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Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

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pyro

Der Funke sprang nicht über

Morgen ist das Derby gegen den VFB Stuttgart nun eine Woche her. Der Frust und der Ärger sind bei mir aber noch nicht verschwunden. Es geht dabei weniger um die Niederlage meines Karlsruher SC als vielmehr darum wie diese von der Mannschaft einfach hingenommen wurde.

Als Tabellenletzter reist die Mannschaft am 28.Spieltag zur Mutter aller Schlachten, zumindest für uns Fans, in den Talkessel und nimmt dort in keiner Minute den Kampf auf dem Rasen an. Nur in der Nachspielzeit der ersten Hälfte war so etwas wie Fußball zu erkennen. In diesen drei Minuten drängte der KSC den VFB in die eigene Hälfte und hatte durch Kamberi auch eine gute Chance und jeder im Stadion sah, wie anfällig der VFB eigentlich ist.

Ansonsten wurde der Ball versucht in den eigenen Reihen zu halten, quer gespielt oder spätestens nach dem zweiten Pass in Richtung gegnerisches Tor verloren. Gaetan Krebs, der ewige Mittelfeldspieler in Blau-Weiß, war noch die auffälligste Figur in unserem Trikot. Dies nach seinem Kreubandriss und wenig Spielpraxis. Bezeichnend für diese desolate Truppe die derzeit unsere Farben spazieren trägt.

Die Lage des Vereins und vor allem die Spielweise dieser Ballartisten erinnert mich sehr an die Saison 1999/2000 als wir mit 27 Punkten nach 34 Spieltagen in die Regionalliga Süd abstiegen. Damals waren wir ab dem 17.Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz und blamierten uns Spieltag für Spieltag.

Wer erinnert sich noch an solche Chorephäen wie Marc Arnold, Marc Kienle, Christian Fährmann, Darko Jozinovic oder Patrick de Napoli?

In diesen illustren Kreis gesellen sich gerade alle zum derzeitigen Kader gehörenden Spieler und werden so auch irgendwie unsterblich werden in der Geschichte des Karlsruher SC.

Was wurde da nur für eine fußballerisch schlechte Mannschaft zusammengestellt vor der Saison?! Warum ausgerechnet entdecken wir einen Kameruner, der vier Jahre in Tunesien gespielt hat? War bisher wohl noch niemand aufgefallen, dass er über internationale Klasse verfügt?! Lächerlich! Kom ist ein guter Typ und kämpft und rennt, aber das war es dann auch.

Thoelke vermisste stets einen starken Nebenmann wie Gordon, Gulde oder Mauerberger und war mit seiner Rolle in der Innenverteidigung von Spieltag 1 an ebenfalls überfordert.

Valentini hat das HSV-Trauma wohl nie überwunden und trifft kaum noch einen Ball seitdem. Letzte Saison konnte dies noch irgendwie kaschiert werden, weil die Mannschaft einfach stärker war, jetzt tritt es offen zu Tage.

Kinsombi ist ein junger Mann, der keine Zeit bekam sich an die zweite Liga zu gewöhnen und dermaßen ins kalte Wasser geschmissen wurde, dass er der Liga nie gewachsen war.

Stoppelkamp wurde als Leader geholt, verrannte sich aber buchstäblich in Alleingängen im Dickgicht der gegnerischen Abwehrbeine und war nie der Spieler, welcher den Unterschied ausmachen kann.

Figueras, der langsamte Spanier seit dem letzten langsamen Spanier in unseren Reihen, der gleichzeitig noch unter dem Verdacht der Spielmanipulation steht. Ohne Worte, so einen verpflichtet auch nur der KSC!

Mit Oral dann einen Trainer zu holen, der als Fachmann anerkannt aber als Typ schwierig ist, war ebenfalls ein Schuß in den Ofen. Ihm gelang es nie dieses heillose Durcheinander im falsch zusammen gestellten Kader in eine Bahn zu lenken. Im Gegenteil, er würfelte die Startaufstellung jeden Spieltag wohl aus und wer heute noch spielte saß nächste Woche auf der Tribüne oder umgekehrt. Da waren Monate Zeit eine neue sportliche Leitung zu verpflichten und der KSC zaubert Tomas Oral aus dem Hut und gibt ihm noch einen Dreijahresvertrag. Wenn es nicht so bitter wäre, man müsste den ganzen Tag nur darüber lachen. Als es dann spätestens rund ums Spiel in Kaiserslautern mit dem kleinen Vulkan eskalierte, wurde wohl jedem klar, dass an eine weitere Zusammenarbeit nicht zu denken ist.

Die Posse um unseren Kurzeit-Star-Trainer Mirko Slomka lasse ich hier mal komplett unerwähnt.

Zurück zum Derby und einem Spiel, welches nur auf den Rängen seinem Ruf gerecht wurde. Stuttgart zu Beginn mit einer riesigen Choreo und die Cannstatter Kurve war komplett in weiß gekleidet. Auf unserer Seite dominierten die Farben Blau und Weiß mittels Plastik-Ponchos zum überstreifen, welche das ganze Spiel vom Auswärtsblock getragen wurden.

