsruher SC wieder gegen den Erzrivalen aus der Pfalz. Am Ende stand ein verdientes 2:0 auf der Anzeigetafel. Unsere Mannschaft kam zur Feier vor die Gegengerade, die Pfälzer dagegen mussten zum Rapport in die Kurve.

Ein nicht ausverkaufter Wildpark sah eine Pyro-Show der Kartoffelbauern zum Auftakt. Diese hatte es in sich. Wer mich kennt weiß, dass ich Pyro nicht abgeneigt bin und es als Stilmittel des Supports und als festen Bestandteil der Fankultur sehe. Rauch und Bengalos – alles wunderbar und optisch oft sehr schön, aber Leute lasst doch die Schießerei der Clips. Welch eine Scheiße der FCK hier veranstaltete. Clips gingen in Richtung Gegengerade und wurden völlig unkontrolliert in die Landschaft geschossen. Dadurch wurden Menschen gefährdet und ist deshalb nicht akzeptabel. 

Wäre dies nicht gewesen, könnte man die Show der Pfälzer ohne Ende abfeiern. So bleibt leider ein fader Beigeschmack. Pyro muss im Block bleiben. 

Auf dem Platz tat sich in der ersten Halbzeit nicht viel. Der KSC hatte Feldvorteile, Lautern kam nicht wirklich ins Spiel. Auf den Rängen hatte Lautern dagegen klar die Oberhand.

Nicht weiter verwunderlich, da auf unserer Seite aufgrund „besonderer Umstände“ dann doch die Hälfte fehlte. Sie trafen erst Mitte der 2.Halbzeit im Block ein.

So stand unser Capo alleine vorne und versuchte das bestmögliche. Derbystimmung mit der nötigen Aggressivität kam nur zuweilen auf. Im Block gab unser ehemaliger Trommler alles, nachdem die ersten Minuten so ganz ohne Trommel echt Mau waren. Verlernt hat er nichts der Gute – danke für dein Einspringen.

Ein Trikot-Zupfer an Hoffer bescherte uns in der 45.Minute einen Elfmeter und Nazarov ließ sich die Chance zum 1:0 nicht entgehen. Der Jubel auf unserer Seite war groß. Meine Angst dies noch zu vergeigen wuchs durch das Tor eher noch. Kennt ihr vielleicht auch. Es steht in einem wichtigen Spiel 0:0, die eigene Mannschaft geht in Führung und dann ist sie da, die Angst vor dem Ausgleich, die Angst den Sieg noch aus der Hand zu geben.

Als wir kurz nach der Pause das 2:0 erzielten, dies aber nicht anerkannt wurde, ahnte ich schon Böses. Zum Glück ließ mich der KSC nicht im Stich und nur eine Minute später schoß Grischa Prömel den Ball aus 25m von halbrechts in den Winkel – Traumtor! Kollektiver Jubel im L-Block. Ich stürzte 10 Reihen nach unten, Platz genug war ja.

Nach einer Stunde Spielzeit kamen endlich unsere Jungs und nun wurde es laut. Derbystimmung für die letzten 30 Minuten. Die Spruchbänder, welche eigentlich für die kompletten 90 Minuten vorgesehen waren, wurden nun im Minutentakt präsentiert. U.a. zum Jubiläum der UB90 aus Straßburg und gegen die Funktionäre der FIFA und des DFB.

Im Auswärtsblock war es mittlerweile ruhiger geworden. Der FCK machte auch auf dem Rasen nicht den Eindruck hier überhaupt noch gefährlich zu werden. Der KSC stand sicher und einer lief für den anderen. Die Mannschaft ist intakt. Wo letzte Saison noch Meffert einen exzellenten 6er spielte, brilliert nun Grischa Prömel. So schnell geht das. Peitz ist momentan nicht zu ersetzen und so bleibt Meffert außen vor.

