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Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

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Relegation du Arschloch

In den letzten Tagen wurde ich immer mal wieder gefragt ob ich noch was zur Relegation gegen den HSV schreiben werde. Indirekt habe ich es durch die Schilderung der Erlebnisse des KSC-Trikots bei Rock im Park ja schon getan.
Nun sind die ersten Spiele schon wieder terminiert, die neue Saison startet in absehbarer Zeit. Die Gegner sind wieder St. Pauli, Düsseldorf, Frankfurt aber der FSV und auch Duisburg und Bielefeld gesellen sich dazu.
Nichts gegen diese Teams, ich schätze sie und ihre Anhänger.
Die Namen muten leider nicht mehr so klangvoll an, wenn man ganz dicht davor war zur kommenden Saison gegen den FC Bayern München, den  1.FC Köln, die Eintracht aus Frankfurt oder Borussia Mönchengladbach zu spielen.

Letztlich geht es nicht ausschliesslich darum, welche Gegner wir „verpassen“, es geht um den Karlsruher SC. Diesem hätte ein Jahr Bundesliga sehr gut getan. Finanziell hätte er etwas durchatmen können und im Hinblick auf das neue Stadion und alle anstehenden Entscheidungen, wären mindestens 34 Spieltage 1.Bundesliga eine großartige Sache gewesen. Und verdammt noch mal, wir hätten es auch verdient gehabt.

Im Moment kommt die ganze Leere aber auch die Wut wieder hoch, wenn ich an diesen Montag Abend des 01.06.2015 denke. Ein Pfiff änderte alles. Schiedsrichter Gräfe zerstörte mit einer der krassesten Fehlentscheidungen der zurückliegenden Spielzeit alles was sich unsere Mannschaft in 35 Spielen erarbeitet hatte.
Seit Minute 4 in Hamburg stand der KSC als Aufsteiger fest. Als Hennings mit seinem 0:1 beim HSV für einen Torjubel sorgte, der alle Strapazen der letzten Jahre vergessen ließ. Ein Freund sagte über diesen Torjubel: „Der war alles wert was wir in den letzten Jahren auf uns genommen haben.“
Im Hamburger Volksparkstadion lieferte die Mannschaft des KSC ihr bestes Saisonspiel ab. Ich möchte fast sagen, es war phasenweise das beste Spiel einer Mannschaft im KSC-Trikot seit vielen Jahren.
An Peitz prallten alle Hamburger ab, Max und der überragende Nazarov trieben über links die Angriffe voran. Torres narrte seine Gegenspieler und war mit Valentini auf rechts eine Waffe, Hennings zockte die HSV Abwehr nach Belieben ab und das Duo Meffert&Yabo gestalteten in der Mitte. Hinten standen Orlishausen, Gordon und Gulde wie Türme.
Abgesehen von zwei Lattentreffern innerhalb weniger Sekunden durch Torres und Nazarov hatten wir etliche sehr gute Möglichkeiten ein weiteres Tor zu erzielen. Leider legten wir den Ball nicht in der entscheidenden Situation in die Mitte oder unser Schuß aus bester Position glich eher einem Rückpass.
Über weite Strecken wusste der HSV nicht was er machen sollte. Abgesehen von einem Olic Kopfball in der 3.Minute kam da nichts. Bis Illicevic im letzten Spieldrittel dann doch zum 1:1 traf. Es war eine kurze Drangphase der Hamburger in der sie etwas stärker wurden und wir nur noch reagierten.
Dieses Spiel in Hamburg zu gewinnen wäre locker drin gewesen, am Ende konnten wir mit dem Unentschieden eigentlich nicht zufrieden sein. Nach unserem frühen Führungstor stand der HSV vollkommen neben sich, bei einem weiteren Treffer wären sie erledigt gewesen.