Unser harter Kern gab sich alle Mühe um den berühmten Funken von den Rängen auf unsere Mannschaft überspringen zu lassen und zündete was das Zeug hält. Dem einen oder anderen kam der Funke sogar bedrohlich nahe, aber selbst hier war es vergebene Liebesmühe. Die KSC-Spieler dachten nicht daran den Funken von den Rängen aufzunehmen und gegen den drohenden Abstieg zu kämpfen. Einfach eine leblose und stink langweilige Truppe.

Ich will hier gar nicht (schon wieder) darüber lamentieren wie ein halbwegs normal tickender Verein Spieler wie Gordon, Mauersberger und Peitz einfach wegschicken kann und damit unsere komplette Defensive, welche unser Prunkstück war, auflöst. Danke Ingo! Unsere Führung tickt eben nicht normal!

So siegte ein harmloser VFB an diesem Sonntag im April 2017 lässig mit 2:0 und musste sich dazu nicht mal das Trikot schmutzig machen.

Schuld an der Misere ist natürlich, wen wunderts, niemand bzw. wenn schon, dann eben Jens Todt, der längst Manager beim HSV ist.

Nun ist der Abstieg bei noch sechs ausstehenden Spielen kaum noch aufzuhalten und die Frage stellt sich schon was aus dem KSC in Liga 3 werden soll. Sind wir am Arsch, wenn wir nicht sofort wieder aufsteigen? Gehen wir dann den Weg anderer Traditionsvereine wie Essen, Waldhof Mannheim oder Alemannia Aachen?

Macht unser Sugar Daddy vielleicht doch mal richtig den Geldbeutel auf und entschuldet den KSC? Wird schon jetzt eine Mannschaft für die dritte Liga zusammen gestellt, also rechtzeitig geschaut? Wer bleibt vom jetzigen Kader? Hoffe mal nicht zu viele dieser Ballschieber, aber mit Orle, Krebs und Kempe, die charakterlich alle einwandfrei sind, wird zu rechnen sein. Hinter Vollath, Bader und Kinsombi mache ich mal ein Fragezeichen. Sie wären aber willkommen für einen Neubeginn.

Aufgeben ist (noch) keine Option so lange rechnerisch der Relegationsplatz möglich ist, aber mal ehrlich wer glaubt noch dran? Wenn ich hinten pro Spiel zwei Tore fange und vorne mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keines schieße, wie soll ich dann fünf von sechs Partien gewinnen?

Klar im Fußball ist alles möglich und irgendjemand hat auch schon Pferde kotzen sehen…….in diesem Sinne Europapokal, Europapokal!

MaD

P.S. Pyro sollte im Block bleiben!!!

Ansonsten halte ich es mit Orle, der sinngemäß zum Ausdruck brachte, dass das größte Problem des KSC momentan nicht die Fans sind.

Bilder gibt’s hier http://ultra1894.de/bilder/304

Hier alles aus Sicht eines lässigen Amerikaners – https://youtu.be/UUS3paRE9Xg

Hau den Lukas in Dresden

Einen Punkt gegen den Abstieg sammelten wir in Dresden ein. 

Mit einer 5-2-3-1 Formation trat unser Karlsruher SC unter Interimstrainer Lukas Kwasniok an. Der Punkt, den wir bei Anpfiff der Partie hatten, sollte mit diesem Defensivbollwerk verteidigt werden. Es gelang mit viel Kampf und dem nötigen Glück. 

Ein überragender René Vollath hielt uns mehrmals mit tollen Reflexen in der Partie und der Dresdner Testroet vergab dankenswerterweise zweimal freistehend. 

Mit Figueras, Kinsombi, Mavrias, Bader und Kempe bot der KSC eine Abwehr auf, welche so noch nie zusammen gespielt hatte. Lukas Kwasniok wollte mit allen Mittel defensiv zu Null spielen und Dynamo keinen Raum geben. 

Es ging emotional zur Sache vor dem K-Block in der ersten Hälfte. Unser Torwart Vollath parierte nicht nur sensationell, sondern brachte auch die Dynamo Anhänger mit seiner emotionalen Spielweise *hüstel* zum kochen.  

Offensiv ging 90 Minuten nichts beim KSC. Wir kämpften dafür um jeden Meter Boden, die Moral der Mannschaft stimmt also nach wie vor. Dies war auch unter Oral nicht unbedingt das Problem. Kwasniok ging in den vier Tagen vor der Partie eine Großbaustelle an und stabilisierte mit der Fünferkette die Defensive. Das Konzept um den Punkt zu ergattern ging (glücklich) auf, am Ende stand es 0:0 in einem teils wüsten Kick. 

Lukas kündigte an, das Ziel sei vier Punkte zu holen. Ich bin gespannt was er sich für das Heimspiel gegen Braunschweig einfallen lässt. Ganz so defensiv werden wir sicherlich nicht antreten. 

