Wir helfen! Dies hört sich grundsätzlich gut an und ist in diesen Zeiten mehr als angebracht.
Überall engagieren sich Ehrenamtliche zum Wohle der Flüchtlinge. Tausende, die nie namentlich genannt werden. Vereine spenden, Freundeskreise tun sich zusammen um vor Ort tätig zu werden, Schülerinnen und Schüler starten Initiativen, Fußballfans organisieren Hilfe in ihren Städten. Ganz Deutschland ist auf den Beinen um sich einzubringen.
Nun kommt eine Boulevard Zeitung, die seit Monaten und Jahren mit Überschriften wie „Die Wahrheit über kriminelle Ausländer“, „Faule Griechen“ oder „Die bittere Wahrheit über Ausländer und Hartz4“ aufwartet und startet eine „Hilfsaktion“. Welche Heuchelei! Seit Jahren ist die BILD-Zeitung als Brandstifter unterwegs und hetzt auf der Titelseite gegen Minderheiten und alles was ihr gerade so vor die Flinte kommt bzw. vermeintlich Verkaufszahlen bringt.
Diese Verkaufszahlen sind seit einiger Zeit rückläufig und so dachte man sich in der Chefetage wohl, dass es förderlich sei sich der momentan herrschenden Willkommenskultur anzuschließen und eine Hilfskampagne startet. Mal nicht hetzen und Vorurteile schüren, sondern versuchen mit dem Thema „Flüchtlinge“ sein Image aufzupolieren. Wie scheinheilig dies doch ist.
Wer ist dazu besser geeignet als der Fußball. Beste Quoten sind garantiert, wenn an diesem Wochenende wieder der Ball rollt und die BILD positiv in aller Munde ist.
Nur benötigt niemand die BILD um zu helfen. Niemand braucht es, dass das Logo dieser Zeitung auf den Trikots der Spieler zu sehen ist. Wenn die BILD hätte einfach so helfen wollen, hätte sie dies können. Ohne große Marketingkampagne, selbstlos und im Hintergrund, wäre dies problemlos möglich gewesen.
Die Vereine der 1. und 2. Bundesliga können selbst helfen und tun dies verschiedentlich auch schon. Sie sind nicht auf BILD angewiesen.
Als der FC St.Pauli als erster Verein sich der BILD verweigerte verglich deren Chef Kai Diekmann sie mit der AFD und twitterte, dass auf St.Pauli Flüchtlinge nicht willkommen seien. Wie ätzend und wissentlich falsch! Leider zeigt diese Reaktion deutlich woher hier der Wind weht. Es geht nicht um eine selbstlose Hilfsaktion, sondern ist eine groß angelegte Marketing-Kampagne.
Soziales Engagement ist kein Hype und keine Marketing-Kampagne. (Zitat: Ultra1894)
Mehrere Vereine (u.a. VFL Bochum, Union Berlin, SC Freiburg…..) haben sich dem FC St.Pauli angeschlossen und verweigern der BILD die Gefolgschaft. Die Fanszenen im Land positionieren sich auch und machen dies mit offenen Briefen und Statements deutlich! #BILDnotwelcome wurde auf Twitter in den letzten Tagen zu einem der populärsten Hashtag.
Mein Verein, der Karlsruher SC, schließt sich leider nicht den o.g. Vereinen an und wird das Logo der BILD auf dem Trikot tragen. Um es mit Jens Todt zu sagen: „Man kann gar nicht so viel essen wie man kotzen möchte“ (Zitat unseres Managers zur verlorenen Relegation).
Wieder eine Chance vertan um sich positiv zu positionieren. Schade KSC!
Die aktive Fanszene des KSC zeigt klar Flagge und machte dies heute auch in einem offenen Brief an den Verein deutlich:
http://ultra1894.de/offener-brief-an-das-praesidium-des-karlsruher-sport-Clubs/
Lesenswert ist auch was 11Freunde zur Aktion der BILD schreibt schreibt:
http://www.11freunde.de/artikel/die-dfl-die-bild-und-die-fluechtlinge
http://www.11freunde.de/interview/warum-fast-alle-bundesligisten-werbung-fuer-bild-machen
MaD
25. September 2015 at 7:04
Wie man nun zur Bild steht, kann ja jeder selbst für sich entscheiden. Was ich gut finde, dass die Bild oft eine opositionelle Position einnimmt ohne sich vom Rest der Medien beeinflussen zu lassen. Was ich nicht gut finde, ist, dass das geschriebene mehr oder minder erfunden wirkt und manchmal auch an den Haaren herbeigezogen. Eine Spendenaktion ist per se eine gute Sache, doch leider geht dies alles im Moment in eine ganz falsche Richtung. Den Fußball nun dazu nutzen, Werbung zu betreiben, ist wirklich der falsche Weg. Doch leider geht es vielen Vereinen wirtschaftlich nicht so gut wie dem FCB, BVB und daher sind auch hier zusätzliche Etats willkommen. Meiner Meinung nach sollte die Bild eher mal die Volkswirtschaftlichen Folgen der derzeitigen Flüchtlingspolitik ergründen und die Zielgruppen hier aufklären, was passiert, wenn eine halbe Million Menschen, die dem Staat nur Ausgaben bescheren, für längere Zeit hier bleiben. Dies kommt in allen Medien leider viel zu kurz.
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25. September 2015 at 17:09
Ist natürlich auch ein Thema, dass zu komplex um es mit wenigen Worten oder Blogbeiträgen abschließend zu behandeln. Was für mich grundsätzlich gilt ist aber, dass die BILD ein „no go“ ist.
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