An jenem Freitag Nachmittag machten wir uns in mehreren Bussen der Ultragruppen auf den Weg in den Ronhof zu Fürth. Diese traditionelle Spielstätte wurde mittlerweile mit Dach und rundrum Verkleidung versehen und wirkt mittlerweile von außen betrachtet wie ein Einkaufszentrum oder Billig-Baumarkt der Marke B1.
Innen allerdings erste Sahne. Für die SpVgg Greuther Fürth genau richtig. Schön eng und genügend Stehplätze sind auch vorhanden.

Die Fahrt verlief bis auf einige heiße „Quizduelle“ unspektakulär, wie eben Auswärtsfahrten nach Fürth sein sollten. Mehr als rechtzeitg waren alle vor Ort, die Pizza schmeckte auch wieder und die Einlasskontrollen gingen zügig von statten.
Würden die Leute von der Pizzeria statt Warsteiner Dosen besser fränkisches Bier verkaufen, würden sie noch einen höheren Umsatz machen. Mal sehen wann sie dies umsetzen, hingewiesen darauf wurden sie an diesem Abend zur Genüge.

Fürth hatte eine nette kleine Choreo vorbereitet, wie man überhaut sagen muss dass sie das ganze Spiel über optisch überzeugen konnten. Da war immer Bewegung im Block, Fahnen wurden über 90 Minuten geschwenkt, aber akkustisch kam da gar nichts rüber. Typisch Fürth mag der erfahrene Auswärtsfan sagen, aber komisch ist das schon. Warum ist der Heimblock in keiner einzigen Minute des Spiels so laut, dass man ihn in diesem kleinen Stadion auf der anderen Seite hören kann?!
Ansonsten ist es einfach nett in Fürth. Wenn ich als Fan des Sportes Fußball dort leben würde, wäre der Besuch sämtlicher Heimspiele gebucht. Mit dem Fahhrad hin, zwei Tucher getrunken, irgendwo auf der Gegengerade einen Sitzplatz und gut wäre. Meine Leidenschaft würde da sicher nie entbrennen, aber zum Fußball gucken ist es prima.

Wir versuchten von Beginn an so laut als möglich unsere Farben nach vorne zu peitschen, aber schnell wurde klar, dass wir sie eher bei der Verteidigung unterstützen müssen. Fürth war mehr als nur überlegen, sie drängten uns gut hinten rein. Die KSC-Spieler warfen sich allerdings in jeden Schuß und kein Weg war ihnen zu weit. Was unsere Mannschaft läuferisch und kömpferisch abliefert ist Spitzenklasse. Zwei Chancen erwarbeiteten wir uns. Die eine wurde noch kläglich vergeben, weil Torres den Ball nicht quer legte im 16er, sondern es wie auf St.Pauli mit einem strammen Schuß aus spitzem Winkel aufs kurze Eck versuchte. Bei der zweiten Chance, legte Koen schön für Yabo auf und der erzielte per Kopf unser 0:1.

Fürth-KSC III

Danach dann wurde es dunkel. Mit einem vernehmbaren „Klickgeräusch“ ging das Licht im Stadion aus. Nur die VIP in ihrem Container saßen nicht im Dunkeln.
So etwas hatte ich noch nie erlebt in 22 Jahren Fußball. Hätte man doch „Licht“ dabei gehabt, wie nett wäre das gewesen….!
Handy-Taschenlampen gingen an und wir fingen an zu feiern. Alle wurden noch ausgelassener und der Lärmpegel stieg von Minute zu Minute.
Ich hatte nur Sorge, dass der Kick abgebrochen wird, schliesslich waren wir in Führung und auf ein Nachholspiel an einem Dienstag Nachmittag hatte auch keiner von uns Lust.
Nach knapp 15 Minuten gingen die Scheinwerfer dann wieder an und es konnte weiter gehen.
In der Zwischenzeit erreichten einen aus etlichen Teilen der Republik SMS. Alle wollten das selbe wissen. Warum gibts bei euch eine Spielunterbrechung?
Aber ich konnte eure „feuchten Träume“ nicht befriedigen. Keine Pyroshow war „schuld“.

Fürth-KSC IIFürth-KSC IVFürth-KSC

Nach der Pause sahen wir ein Spiel auf ein, unser, Tor. Orle war fantastisch und wieder warfen sich alle 11 Karlsruher in jeden Schuß. Es hätte gut und gerne schon 3 oder 4:1 für Fürth stehen können. In den letzten 20 Minuten hatten wir noch einige Konter, aber wir spielten sie nicht zu Ende. Und dann passierte es doch noch. Fürth glich per Kopf zum 1:1 aus. Kurze Enttäuschung und jetzt begann das Zittern. Die Franken spielten nun auf Sieg und es wurden spannende 10 Minuten. Vor zwei Jahren hätten wir das Ding hier noch verloren mit der damaligen Mannschaft, heute holten wir den Punkt! Der KSC ist weiter dran an den vorderen Plätzen und mit dem Abstieg haben wir nichts zu tun. Letzteres ist und bleibt eh das primäre Ziel.
(Mittlerweile ist eine Woche vergangen und wir fuhren gestern einen 2:1 Heimsieg gegen Sandhausen ein. Damit steht für mich endgültig fest, dass der Abstiegskampf ohne den KSC statt findet.)

Für euch im Ronhof war euer
MaD

Fürth-KSC V