Hoffer wurde mit großem Jubel verabschiedet. Er rackerte wieder und holte den Elfmeter heraus. Seine Kritiker im Internet werden nicht verstummen, selbst wenn er in jedem Spiel ein Tor macht. So ist das in unserer medialen Welt eben, da hetzt jeder wo er nur kann. Auf dem Platz gab er mit seiner Einstellung und Kampfbereitschaft die richtige Antwort.

Diamantakos kam für ihn und deutet an was er kann. Hoffentlich werden wir an ihm noch viel Freude haben.

Der Aufwärtstrend setzt sich fort. Wer hätte gedacht, dass wir aus den Partien gegen Freiburg, 1860 und Kaiserslautern sieben Punkte machen?! Seit Markus Kauczinski seinen Abschied zum Saisonende verkündete läuft es besser. Ein Schelm wer hier Vermutungen anstellt.

Danke KSC für diesen Samstag Nachmittag! Ein Derbysieg gegen Kaiserslautern ist und bleibt eben etwas Besonderes.

Im Wildpark wurde gefeiert, die Haupttribüne gab sogar stehenden Applaus für eine gute Leistung der Mannschaft in Blau-Weiß.

Forza KSC!

Mad

P.S. Da aufgrund der vorher schon erwähnten „besonderen Umstände“ unser Block halb leer war, stand ich mit einer kleinen Gruppe alter Weggefährten unten am Geländer. Jungs, es ist mir eine Freude mit euch seit mehr oder weniger 20 Jahren (@Acker: Bei uns sind es nun schon 23!) unseren Verein zu unterstützen. Saugut, dass ihr immer noch dabei seid! Es war irgendwie ein tolles Gefühl euch an diesem Samstag Nachmittag neben mir zu wissen.

Gruß „Sektion Gefühlsduselei“!

img_8767img_8768

KSC – Fortuna Düsseldorf 1:1 (22.09.2015)

Nach dem Schlusspfiff waren auf Karlsruher Seite alle zufrieden. Nicht unbedingt nur wegen des Endergebnisses. Es war die Leistung der Mannschaft, der Kampf und die Leidenschaft. Sie kam zurück ins Spiel trotz des unglücklichen Treffers zum 0:1 (fliegt uns doch da ne 30m Freistoßflanke durch Demirbay ins lanke Eck – unglaubliches Pech!) und hatte über die gesamten 90 Minuten die besseren Torchancen. Erwin Hoffer muss drei Buden machen, dass er dann den Ausgleich erzielte ist eine schöne Sache.

Vor dem Spiel unterhielt ich mich am Clubhaus mit zwei Düsseldorfern. Beide hätten Hoffer gerne behalten. Warum? Nicht weil er wie am Fließband trifft, sondern weil er immer kämpft und vollen Einsatz bringt.

Genau deswegen bin ich froh, dass er nun bei uns spielt.

Mauersberger und Prömel waren für mich unsere Besten. Mit Prömel kann es was werden auf der 6er Position.

Mit Barry brauchen wir wohl noch Geduld. Talent ist unzweifelhaft vorhanden. Mal sehen ob er die nötige Einstellung mitbringt um ein richtig guter Spieler zu werden. Frisur und Facebook scheinen momentan wichtiger zu sein. Es würde mich freuen, wenn er sich bei uns weiterentwickelt und ein richtig guter Fußballer wird. Wir können dies ja gemeinsam beobachten liebe Leser.

Die für Auswärtsfans katastrophale Anstosszeit brachte es leider mit sich, dass aus Düsseldorf nur ca. 500 Leute am Start waren. Selbst für Heimfans ist 17.30 Uhr eine schlechte Uhrzeit. Es sind ja nicht alle arbeitslos. Fußball lebt von seinen Fans im Stadion und den Emotionen, nicht vom TV Zuschauer.

MaD

FSV Frankfurt – Karlsruher SC 1:2 oder Der beste KSC den es je gab

„Eigentlich wollte ich ja nicht nach Frankfurt fahren, aber mein Verein braucht mich jetzt.“ Diese Nachricht auf dem Handy sagte viel über die Gemütslage des Verfassers aus und sprach in der Woche vor dem Spiel vielen aus dem Herzen die es mit Blau-Weiß halten.