Leider sind offensiv alle Mechanismen die es unter Markus Kauczinski letzte Saison noch gab völlig verloren gegangen. Wie kann so etwas nur passieren, zumal das Personal hier stabil blieb und durch Stoppelkamp sogar noch verstärkt wurde?! Diese Frage müsste Tomas Oral beantworten. 

Zu Beginn der Partie entrollte der Auswärtsblock eine Blockfahne mit dem KSC Logo vor einer weltweit beliebten Pflanze und dazu das Banner „Meine Liebe und mein Fluch“. Blinker erhellten dazu den Block. Ein schönes Intro! Was kurz danach folgte war unschön – Polizeisturm war angesagt. Unserem Land geht’s einfach prima, wenn die Staatsmacht Zeit hat um Fanblöcke zu stürmen. Wie viele Wohnungen in der Zeit wohl aufgebrochen wurden? 

Und natürlich muss unsere „Oral raus, Anal rein – jetzt ficken wir die Liga von hinten“ Tapete erwähnt werden. Grüße an Anal! 😎

Dresden wie immer laut! Bäm! Wahrscheinlich wird aber ihr Vorsänger wieder den einen oder anderen Kritikpunkt an der Kurve gefunden haben und es Ihnen bei nächster Gelegenheit sagen was besser werden muss. 😉

MaD 

Derbyrückblick: Karlsruher SC – VFB Stuttgart oder Sunday Bloody Sunday 

Am letzten Sonntag im Oktober diesen Jahres stieg eines der heißesten Derbys in Fußballdeutschland. Mein Karlsruher SC empfing die Nacktmulle aus dem Talkessel. „Tag X“ war da, wie ein tausendfach auf YouTube angesehenes Video schon Wochen vorher beschwor. 

Ich kann, selbst angesichts der Niederlage, bis heute nicht aufhören darüber zu grinsen, dass dieses Duell 2016/2017 nur statt findet, weil der VFB aus der 1.Bundesliga abgestiegen ist. Es sind diese kleinen Freuden, die das Leben lebenswert machen. 😎

Die Karlsruher Szene war schon früh an diesem trüben Sonntag Morgen auf den Beinen um sich zum Derbymarsch im Fanprojekt zu versammeln. Dass dies kein normales Spiel ist, merkte man nicht nur an der Anzahl der Anwesenden. Die Stimmung war angespannt, es kribbelte bei allen, es war laut, teils hektisch und man sah auch wieder Gesichter, die man nur bei derlei Begegnungen sieht. 

Der Marsch startete mit viel Pyro und lautstarken Gesängen. Über tausend KSC-Fans bahnten sich ihren Weg, vorbei an den Hochhäusern der Nordstadt bis zum abgesperrten Adenauerring. Unsere Berliner Freunde sprachen uns und den Jungs, welche von den kurz vorher ausgesprochenen SV betroffen sind via Spruchband von einer Brücke aus Mut zu. Danke für eure Freundschaft und dass ihr die ersten 10 Minuten des Derbys mit uns verbracht habt, bevor ihr zu eurem Spiel nach Hoffenheim weiter gefahren seid. 

Das Stuttgarter Maskottchen wurde noch einem Feuertest unterzogen und fiel glatt durch. Tiefschwarzer Rauch stieg aus dem Inneren des Krokodils hervor und man bekommt unweigerlich Angst davor, dass es in einer Fabrik welche diese Viecher herstellt mal brennt. Und die Frage welche Chemie da drin steckt, stelle ich mal besser nicht. Wenn jeder aus der Cannstatter Kurve allerdings so ein Stofftier zu Hause hat, erklärt es wiederum einiges. 

Im Stadion wurden die letzten Vorbereitungen zur Choreo getroffen. Wochenlange Arbeit lag hinter den Ultra-Gruppen und alle wollten die Choreografie nun der Öffentlichkeit zeigen. Über die komplette Gegengerade erstreckte sich die zweiteilige Choreo, die in den Karlsruher Stadtfarben begann und in die Aufforderung mündete das Schlachtfeld heute als Sieger zu verlassen. Die Mühe hat sich wirklich gelohnt. In der Karlsruher Mittagssonne erstrahlte die Gegengerade in vollem Glanz. 

Bilder findet ihr hier: http://ultra1894.de/11-spieltag-ksc-schaben/

Im Auswärtsblock stieg roter Rauch auf und die Nacktmulle machten sich sehr lautstark bemerkbar. Die alte Gelbfüssler Fahne wurde auch wieder ausgegraben. Es waren knapp 4.000 Stuttgarter im Stadion die sehr laut ihre Mannschaft unterstützten und zu Beginn der zweiten Halbzeit noch eine kleine Pyroshow veranstalteten. 

