Merauder aus New York spielten Metalcore als es diesen noch gar nicht gab. Schon Anfang der 90er Jahre verquickten sie klassischen Hardcore mit Metal.
Fast alles was man bei anderen Bands mit härterer Gangart liebt findet sich hier wieder. Schnelle Gitarrensoli, dumpfer Bass, klassische Mid-Tempo Songs, dann wieder melodiöse Parts.
So sehr Merauder andere beeinflussten, hier vor allem Hatebreed oder Heaven Shall Burn, so ließen sie es im Laufe der Jahre auch zu, dass sie offen für viele Spielarten der härteren Musik wurden.
Vielleicht auch dadurch bedingt, dass Merauder keine Band im eigentlichen Sinne mehr ist. Durch die vielen Wechsel der Bandmitglieder kamen immer wieder neue Ideen und neue Einflüsse. Dies ist nicht unbedingt schlecht, erklärt aber warum auch die Alben von Merauder nicht eine klare Linie oder Handschrift tragen. Knapp 25 Jahren sind sie nun unterwegs, haben mit allen Szenegrößen gespielt und waren zur Matinee-Show nun in Karlsruhe.
Sicher über 100 Leute waren in die Alte Hackerei gekommen um die New Yorker zu sehen.
Es eröffneten die beiden lokalen Bands Strike Back und Diversion. Beide mit Potenzial, vor allem von den Jungs von Diversion (Bandmitglieder von Strike Back sind hier auch dabei) ist noch einiges zu erwarten. Der gesamte Auftritt wirkt reifer, der Sound ist fetter. An der Bühnenpräsenz ist noch zu arbeiten, es entstehen zwischen den Songs oft lange Pausen bei denen die Musiker alle mit dem Rücken zum Publikum gen Schlagzeug schauen. Aber alle beiden Bands sehr sympathisch und mit durchaus Potential. Bin gespannt wie es bei beiden weiter geht. Respekt auch an den Sänger von Strike Back, der später Merauder vor der Bühne gut abfeierte.
War Charge aus Schottland sollte dann mal so richtig für Merauder anheizen. Auch noch eine sehr junge Band, die aber schon einiges an Konzerterfahrung mitbringt. Sie hatten Lust vor diesem Publikum zu spielen und zeigten es trotz des eher (mal wieder) verhaltenen Moshpits (…wenn man von Moshpit überjaupt reden will…).
Merauder legten dann mächtig los und endlich kam auch etwas mehr Bewegung in die Hackerei. Letztlich blieb es aber auch hier wieder beim Versuch einiger weniger Leute (Gruß an den Doc, Lars13 und Jens) Leben in die Bude zu bringen. Karlsruhe ist auch zur Matinee-Zeit eher zurückhaltend, da kann auf der Bühne stehen wer will.
Jorge Rosado weiß wie man die Meute bei Laune hält. Er erzählt fast pausenlos zwischen den Songs seine Stories, sorgt so für viel Gelächter und eine lockere Stimmung.
Bei „Life Is Pain“ lohnt es sich für ihn endlich das Mikro in die Besucher zu halten. Etliche Herren shouten den Song mit. Auch die Schotten sind darunter. Sie hatten wohl so richtig Bock auf Merauder und wollten diese nicht nur als Support-Act unterstützen.
Auch hier endet das Set schon recht schnell. Die Hackerei fordert noch laustark nach Zugabe und bekommt diese auch. Irgendwie sympathisch wie sich die Band kurz berät was sie spielen wollen. Da stehen gestande Musiker und strahlen ins Publikum als wäre dies einer der größen Auftritte ever, dabei standen sie mit allen Größen des Hardcore-Genres schon auf der Bühne.
Bei Kaffe und Tee unterwegs war
MaD
Kommentar verfassen