Dann die Nachspielzeit im Karlsruher Wildparkstadion. Ein frenetischer Jubel begleitet die Abwehraktion von Meffert. Der Ball kommt zu Krebs und wir haben Überzahl im Mittelfeld, dann halten alle an. Warum? Gräfe zeigte irgendwie in Richtung Strafraum. Ein Handspiel will er gesehen haben. Im Stadion hatte er diese Sichtweise exklusiv und alle TV Aufnahmen sprechen eine deutliche Sprache.
Es passte ins Bild eines Schiedsrichters der alle knappen Situationen für die Hamburger pfiff und der es zuließ, dass Rouwen Hennings von Diekmeier und Djourou praktisch gejagt und sehr oft förmlich erlegt wurde.
Gräfe hätte jede kleinste Berührung im Strafraum genutzt um Elfmeter für die HSV AG zu pfeifen, unsere Spieler gaben ihm die Chance nicht.
Diaz verwandelte den Freistoß in der Nachspielzeit zum 1:1. Das er ausgerechnet in diesem Spiel den Ball so trifft ist tragisch. Ob man den Freistoß hätte besser verteidigen können (Mauer, Torwarposition, Spieler auf die Linie) mag sein, ist aber hypothetisch.
Der KSC fiel auseinander, war in der Verlängerung immer einen Schritt zu spät und es passierte was passieren musste. Nicolai Müller staubte zum 1:2 ab.
Dieses Tor war nicht mehr so schlimm. Nach dem 1:1 glaubte im Stadion und auf dem Feld niemand mehr an einen Sieg des KSC. Unsere Mannschaft auch nicht. Sie war wie gelähmt in der Verlängerung.
15 Minuten vor dem Ausgleich stand Reinhold Yabo mit verschränkten Armen vor einer vor Freude rasenden Kurve. Soeben hatte er zum 1:0 für den KSC getroffen. Kollektiv rasteten alle aus. Nach diesem Jubel stand keiner mehr da wo er vorher stand und nicht wenige waren froh wenigstens noch ihre Klamotten am Leib zu tragen.
In den Folgeminuten rannte der HSV an und mit Glück und Geschick verteidigte unsere Mannschaft die Führung. Bis zu diesem unsäglichen Pfiff.
Im Kabinengang stand schon das Bier bereit, die Aufstiegs-Shirts waren verteilt. Tragischer kann ein Traum nicht enden! Über diese Partie werden wir uns als Rentner in 30 Jahren noch unterhalten, wenn wir dem KSC gemeinsam beim morgendlichen Training zuschauen. Diesen Schmerz vergisst niemand mehr, der den KSC im Herzen trägt.
Kurz vor Schluss vergab Hennings noch einen Elfmeter und wurde daraufhin von Djourou, Müller und Diekmeier aufs übelste angegangen und beschimpft. Es wurde beleidigt, weit unter der Gürtellinie. Gräfe schaute zu, während hingegen Rafael van der Vaart seine Mitspieler versuchte in die Schranken zu weisen.
Am Ende feierte Poptown, die einen starken Auftritt hatten mit dem Unsympath Lassoga als hätten sie den Europapokal gewonnen, was Pierre-Michel vielleicht sogar wirklich glaubte. Alles in unserem Stadion, auf unserer Aschenbahn. Ob dies sein muss, oder ob man aus Respekt der unterlegenen Kurve gegenüber nicht einfach in seinem Block bleiben kann, diese Frage mag sich jeder selbst beantworten.

Der Karlsruher SC spielte in den letzten Jahren 2x in der Relegation. Wir gewannen kein einziges Spiel. Stiegen 1x aus der 2.Liga ab und nun nicht in die 1.Bundesliga auf. Relegation du bist ein Arschloch!

MaD

Wir waren am Boden:

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…..und wir standen wieder auf und feierten die beste KSC-Mannschaft seit 2006 – ich bin so stolz auf dieses Team:

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P.S. Herr Gräfe ist im Wildparkstadion nicht mehr willkommen!