Auf dem Spielfeld begann der KSC sehr engagiert. Die Jungs wussten um was es uns bei diesem Spiel geht. Es war und ist nichts weniger als das Spiel des Jahres für alle KSC Fanatiker. Natürlich erklang hier auch „Tod und Hass dem VFB“! Ganze Generationen von KSC Fans schmetterten diese Zeilen schon durch den Wildpark und das Neckarstadion. Anfang der 90er Jahre wurde dies untermalt mit schwarzem Rauch auf einem riesigen Bettlacken in der Untertürkheimer Kurve präsentiert. Da war es niemandem auch nur eine Erwähnung wert. War eben eine andere Zeit. Damals unterstützen uns sogar noch dutzende Frankfurter in schwarzen Bomberjacken. Aber lassen wir die alten Geschichten, das erinnert nämlich an „Opa erzählt vom Krieg“. 😏 

Das der VFB nach 10 Minuten das 0:1 erzielte war tragisch und ich merkte an mir selbst wie die Hoffnung auf einen Derby-Sieg sehr schwand, da ich es unserer Mannschaft nicht zutraute dies noch zu drehen. Im Rückblick denke ich, dass es wohl nicht nur mir so ging, denn der Support hatte nach dem Gegentor nicht mehr die Energie wie davor. 

Es war ein Spiel mit sog. „offenem Visier“. Beide Mannschaften waren sehr engagiert bei der Sache, der VFB wirkte dabei stets den einen Tick besser. Trotzdem hatten wir zwei sehr gute Möglichkeiten um den Ausgleich zu erzielen. Wir sind aber vor dem Tor nicht konzentriert oder auch gut genug und so machten wir die heiß ersehnte Bude eben nicht. 

In der zweiten Halbzeit präsentierte der L-Block ein kleines Theaterstück mit „Äffle und Pferdle“ und einem vermeintlichen „Angsthasen“. Dabei erlebten die beiden schwäbischen Protagonisten ihr blau-weißes Wunder. FSK ab 6 Jahren!

Wir erlebten leider einen schlimmen Auftakt nach der Pause. Der VFB in Person von Terrodde erzielte gegen unsere überforderte Innenverteidigung das 0:2. Der Stuttgarter Stürmer stand in der Luft und Figueras/Kinsombi konnten nur zuschauen. Sie können es leider nicht besser. Was im Auswärtsblock daraufhin los war muss ich hier wohl nicht wiedergeben, jeder kann es sich denken. 

Es war nun aber gut zu beobachteten wie der KSC weiter Gas gab und die Spieler alles versuchten um das Ding noch zu drehen. Und wie aus heiterem Himmel ergab sich dann auch die Chance auf einen eigenen Treffer. Handelfmeter für unsere Farben und Stoppelkamp verwandelte sicher zum 1:2. Der Jubel war sehr groß auf unserer Seite, Fäuste wurden geballt und die Mannschaft in den Minuten danach versucht so lautstark als möglich zu pushen. 

Leider ergab sich keine weitere Torchance mehr. So sehr der KSC es auch versuchte, am Strafraum war Schluss und der VFB machte in der 87. Minute mit dem 1:3 den Sack zu. In deren Block wurde sogleich ein vorbereiteter Derbysieger Lappen präsentiert. 

Unsere Mannschaft hat alles gegeben. Sie kämpften, rannten und ackerten und versuchten das Spiel zu gewinnen. Oral hatte sie gut eingestellt. Es reicht aber eben nicht. Aus meiner Sicht war es sogar die beste Saisonleistung bis dahin und mehr ist nicht drin. Wir haben zu sehr an Qualität verloren und sind zu ungefährlich vor dem Tor. Dies war die letzten Jahre schon nicht unsere Stärke, da konnten wir uns aber auf eine bärenstarke Defensive verlassen. Wenn ich mir beim Derby unsere Neuzugänge Figueras und Kinsombi da hinten anschaue bekomme ich Drehschwindel und bei jedem gegnerischen Angriff wird mir Angst und Bange. Gegen eine Truppe wie sie die Nacktmulle haben, besteht da kaum eine Chance. Ist leider so. Zum kotzen was die Verantwortlichen Todt und Wellenreuther hier angerichtet haben. 

Der erwartete blutige Sonntag blieb auch aus und alle 27.600 Zuschauer konnten unversehrt den Heimweg antreten. Ob darüber wohl alle glückwilich waren, dass es doch keine Krawalle gab? Die Medien hätten sicherlich gerne Krawall und Remidemmi präsentiert. Verkauft sich einfach besser als ein friedliches Derby. 

Dazu lest bitte diesen sehr guten Artikel: http://ultra1894.de/wie-man-ein-kuenstliches-horror-szenario-heraufbeschwoert-teil-2/

Nun mal im Ernst Stuttgarter: Der Kevin Grosskreutz machte für euch im Vorfeld und auch danach verbal die „Assi-Nutte“. Diese Blitzbirne hat Dortmund tätowiert, er ist der BVB und er lebt diesen auch. Jetzt biedert er sich aufs übelste bei euch an und labert etwas von der Stadt und der Region. Er tut so als wäre er ein Ur-Stuttgarter und in Cannstatt geboren. Weiß der überhaupt in welchem Bundesland er spielt? Ist euch dies nicht zu dumm? Mit Dortmund an sich könnt ihr ja auch nicht wirklich. Braucht ihr das? Und nein, wir sind nicht neidisch darauf, das wir momentan keinen Typen wie Kevin im Kader haben. 

