Konstantin Wecker, der als Liedermacher viele Generationen bewegte und auf verschiedenste Art und Weise erregte oder sogar aufregte, bescherte den ca. 1000 Besuchern im Innenhof des Kulturhauses Osterfeld in Pforzheim einen wunderschönen Abend.

Er kam nicht alleine, sondern brachte drei herausragende Musiker mit. Fany Kammerlander, Johannes Barnikel und Wolfgang Gleixner. Sie sorgten mit den verschiedensten Instrumenten (u.a. Gitarre, Keyboard, Piano, Cello, Akkordeon, Trompete) für die ansprechende Untermalung der Texte und Gedichte von Konstantin Wecker.

Dieser war an diesem lauen Sommerabend einfach in Stimmung. Es machte ihm sichtlich Spaß dem mitgehenden Publikum seine Sichtweise der Dinge durch Lieder und Ansprache zu vermitteln. Er ist und bleibt ein politischer Mensch, bezog wieder klar Stellung für Frieden und Humanismus und forderte alle Zuhörer auf die Griechen nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Wenn er auch zugab, dass bei diesem Thema auch sein Publikum zutiefst gespalten ist.

Neben der Politik und seiner Gesellschaftskritik ist er ein herausragender Texter und seine Liebeslieder gehen zu Herzen. Vor allem als er seine Gefühle in dem Lied „Für meinen Vater“ vor uns ausbreitete, waren viele der Anwesenden den Tränen nahe.

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Mit 65 Jahren ist Konstantin Wecker immer noch auf der Bühne zu Hause. So sicher und doch spielerisch leicht wechselt er zwischen Texten und Gedichten von Brecht oder Kästner zu seinen eigenen Liedern und spielt dazu Klavier als hätte er nie etwas anderes getan.

Wecker hat solch eine Textschärfe, das man sich nicht nur „berieseln“ lassen kann, sondern ihm wirklich die Aufmerksamkeit schenken muss um etwas von dem Abend zu haben.

Als er singend durch das Publikum geht, erhebt sich das Osterfeld und applaudiert dem Künstler sehr wohlwollend und voller Anerkennung. Es hatte etwas sehr Feierliches als er durch die Reihen schritt.

„Die Gedanken sind frei“ sangen an diesem Abend 1000 Menschen gemeinsam mit Wecker und Fany Kammerlander, teilweise sogar ganz ohne Begleitung der Musiker. Dieser schöne Chor rührte Wecker sichtlich, so dass er das Lied immer weiter in die Länge zog.

Man kann nur hoffen, dass diese Gedanken die Sängerinnen und Sänger in die richtige Richtung lenken. Themen über die man sich Gedanken machen sollte gibt es genug. Konstantin Wecker gab genügend Anregungen an diesem herrlichen Samstag Abend.

MaD

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