Karlsruhe liegt zwar am Rhein, aber dass Wasser von der Waldstadt aus quer durch die Stadt fließt und Gulli-Deckel als Sprudelbecken anmuten, ist neu.

Nach einem Wasserrohrbruch sank der Druck in den Leitungen und fast ganz Karlsruhe hatte am 20.02.2016 vormittags kein Wasser. Wäre nicht weiter bedenklich gewesen, wenn nicht um 13 Uhr das Spiel des KSC gegen Eintracht Braunschweig beginnen sollte.

Ich sah schon Hunderte von Männern rund ums Stadion und auch im Innenbereich stehen und ihr Bier „wild“ entsorgen. Die Cops hätten ihre Stadionverbotsbilanz ganz easy aufbessern können. Ein Jahr wäre bei jedem dieser „Wildpinkler“ bestimmt drin gewesen. Sie hatten Pech! Eine Stunde vor Spielbeginn schoss das nasse Gold wieder aus den Hähnen und das Spiel, welches kurzzeitig sogar auf der Kippe stand, konnte angepfiffen werden.

Die 12.500 Zuschauer sahen ein lebhaftes Fußballspiel mit zwei Teams auf Augenhöhe. Es ging hin und her, war umkämpft, es fielen Tore und die Spannung blieb bis zum Schlusspfiff erhalten. Das Pendel hätte in den letzten Minuten noch zu Gunsten beider Mannschaften ausschlagen können, aber beste Torchancen wurden vergeben.

Dabei spielte der Karlsruher SC fast 30 Minuten in Unterzahl, da sich Sallahi die gelb-rote Karte abholte. Wenn man beide Situationen die zu den Karten führten anschaut, dann war dies viel zu hart. Etwas mehr Fingerspitzengefühl von Seiten des Schiris wäre absolut angebracht gewesen.

Wir lagen zu diesem Zeitpunkt mit 1:2 zurück, drehten dann aber auf und spielten mutig auf den Ausgleich. Das Team belohnte sich durch Diamantakos, der eine Torres Hereingabe im Fünfmeterraum zum Ausgleich nutzte. In der Woche hat der griechische Stürmer einen festen Vertrag bis Mitte 2019 bei uns unterschrieben. Der Leihvertrag mit Olympiakos Piräus wurde aufgelöst. Eine feine Sache!

Im weiteren Verlauf vergab Torres die große Chance zum 3:2. Er machte alles richtig als er sich am 16er durchsetzte und aufs lange Eck zielte. Der Ball ging leider wenige Zentimeter am Pfosten vorbei ins Aus.

Braunschweig scheiterte einmal an Vollath, der eine gute Leistung im Karlsruher Tor bot, und ansonsten am eigenen Unvermögen. Da der KSC mit offenem Visier agierte, hatten die Gäste oftmals sogar die Gelegenheit zum Konter, ließen diese aber ungenutzt.

Braunschweig ging nach 20 Minuten durch einen tollen Schuss von Boland in Führung. Er tanzte Krebs an der Strafraumgrenze aus und der Ball flog links oben (vom Schützen aus) in den Knick.

Torres nutzte dann einen Handelfmeter zum Ausgleich. Hatte dabei aber mehr Glück als Verstand. Der Elfmeter war vollkommen unplatziert geschossen und der Braunschweiger Torwart hatte noch die Hand dran. Vor der Ausführung gab es wieder Diskussionen im Team, wer denn nun schießen darf. Das hatten wir doch schon mal. Nazarov ist zurecht unser Schütze Nummer eins, leider spielt er meist nicht von Beginn an. Jetzt stritten sich Valentini und Torres. Das muss geregelt werden und ist Aufgabe des Trainerteams. „Es schießt wer sich am besten fühlt“ – so ein Quatsch.

Braunschweig ging nach einer Ecke abermals in Führung. Zu einem, wie man so schön sagt, psychologisch ungünstigen Zeitpunkt, nämlich in der 46.Minute. Apropos Eckbälle. Ungefährlicher als der KSC kann man bei eigenen Standards ja nicht agieren. Diese Bälle kann man auch gleich an den Gegner zurück spielen. Eine große Schwäche in dieser Saison.

Der Braunschweiger Auswärtsblock war einigermaßen gut gefüllt. Der Ultraorientierte Teil versammelte sich hinter einem großen Banner, alle in Schwarz gekleidet. Es war immer Bewegung und sie sangen komplett durch. Das Spiel gab ja auch allen Grund dazu. Der Block war schön oldschool beflaggt.

Auf unserer Seite herrschte auch gute Stimmung, vor allem nach dem mutigen Auftritt ab dem Zeitpunkt als wir auf dem Feld in Unterzahl agierten. Bei den Spruchbändern ging es u.a. wieder um bzw. gegen den DFB und seine willkürlichen Strafen:

„Geldstrafen für Spruchbänder mit beleidigendem Inhalt? Fick dich DFB!“

Dieser korrupte Laden mit seinen Steuerhinterziehern ist ein Fall für die Justiz. Die Vereine dürfen sich die Geldstrafen nicht mehr bieten lassen.

So kann es weiter gehen. Der KSC ist in der Rückrunde noch ungeschlagen und im gesicherten Mittelfeld. Nutzen wir die Zeit zur Trainer- und Spielersuche für die kommende Runde.

MaD