@Moritz Stoppelkamp: Danke für dein Tor im Derby und den unermüdlichen Einsatz. Was du aber nicht machen musst, ist nach dem Tor vor unsere Kurve zu laufen und dir mit voller Inbrunst auf unser Logo zu schlagen. Du bist erst paar Monate da und wir brauchen solche Gesten nicht von einem Spieler der unseren Verein noch nicht wirklich kennt und liebt. 

MAD 

P.S. Ich war Freitags auf nem Ska Nighter. 😜

Derbysieger!

Endlich! Nach langer Durststrecke gewinnt der Karlsruher SC wieder gegen den Erzrivalen aus der Pfalz. Am Ende stand ein verdientes 2:0 auf der Anzeigetafel. Unsere Mannschaft kam zur Feier vor die Gegengerade, die Pfälzer dagegen mussten zum Rapport in die Kurve.

Ein nicht ausverkaufter Wildpark sah eine Pyro-Show der Kartoffelbauern zum Auftakt. Diese hatte es in sich. Wer mich kennt weiß, dass ich Pyro nicht abgeneigt bin und es als Stilmittel des Supports und als festen Bestandteil der Fankultur sehe. Rauch und Bengalos – alles wunderbar und optisch oft sehr schön, aber Leute lasst doch die Schießerei der Clips. Welch eine Scheiße der FCK hier veranstaltete. Clips gingen in Richtung Gegengerade und wurden völlig unkontrolliert in die Landschaft geschossen. Dadurch wurden Menschen gefährdet und ist deshalb nicht akzeptabel. 

Wäre dies nicht gewesen, könnte man die Show der Pfälzer ohne Ende abfeiern. So bleibt leider ein fader Beigeschmack. Pyro muss im Block bleiben. 

Auf dem Platz tat sich in der ersten Halbzeit nicht viel. Der KSC hatte Feldvorteile, Lautern kam nicht wirklich ins Spiel. Auf den Rängen hatte Lautern dagegen klar die Oberhand.

Nicht weiter verwunderlich, da auf unserer Seite aufgrund „besonderer Umstände“ dann doch die Hälfte fehlte. Sie trafen erst Mitte der 2.Halbzeit im Block ein.

So stand unser Capo alleine vorne und versuchte das bestmögliche. Derbystimmung mit der nötigen Aggressivität kam nur zuweilen auf. Im Block gab unser ehemaliger Trommler alles, nachdem die ersten Minuten so ganz ohne Trommel echt Mau waren. Verlernt hat er nichts der Gute – danke für dein Einspringen.

Ein Trikot-Zupfer an Hoffer bescherte uns in der 45.Minute einen Elfmeter und Nazarov ließ sich die Chance zum 1:0 nicht entgehen. Der Jubel auf unserer Seite war groß. Meine Angst dies noch zu vergeigen wuchs durch das Tor eher noch. Kennt ihr vielleicht auch. Es steht in einem wichtigen Spiel 0:0, die eigene Mannschaft geht in Führung und dann ist sie da, die Angst vor dem Ausgleich, die Angst den Sieg noch aus der Hand zu geben.

Als wir kurz nach der Pause das 2:0 erzielten, dies aber nicht anerkannt wurde, ahnte ich schon Böses. Zum Glück ließ mich der KSC nicht im Stich und nur eine Minute später schoß Grischa Prömel den Ball aus 25m von halbrechts in den Winkel – Traumtor! Kollektiver Jubel im L-Block. Ich stürzte 10 Reihen nach unten, Platz genug war ja.

Nach einer Stunde Spielzeit kamen endlich unsere Jungs und nun wurde es laut. Derbystimmung für die letzten 30 Minuten. Die Spruchbänder, welche eigentlich für die kompletten 90 Minuten vorgesehen waren, wurden nun im Minutentakt präsentiert. U.a. zum Jubiläum der UB90 aus Straßburg und gegen die Funktionäre der FIFA und des DFB.

Im Auswärtsblock war es mittlerweile ruhiger geworden. Der FCK machte auch auf dem Rasen nicht den Eindruck hier überhaupt noch gefährlich zu werden. Der KSC stand sicher und einer lief für den anderen. Die Mannschaft ist intakt. Wo letzte Saison noch Meffert einen exzellenten 6er spielte, brilliert nun Grischa Prömel. So schnell geht das. Peitz ist momentan nicht zu ersetzen und so bleibt Meffert außen vor.