KSC – TSV 1860 München 2:0 (24.05.2015 – ausverkauft)

Endlich war es da und es war überall zu spüren. Dieses Kribbeln, diese Erwartungen, diese Hoffnung. Karlsruhe will aufsteigen! Spät setzte die Euphorie ein, aber nicht zu spät.
Weit vor Stadionöffnung standen viele schon davor und begehrten Einlass. Blau-Weiß soweit das Auge reichte, heute hatten sich alle schick gemacht. Immerhin konnte uns ja nichts Geringeres als der Aufstieg wiederfahren.
Auf eine Schlacht stellten sich alle ein, denn für die 60er ging es schlicht um den Klassenerhalt und eigentlich irgendwie auch um die Existenz.
Der KSC musste gewinnen um zumindest den Relegationsplatz zu sichern und dann darauf hoffen, dass Darmstadt zu Hause gegen St.Pauli Punkte liegen lässt.
Nach der Leistung in Braunschweig war von unseren Jungs heute einiges zu erwarten, trotz der Sperren für Yabo und Peitz.
Sie enttäuschten die ca. 25.000 Karlsruher Fans nicht. Von Beginn an drängten sie die Löwen hinten rein und nach wenigen Minuten schoß Kai Bülow nach Flanke von Torres ein astreines Eigentor zum 1:0 für den KSC.
Wenn das Wort Torjubel in dieser Saison neu definiert werden muss, dann bei diesem 1:0. Unbeschreibliche Emotionen auf den Rängen, eine ohrenbetäubende Laustärke und so viel Hoffnung lag in diesem Jubel.
Sie ließen die Löwen nicht mehr aus der Umklammerung. Der KSC beherrschte das Spiel. Auf der rechten Seite machte das Duo Torres/Valentini ihr wohl bestes Saisonspiel. Hennings schirmte jeden Ball ab, Max gab auf Links das Laufwunder und über unsere Innenverteidiger kann man nur Lob ohne Ende aussprechen.
Keiner fiel heute ab. Krebs und Yamada sorgten im Mittelfeld für die technische Raffinesse und alle, wirklich alle kämpften und rannten.
Welche Taktik 60 verfolgte blieb schleierhaft. Sie standen nur hinten drin und schoßen kein einziges Mal auf das Tor von Dirk Orlishausen. Er musste nur einige Flanken abfangen und Rückpässe verarbeiten. Für ein Spiel bei dem man mindestens einen Punkt machen sollte, war dies eindeutig zu wenig.
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Gerüchte machten die Runde. St.Pauli führt, Lautern liegt zurück. Wie auch immer, als Torres auf Vorlage von Valentini zum 2:0 einschob, war er noch mal zu spüren. Dieser Jubel mit so viel Inbrunst, Emotion und Hoffnung. So etwas gibt es nur ganz am Ende einer Saison, wenn es um alles geht. Wie liebe ich dies!
Fast zeitgleich mit unserem 2:0 schoß ausgerechnet Kempe, der Bruder unseres Verteidigers, per Freistoß das 1:0 für Darmstadt.
Bei uns plätscherten die letzten Minuten dahin, alle mit einem Ohr auf die Meldung hoffend, das St.Pauli noch den Ausgleich schafft. Leider war dies nicht der Fall und so steigt diese verrückte Truppe der Lilien um Sailer, Heller und Sulu direkt in die 1.Bundesliga auf. Glückwunsch ans Böllenfalltor – ein modernes Fußballwunder!

Unsere Helden standen fix und alle vor der Gegengeraden. Vielleicht auch etwas enttäuscht, dass es nicht geklappt hat mit dem direkten Aufstieg. Heute zeigte sich das Karlsruher Publikum von seiner allerbesten Seite. Der ganze Wildpark bedankte sich bei der Mannschaft für diese tolle Saison. Egal wie die Relegation nun ausgeht, diese Mannschaft (und das Trainerteam) repräsentiert unseren KSC auf sensationelle Weise.
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Rouwen Hennings wurde so nebenbei noch Torschützenkönig in der 2.Bundesliga – super!
Die Löwen müssen als Drittletzter der 2.Liga in die Abstiegsrelegation gegen Holstein Kiel. Mal sehen wie die Störche so drauf sind.