Am Bornheimer Hang versammelten sich letzten Freitag Abend die treuen Fans des Karlsruher SC und sie einte eine Frage: „Was erwartet uns heute?“

Die Viererkette wurde völlig durcheinandergewirbelt. Sallahi verteidigte hinten links und Neuzugang Grischa Prömel auf der rechten Abwehrseite, dazu stand Jan Mauersberger neben Gulde in der Innenverteidigung. Gerade noch ein Verkaufskandidat und nun ein Hoffnungsträger. Willkommen zurück auf dem Platz Jan!

Und endlich stand auch wieder Peitz in der Startelf. Meine Theorie ist ja, das wir in Reutlingen mit Peitz von Beginn an, nicht verloren hätten. Dort fehlte uns der konsequente Abräumer im Mittelfeld, heute war er präsent und zeigte wie wichtig er ist.

Nach ein paar Sekunden waren alle Gedankenspiele Makulatur und eine lähmende Stille trat im Auswärtsblock ein. Halimi schoss zum 1:0 ein, unsere Abwehr bekam einfach den Ball nicht aus dem Strafraum und der Neuzugang des FSV nutzte dies eiskalt aus.

Was dann folgte war sehr schön anzusehen. Die Mannschaft kämpfte sich zurück ins Spiel. Die Abstimmung in vielen Bereichen stimmte nach wie vor nicht, aber nach dem Gegentor waren alle da und wollten das Spiel drehen. Hoffer ging vorne auf alles drauf was sich bewegte. Barry und Torres machten Druck von der Seite und im Mittelfeld begann Yamada zu zeigen, dass er den Tick besser ist als die meisten Spieler der 2.Bundesliga.

Die Mannschaft belohnte sich selbst durch den Ausgleich. Hoffer und Barry setzten die Abwehr des FSV unter Druck und der Österreicher erzielte sein erstes Tor für unsere Farben.

Das 1:2 erzwang Erwin“die Maschine“Hoffer in der 2.Halbzeit. Wieder setzte er einen Abwehrspieler des FSV unter Druck, dieser wurde dann vom eigenen Torwart noch angeschossen und unser Sieg war perfekt.

P1090880(1)

Der Torjubel nach diesem Treffer zeigte auch klar, dass die Mannschaft will. Alle Spieler kamen vor den Block und ballten die Fäuste. Vielleicht war es auch gut, dass unter der Woche mal miteinander geredet wurde.

Eine großartige Mannschaftsleistung, die durch viel Kampf geprägt war, aber auch zeigte wie ballsicher die Jungs sein können und was sie technisch drauf haben. Als Peitzinho vor unserem Block den Ball mit der Hacke einem Mitspieler in den Fuß spielte, jubelte unser Block völlig verzückt auf und ich rief laut Richtung Spielfeld „Der beste KSC den es je gab“. Großes Gelächter neben mir, aber es war einfach der „Zauber des Augenblicks“ der mich dazu verführte.

Nach dem Schlusspfiff dezenter und angemessener Jubel der Mannschaft und des Blocks. Zu großen Feiern kann es im Laufe der Saison sicherlich noch kommen. An diesem Abend waren einfach alle nur erleichtert.

P1090882(1)

Noch ein Wort zum FSV: Wirklich ein nettes Stadion, angenehme Leute die zum FSV gehen und ein Hauch von Fußball pur ohne viel „Schnick Schnack“. Gefällt mir immer wieder gut. Warum aber die dann doch überschaubare Szene beim FSV nicht zusammen steht, ist mir ein Rätsel. So viel kann euch doch nicht trennen. Oder doch?

MaD

P.S. Den Abend könnte man auch so zusammenfassen: „Mit Mürre und Pedro in Spanien gewesen und dort zwei Bier getrunken, die Martin Löffler bezahlt hat, obwohl Simone gar nicht weiß warum“!

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