Hoffer wurde mit großem Jubel verabschiedet. Er rackerte wieder und holte den Elfmeter heraus. Seine Kritiker im Internet werden nicht verstummen, selbst wenn er in jedem Spiel ein Tor macht. So ist das in unserer medialen Welt eben, da hetzt jeder wo er nur kann. Auf dem Platz gab er mit seiner Einstellung und Kampfbereitschaft die richtige Antwort.

Diamantakos kam für ihn und deutet an was er kann. Hoffentlich werden wir an ihm noch viel Freude haben.

Der Aufwärtstrend setzt sich fort. Wer hätte gedacht, dass wir aus den Partien gegen Freiburg, 1860 und Kaiserslautern sieben Punkte machen?! Seit Markus Kauczinski seinen Abschied zum Saisonende verkündete läuft es besser. Ein Schelm wer hier Vermutungen anstellt.

Danke KSC für diesen Samstag Nachmittag! Ein Derbysieg gegen Kaiserslautern ist und bleibt eben etwas Besonderes.

Im Wildpark wurde gefeiert, die Haupttribüne gab sogar stehenden Applaus für eine gute Leistung der Mannschaft in Blau-Weiß.

Forza KSC!

Mad

P.S. Da aufgrund der vorher schon erwähnten „besonderen Umstände“ unser Block halb leer war, stand ich mit einer kleinen Gruppe alter Weggefährten unten am Geländer. Jungs, es ist mir eine Freude mit euch seit mehr oder weniger 20 Jahren (@Acker: Bei uns sind es nun schon 23!) unseren Verein zu unterstützen. Saugut, dass ihr immer noch dabei seid! Es war irgendwie ein tolles Gefühl euch an diesem Samstag Nachmittag neben mir zu wissen.

Gruß „Sektion Gefühlsduselei“!

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Aufstiegsspiel zur 3.Liga: Kickers Offenbach – 1.FC Magdeburg 1:3

Das Hinspiel in Magdeburg endete 1:0 für den FCM und so versprach dieses Rückspiel spannend zu werden. Der OFC musste zwar einen Rückstand aufholen, dies war aber nicht unmöglich und Magedeburg konnte sich auf diesem knappen Hinspielergebnis nicht ausruhen.
Ausruhen wollten sich auch beide Fanlager nicht. Prall besetzte Blöcke, die weit vor Spielbeginn schon besetzt waren, zeugten von der Motivation beider Seiten.
Der „Block U“ tauchte sich zu Beginn ganz in Blau und beflaggte mit der „Block U 1.FC Magdeburg“ Fahne den Zaun. Und genau darum ging es heute auch, um den 1.FC Magdeburg. Der 1.FC Magdeburg sollte endlich aufsteigen in den Profifußball.
Die Mitmachquote lag dementsprechend im Auswärtssektor auch bei 100%. Laut und fanatisch supporteten die Magdeburger ihre Mannschaft.
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Offenbach übernahm auf dem Feld das Kommando und der Bieberer Berg ging ekstatisch mit. Der unangefochtene Meister der Regionalliga Südwest ging dann auch verdient mit 1:0 in Führung. Vor mir umarmten sich Männer weit jenseits der 50 und hatten Tränen in den Augen. Anspannung fiel erst mal von ihnen ab.
Das sind genau die Geschichten, welche solche Spiele schreiben. Für mich absolut nachvollziehbar und ich erahne auch wie man sich im Magdeburger Block beim Führungstreffer der Heimelf gefühlt hat. Wollte in dieser Situation nicht mit den Jungs tauschen.

Auf dem Platz machte der FCM alles richtig. Sie blieben ruhig. Ihre Stärken sind vor allem bei Standards und das diese kommen würden war klar. Der OFC agierte in der Folge nicht mehr unbedingt so geordnet wie in den Anfangsminuten, ließ nun Magdeburg etwas mehr Platz.
Der „Block U“ hatte dann seinen großen Moment. Magdeburg erzielte den Ausgleich. Während die Herren vor mir, die sich gerade noch in den Armen lagen mit fahlem Gesicht da saßen, kannte der Jubel im Auswärtssektor keine Grenzen.
Nur Minuten später die Entscheidung. Das 1:2 für den FCM bedeutete praktisch den Aufstieg, so ging man auch in die Pause.
Auf Seiten des OFC war man schon jetzt geschlagen. Keiner versprühte mehr Zuversicht, überall geknickte Anhänger. Auch auf Seiten der Fans gab man auf. Die Einpeitscher standen zu Beginn der zweiten Hälfte nicht mehr vorne vor dem Block. Die älteren Männer vor mir waren bereits weg.
Es sang, feierte und schrie nur der 1.FC Magdeburg. Und dies mit solch einer Intensität, dass ich fast nur den diesen Block anschaute und nicht mehr dem Spiel folgte. Es machte so viel Spaß zu sehen wie alle, wirklich alle, sich dort am Support der eigenen Mannschaft beteiligten.
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Nach dem 1:3 verließen dann die Offenbacher so langsam das Stadion. Manche auf dem regulären Weg, andere wiederum wollten über den Rasen laufen. Bei bestem Wetter zogen sie die Sturmhaube in Vereinsfarbe über und getreu dem Motto „Sieg oder Spielabbruch“ rannten sie aufs Grün. Sieg war nicht mehr möglich, Spielabbruch lag noch drin.
20 Minuten dann Scharmützel mit der Staatsmacht auf dem rasen und vor dem Block. Magdeburg schaute interessiert zu und war diszipliniert. Bei diesem Spielstand vielleicht auch nicht weiter verwunderlich, aber trotzdem hatte ich etwas Sorge, dass es auch dort einige Unbesonnene gibt, die sich nicht zurückhalten können. Zum Glück nicht und so konnte der „Block U“ den größten Erfolg der letzten Jahrzehnte gemeinsam feiern.
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Viele im Auswärtsblock haben sicher noch bessere Zeiten des 1.FC Magdeburg erlebt, die jüngeren Fans kennen den Profifußball nur aus der Sportschau. Ich freue mich für die Magdeburger und hoffe, dass sie die Klasse in der Dritten Liga halten können. Gerade den älteren Fans werden die meisten Duelle ja eh bekannt vorkommen. Mit „Scheiß Dynamo“ stimmte man sich schon mal auf eines der heißesten Spiele der kommenden Saison ein.