Nun also Relegation gegen den Dino aus Hamburg, den Verein mit der Uhr. Der HSV hat nichts gelernt aus den letzten Jahren und sich eigentlich den Abstieg redlich verdient. Was ein Chaos in dem Verein bzw. der AG. Unser alter Stürmer Bruno Labbadia führte den Hamburger SV als Trainer gerade noch so auf den Relegationsplatz mit 10 Punkten aus den letzten 6 Spielen. Sie hatten mal wieder Glück, aber jetzt kommt der KSC und schraubt diese Uhr endlich ab!

Forza KSC – Nächster Halt 1.Bundesliga!

MaD

Relegation ist Angst, Adrenalin und der ultimative Kick

Nein, zu beneiden waren sie alle nicht. Weder die Spieler auf dem Rasen noch die Zuschauer auf den Rängen. Die Relegation frisst einen auf, wenn der eigene Verein am Abgrund steht.
Wie gut konnte ich die Gefühle der Fans des HSV und der Arminia nachvollziehen. Aus ihren Gesichtern sprach die nackte Angst. Als Fürth den Ausgleich erzielte und auf den Siegtreffer gegen den HSV drängte, waren die Augen bei vielen Hamburgern leer. Andere schrien sich ihre Angst einfach weg, laut und kreischend in den Fürther Abendhimmel.
Einen Tag später griff auf der Bielefelder Alm die Panik um sich, als die Lilien aus Darmstadt die Heimelf quasi überrante.
Das alte Ehepaar tat mir so leid, wie er seiner Frau aufmunternd einen Klaps gab und sie dabei nur stur geradeaus schaute. Die Kurve hinterm Tor, die verzweifelt anfeuerte und doch wusste, dass hier gerade das eigentlich unmögliche geschah.
Auf der anderen Seite spritze den Darmstädter Fans das Adrenalin aus allen Poren. Menschen in Ekstase, nach diesem Spiel für immer vereint in dieser Erfahrung, dieser absoluten Extremsituation.

Und genau deshalb muss diese Relegation wieder abgeschafft werden. Es ist die extremste aller Situation für alle Fans die wirklich mit Herzblut zu ihrem Verein stehen. An diesen Abenden stehen Existenzen auf dem Spiel. In zwei Spielen wird über das Schicksal von Vereinen und letztlich Menschen (Angestellte auf den Geschäftsstellen; Physiotherapeuten; Trainer etc.) entschieden.
In der 120.Minute am 19.05.2014 war Arminia Bielefeld Zweitligist. Finanziell an der Kante, aber mit Perspektive. 1 Minute und 20 Sekunden später tat sich die Erde auf und der Verein, die Mannschaft war abgestiegen und geht somit einer ungewissen Zukunft entgegen.

Diese Extremsituation provoziert auch extreme Reaktionen. Einige verkriechen sich, andere weinen in aller Öffentlichkeit bitterlich und schämen sich keiner Träne. Im „normalen“ Alltag undenkbar. Einige setzen das gerade erlebte in Wut um. Letzteres ist sicherlich die schlechteste von allen Reaktionen, aber sie ist normal, wenn man bedenkt in welcher Anspannung man in den zwei Spielen und den Tagen dazwischen war.
Die Relegation ist ein moderner Gladiatorenkampf, am Ende hebt oder senkt sich der Daumen.

Ein Abstieg nach 34 Spieltagen gipfelt eher selten in derlei Achterbahnfahrten. Meist kommt er erwartet und viele Fans sind dann auch froh, wenn es endlich vorbei ist.
Drei Teams gehen runter, drei Teams gehen rauf. Alle können sich darauf einstellen. Wenn dann am Ende die Hoffnung wieder lebt und man trotzdem absteigen muss, ist dies umso schmerzhafter.
Selbst erlebt mit meinem KSC.

Diese Relegation ist bitter-süß. Süß nur, wenn man so aufsteigt wie Darmstadt 98. Im Hinspiel zu Hause mit 1:3 unterlegen und dann diese Sensation in der letzten Minute der Verlängerung geschafft – 2:4, bäm! Sie werden es nie vergessen!

