Während in Berlin gerade der Fankongress zu Ende ging, machte sich eine Pforzheimer Autokarawane auf den Weg nach Freiburg. In Karlsruhe noch einen Ultra alter Schule abgeholt und gemütlich über die Autobahn gen Süden geschippert. Und wie es so ist, wenn sich an Bord Punks, Skins und Ultras befinden, es gehen die Gesprächsthemen nicht aus. So verflog die Zeit und wieder mal reichte es nicht um alle Vorschläge zur Lösung der Weltprobleme auszudiskturien und gleichzeitig noch alle News zu den Themen Konzerte und Fußball auszutauschen.
Letzteres taten wir dann aber ausgiebig im Cafe Atlantik, welches wir schon gegen 17 Uhr betraten um vor dem Konzert dort noch zu essen und ein paar Bier zu uns zu nehmen. Von unserem Ecktisch im Nebenraum konnten wir dann auch beobachten wie sich die Location ab 20 Uhr gut füllte. Aus der näheren und vor allem weiteren Umgebung waren die Leute angereist um die Ska-Legende um Buster Bloodvessel zu sehen.

Kurz nach 22 Uhr ging es dann auch los. Das tanzwütige Volk trat mehrere Schritte vor und es wurde eng vor der Bühne. Bad Manners legten los und im Publikum wurde erst mal schnell geklärt was heute Abend hier geht oder auch nicht. Man einigte sich darauf, dass auf Pogo verzichtet wird und man „nur“ tanzt. Sehr schön zu sehen, dass diese „Diskussion“ ohne großen Ärger ablief und sich alle darauf einigen konnten.
Ein buntes Völkchen hatte sich hier zusammengefunden um Hits wie „Skinhead love affair“, „Lip up fatty“ oder „Special brew“ zu hören.
Bad Manners, gegründet 1976 in England, enttäuschten ihr Publikum nicht. Spielfreude pur legten die Musiker an den Tag und wurde es mal kurz ruhig, forderte vor allem Andy Perris sofort alle auf etwas mehr Stimmung zu machen.
Buster Bloodvessel trat in einem Leopardenmantel auf und ich war überzeugt davon, dass er diesen nach den ersten Songs ausziehen würde, aber weit gefehlt. Zum Glück hielt er starke 1 1/2 Stunden durch und begeisterte durch seine Präsenz und Ausstrahlung vor allem Leute wie mich, die ihm an diesem Abend zum ersten Mal gegenüber standen.
Nach zwei Zugaben ließen die Bad Manners ein zufriedenes und verschwitztes Publikum zurück. Sie hatten leichtes Spiel gehabt, da die knapp 400 Leute eh gekommen waren um sie und ihre Art den Ska zu spielen abzufeiern.
Mein rechtes Knie erinnerte mich noch Tage danach daran, dass dieser Abend denkwürdig war.
In der Hoffnung Bad Manners irgendwann wieder zu sehen, ging der Express wieder gen Heimat, am nächsten Tag war ja wieder Maloche angesagt.
Danke an Tosa, Flo, Nico, Anna und den Skin aus Ersingen.

MaD

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