Beide Vereine, Offenbach und Magdeburg, spielten eine tolle Saison. Sie wurden beide Meister ihrer Liga und doch steht ein Verein am Ende mit leeren Händen da. Dies ist ungerecht und muss geändert werden. Die Meister ihrer jeweiligen Ligen müssen aufsteigen.

Die beiden Bilder, welche jetzt noch folgen, zeigen sehr schön wie eng Freud und Leid, Sieg und Niederlage an diesem Nachmittag beieinander lagen.

MaD

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Derbyzeit: KSC – Kaiserslautern 2:2 (29.03.2014) – Ausverkauft

Derby ist, wenn die Fans es sagen und auf den Rängen zeigen. In einer Zeit in der medial jedes Spiel zum „Derby“ oder „Klassiker“ erhoben wird und in der selbst das Spiel Dortmund – Schalke nur noch (Medien-)Klamauk ist, muss man die echten Derbys suchen.
Ende März in Karlsruhe war es aber mal wieder soweit. Kaiserslautern war zu Gast im Wildpark. Beide Fanlager waren heiß und zeigten dies kurz vor Spielbeginn sehr anschaulich.
Auf Karlsruher Seite eine Choreo in den Farben des Vereins und der Stadt in der das ganze Stadion einbezogen wurde. Die Pfälzer legten an diesem sonnigen Samstag Mittag eine tolle Pyro Action hin und untermalten unsere Choreo so mit ihrer Lichtshow.
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Derby ist auch, wenn nach etwas zähem Beginn auf den Rängen (viele Leute waren zum ersten Mal seit vielen Monaten wieder mal im Stadion) der Song „Scheiß Kaiserslautern“ von allen Blöcken und der Tribüne mitgetragen und dieser der Startschuß für richtig guten Support wird.
Die Kartoffeln konnte pflanzen wer wollte, die halbe Pfalz zog es zum Spiel, es ging ja auch um nichts geringeres als den Aufstieg in die Bundesliga.
Und so begannen sie auch schon vor dem Spiel kräftig zu singen um dann doch etwas nachzulassen, bedingt durch die Leistung ihrer Mannschaft. Da spielte eine Truppe von sehr guten Einzelspielern, aber irgendwie jeder für sich.
Der KSC dagegen berappelte sich nach etwas schwächeren Auftritten in der Rückrunde und brachte viel Kampf und Leidenschaft auf den Rasen. Da war sie wieder die Truppe der Vorrunde, die alles gibt und kämpft.
Folgerichtig ging der KSC dann auch in Führung und erspielte sich weitere gute Chancen.
Das Manko ist und bleibt aber, dass wir nicht nachlegen können.
Halbzeit zwei läutete Lautern noch mal mit Pyro ein. Angemerkt sei aber, dass es einfach Scheisse ist mit Leuchtspur zu schießen und auch Böller braucht kein Mensch. Dies zu regulieren muss eine Szene in der Lage sein. Also bitte GL und PI!
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Wie aus dem Nichts stand es dann auf einmal 1:1 und es war vor der Partie schon klar, wer Protagonisten eines Gegentores sein würden. Dick flankt und Zoller trifft. Zwei ehemalige Spieler des KSC natürlich. Über Dick lasse ich nichts kommen, er verhielt sich immer sehr respektvoll, was aber Zoller ritt sich heute so zu benehmen frage ich mich echt. Das ging beim anzetteln der „Rudelbildung“ in Halbzeit 1 los und endete bei seinem mehr als provokantem Torjubel als er mehr die Zuschauer beleidigte als mit seinen Mannschaftskameraden zu jubeln.
Wie die Axt im Walde präsentierte er sich bei seinem ehemaligen Verein in dem er groß wurde und machte so jegliche Möglichkeit der Rückkehr zunichte. Für immer! Klar, jetzt momentan braucht er den KSC nicht, aber auch seine Karriere wird nicht immer nur nach oben gehen und vielleicht wäre er in ein paar Jahren mal froh bei uns noch etwas Fußball spielen zu dürfen. Intelligenz zeichnet einen Simon Z. wohl nicht gerade aus. Soll doch froh sein, wie die letzten beiden Jahre bei ihm gelaufen sind.