Für die TV-Anstalten und die Vermarktung ist dieser Showdown bares Geld wert, für alle Fans der beteiligten Vereine kann es die Hölle sein. Dies beginnt schon an den Tagen zuvor. Der Magen macht sich bemerkbar, die Gedanken lassen einen in der Nacht nicht zu Ruhe kommen. Der Arbeitstag geht nicht um, das Bier im Stadion schmeckt nicht. Wie werden wir auftreten, können wir es schaffen, was wenn nicht?
So eine Woche saugt einen aus!

Obwohl vor allem das Spiel Bielefeld vs. Darmstadt alle bot was man an Fußball so liebt, bin ich gegen diesen ultimativen Kick!
Die Geldmaschine rollt einfach weiter, noch ein paar Euros mehr wurden eingespielt, zurück bleiben die Verlierer.
Und die Gewinner sind auch nicht wirklich immer die strahlenden Sieger. Was der HSV in beiden Spielen bot war Slapstick und zum jubeln gab es gewiss wenig Anlass. (Gut, dass die Raute nicht abgestiegen ist.)

MaD

P.S. Glückwunsch geht nach Darmstadt, willkommen zurück nach so vielen Jahren. Karlsruhe hat euch vermisst.
Dirk Schuster, wir freuen uns für dich!
Bielefeld, Dresden – kommt bald wieder. Ich spiele lieber gegen den schwarz-gelben Mob, als gegen Aalen oder Ingolstadt.
HSV,  entscheide weise am Sonntag und rauf dich endlich zusammen.

Hertha BSC Berlin – Hamburger SV 1:0 (24.08.2013)

Pech für den HSV in doppelter Hinsicht an diesem Samstag Nachmittag. Als im heimischen Volksparkstadion die Uhr auf glatte 50 Jahre Bundesligazugehörigkeit zusteuerte musste der Club auswärts antreten und konnte diese Feierstunde nicht zu Hause begehen.
Dann das Pech an diesem Tag auf einen Berliner Torwart zu treffen der sämtliche Großchancen vereitelte und so den Berliner Sieg erst ermöglichte.
Auf Seiten der Hertha gab es über die Ostkurve eine große Choreo mit dem Spruch „Erstklassig seit 1892“ und vielen blauen und weißen Pappen, die den Schriftzug „Hertha“ ergaben. Sehr imposant. (Bilder http://www.hb98.de)
Die Hamburger zeiten ein Transparent mit der Aufschrift „Bundesliga Urgestein“ und hatten viele Fahnen zum Intro im Einsatz.
Zu Beginn der zweiten Häfte zündeten sie noch etwas Pyro, was bei der einsetzenden Dunkelheit ein tolles Bild abgab.
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Stimmlich waren die ca. 6000 HSV-Anhänger nicht zu vernehmen, was am weiten Rund des Olympiastadions gibt. Zudem war die Ostkurve an diesem Tag so unglaublich laut, dass es selbst in einem engeren Stadion schwierig geworden wäre die Gäste zu hören.
Berlin ist heiß auf Liga 1, das merkte man die gesamten 90 Minuten über. Es gab kaum Ruhephasen in Sachen Support. Der Stimmungskern vor den beiden Vorsängern machte mächtig Alarm und die Ostkurve ließ sich nicht lange bitten. Dies lag sicher auch am guten Spiel der Hertha an diesem Tag.
Ramos machte dann knapp 20 Minuten vor Ende der Partie auf Vorlage von Schulz das verdiente 1:0 und ein unglaublicher Jubel brach los. Ab diesem Zeitpunkt feierte die Ostkurve durch bis zum Abpfiff.
Der Saisonstart ist der Hertha gelungen!

Meine Glückwünsche gehen an die Harlekins Berlin für 15 Jahre Ultra!

