Wenn man über The Porters liest, dass ihr Stil am treffendsten mit der Aussage „The Pogues meets Social Distortion“ zu beschreiben ist, dann kann man dies nach einem Konzert der Band durchaus unterstreichen. Am Vorband des geschichtsträchtigsten Tages der Stadt Pforzheim spielten Volker und Irish Pete mit ihren Porters im Irish Pub und begeisterten mit ihrer eigene Art des Folk-Punk.
Man stellt dies immer gerne heraus, dass eine Band ihren ganz eigenen Stil hat und oft trifft es ja nicht unbedingt zu, aber hier kann man dies guten Gewissens sagen. Straighter Punkrock, rockige Elemente und immer wieder Silke´s Violine, welche die Melodien genau richtig in den kräftigen Sound der Band hinein bringt. Bei Andy muss man immer aufpassen, welches Instrument er gerade spielt.
So wechselte er ständig zwischen Keyboard und Mandoline. Gehrke war an diesem Abend eher der „Unsichtbare“. Ist der Mann hinter den Drums eh oft am wenigsten wahr zu nehmen, so war dies im beengten Irish Pub noch mehr als sonst der Fall. „Irish Pete“ mit seinem breiten Kreuz versteckte in quasi hinter sich. Nach dem Konzert hatten Gehrke und ich noch eine kleine Begegnung. Er so: Na…. Ich so: War ganz nett…. Er wieder: Immerhin  ….beide hatten wir ein fettes Grinsen im Gesicht.
 
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The Porters hatten keinen ganz leichten Stand. So waren extra wegen ihrem Auftritt sicherlich nur knapp 30 Leute gekommen und so galt es das restliche Publikum im Pub für sich zu gewinnen. Dies gelang aber im wahrsten Wortsinn „spielend“. Spätestens ab dem Mike Ness Cover „Cheating at Solitaire“ hatten sie alle auf ihrer Seite. Wenn man die Augen schloss, hörte man Mike Ness. Entweder das Lager tat seine Wirkung oder die Stimmen ähneln sich wirklich so sher. Apropos Lager Beer. Stimmung kam erst so richtig ab Mitte des Sets auf, als dann einige gut geladen waren. Leute, als Fan des vorglühens kann ich euch sagen, das hätte uns an dem Abend alle weiter gebracht. Erst als die Franzosen, welche direkt vor der Bühne standen betrunken waren trauten sie sich auch was. Aber dann richtig! Gleich Mikro geschnappt und selbst gesungen.
Die Laune im Pub stieg und The Porters mussten zur Zugabe mehrmals antreten.
Über zwei Stunden unterhielten sie uns mit Folk-Punk, der im Endeffekt aber zum Glück mehr Punk als Folk ist. Die einprägsame Stimme von Volker, die sympathische Art mit dem Publikum zu kommunizieren von Basser Irish-Pete und selbst der lässig hinterm Mischpult lehnende bandeigene Soundmensch bleiben doch sehr positiv in Erinnerung.

Man hätte sich noch mehr Leute gewünscht, die extra wegen The Porters den Weg in den Irish Pub gefunden hätten und mehr Pogo wäre auch prima gewesen. Aber geschenkt, auch so war es ein toller Abend dank The Porters. Wir sehen uns hoffentlich mal wieder Folks!

MaD
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