MaD

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Karlsruhe – wir sind Pokal

Es war wie eine Befreiung. Nicht nur von der Mannschaft, sondern vor allem von den Fans fiel mit dem Abpfiff eine große Last ab.
So viele lachende Gesichter habe ich seit vielen Jahren im Wildpark nicht mehr gesehen.
Es war mal wieder Zeit für einen dieser großen Momente im Fußball. Zeit für eines dieser Spiele, welches man nicht mehr vergisst.
Zeit für ein Spiel, welches an die Tür zur Top10 meiner besten Spiele im Wildpark ever anklopft. Diese Top10 ist natürlich immer subjektiv und es gilt die Lage des Vereins, die Dramaturgie der Begegnung, die Stimmung und Sieg oder Niederlage zu berücksichtigen.
Unter diesen Top10 sind einige unserer Europapokalspiele (Valencia, AS Rom, Bordeaux, Boavista Porto), die Siege gegen den VFB Stuttgart seit 1992, 4:2 und 2:2 gegen Bayern München, unser 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokalhalbfinale, das 1:0 im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV vor 12 Jahren als wir schon mal drittklassig waren, ein unvergessliches 4:4 gegen Hansa Rostock und natürlich auch das eine oder andere Endspiel um den Klassenerhalt.
Dieser Sieg drängt ganz stark in die Wertung!

Der Wildpark hatte sich dieses 4:2 einfach verdient. So viele Jahre darben wir schon dahin mit mittelmässigem bis schlechtem und absolut erfolglosem Fußball. Schon bei den beiden Treffern zum 1:1 und 2:2 war der unbändige Siegeswillen auf den Rängen spürbar, aber beim 3:2 durch unseren Martin Stoll explodierte nicht nur unser Block. Überall sprangen die Menschen auf vor Freude und jubelten lautstark. Aber es war mehr als nur freudiger Jubel, es war fast trotzig. Wir sind immer noch da, trotzen dem ganzen Mist der letzten Jahre und heute ist unser Tag. Das 4:2 wurde dann fast schon hysterisch gefeiert – warum küsst uns das Glück immer gleich so derbe, nach dem es uns so lange verlassen hatte?!

Danke an unsere Mannschaft, die bei diesem Spiel zum ersten Mal als solche aufgetreten ist, für ihr sagenhaftes Spiel.
Kampf, Einsatz, Wille haben absolut gestimmt. Aber auch hier war endlich mal mehr als diese Tugenden zu sehen. Es wurde Fußball gespielt. Schnell, trickreich und mit Raffinesse.
Einer der Gründe warum ich zum Fußball gehe ist doch auch, dass ich Spieler sehen möchte welche diesen Sport besser ausüben als ich. Die letzten Jahre hatte ich immer das Gefühl, dass ich da auch mitkicken könnte. Am Sonntag wäre ich absolut fehl am Platz gewesen und das ist gut so!
Wir erlebten an diesem Sonntag bei tropischen Temperaturen hoffentlich den Startschuß für Selcuk Alibaz in eine tolle Saison und den Auftakt zu einer Aufholjagd in Liga3!

Und falls die Stadt Karlsruhe der Posse um einen Mottospruch endlich ein Ende machen möchte. Hier ist die Lösung:
Karlsruhe – wir sind Pokal!

(Noch kurz etwas zur Anstoßzeit: Es ist unmenschlich vom Deutschen Fußball Bund die Anstoßzeit bei 14.30 Uhr zu belassen, wenn klar ist welche Temperaturen herrschen werden. Auf dem Rasen sollen es wohl 45 Grad gewesen sein, auf den Rängen nicht viel weniger!
Man hätte einfach die Hälfte der Spiele um 18 Uhr und die andere um 20.30 Uhr beginnen lassen können. Das wäre allen vermittelbar gewesen. Da es aber nur um den Profit, die Fernsehverträge (…hauptsache die Leute sitzen den kompletten Tag vor der Glotze…) und den Kommerz geht, setzt der DFB lieber Menschenleben aufs Spiel! Gratulation an die alten Herren in Frankfurt – wieder mal wurde bewiesen welch Geistes Kind sie sind. Das nächste Mal machen wir ein Einlagespiel des DFB-Präsidiums gegen eine Fanauswahl. 12 Uhr bei 45 Grad auf dem Rasen – bin auf die Ausreden gespannt.) 

Immer noch sehr zufrieden ist euer
OnkelMad

P.S. Grüße an alle Hamburger und Karlsruher die im Kaisergarten dabei waren!

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