Kurze Zeit später stand es 1:2 für Kaiserslautern und es wurde ruhig im Wildpark. Warum wir zurücklagen wusste eigentlich niemand, die Tore fielen eher aus heiterem Himmel. Bis dahin hatte der KSC alles im griff. die nächsten 10-15 Minuten tat sich nicht mehr viel. Lautern verpasste es den Sack zuzumachen und Karlsruhe war etwas platt ob des Spielverlaufs.
Ab der 80.Minute wollte es der KSC dann noch mal wissen. Nazarov war gekommen und trieb das Spiel wieder an.
Er war es dann auch, der in der Schlussminute nach einer Ecke mit einem strammen Schuß den verdienten Ausgleich erzielte. Auch das ist Derby. Dem Erzrivalen in letzter Sekunde zwei Punkte klauen.
Ein toller Fußballnachmittag für alle Beteiligten. Es war ein echtes Derby, vor allem auf den Rängen.
Gerne mehr davon in der nächsten Zweitligasaison.

MaD

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Hertha BSC Berlin – Hamburger SV 1:0 (24.08.2013)

Pech für den HSV in doppelter Hinsicht an diesem Samstag Nachmittag. Als im heimischen Volksparkstadion die Uhr auf glatte 50 Jahre Bundesligazugehörigkeit zusteuerte musste der Club auswärts antreten und konnte diese Feierstunde nicht zu Hause begehen.
Dann das Pech an diesem Tag auf einen Berliner Torwart zu treffen der sämtliche Großchancen vereitelte und so den Berliner Sieg erst ermöglichte.
Auf Seiten der Hertha gab es über die Ostkurve eine große Choreo mit dem Spruch „Erstklassig seit 1892“ und vielen blauen und weißen Pappen, die den Schriftzug „Hertha“ ergaben. Sehr imposant. (Bilder http://www.hb98.de)
Die Hamburger zeiten ein Transparent mit der Aufschrift „Bundesliga Urgestein“ und hatten viele Fahnen zum Intro im Einsatz.
Zu Beginn der zweiten Häfte zündeten sie noch etwas Pyro, was bei der einsetzenden Dunkelheit ein tolles Bild abgab.
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Stimmlich waren die ca. 6000 HSV-Anhänger nicht zu vernehmen, was am weiten Rund des Olympiastadions gibt. Zudem war die Ostkurve an diesem Tag so unglaublich laut, dass es selbst in einem engeren Stadion schwierig geworden wäre die Gäste zu hören.
Berlin ist heiß auf Liga 1, das merkte man die gesamten 90 Minuten über. Es gab kaum Ruhephasen in Sachen Support. Der Stimmungskern vor den beiden Vorsängern machte mächtig Alarm und die Ostkurve ließ sich nicht lange bitten. Dies lag sicher auch am guten Spiel der Hertha an diesem Tag.
Ramos machte dann knapp 20 Minuten vor Ende der Partie auf Vorlage von Schulz das verdiente 1:0 und ein unglaublicher Jubel brach los. Ab diesem Zeitpunkt feierte die Ostkurve durch bis zum Abpfiff.
Der Saisonstart ist der Hertha gelungen!

Meine Glückwünsche gehen an die Harlekins Berlin für 15 Jahre Ultra!

MaD

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BFV-Pokal 2013: SV Waldhof Mannheim – Karlsruher SC 0:2 (23.03.2013)

Bevor die neue Saison wieder beginnt kommt hier noch eine kleine Rückschau auf den fußballerischen Höhepunkt der letzten Saison. Im Viertelfinale des Badischen Vereinspokals trafen wir auf den alten Rivalen Waldhof.
Die Vorfreude und Spannung vor diesem Spiel war riesengroß. Es war einfach der Höhepunkt der Saison und wir steuerten mit unserer erfolgreichen Mannschaft siegessicher darauf zu. Als ich zuletzt mit dem KSC hier war schoßen uns Labbadia und Melkam zu einem wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt in LIga zwei. Kuntz war damals Trainer des SV Waldhof.
10 Jahre liegt dieser Fußballabend (17.4.2003) zurück und er denkt mir noch als wäre es gestern gewesen. Lustig, dass für viele Anhänger beider Seiten dieses Aufeinandertreffen im BFV-Pokal das erste richtige Match gegeneinander war, während meine Generation schon einige hitzige Derby ausgefochten hat.

Der Mannschaft war bewusst was dieses Derby für uns bedeutet und war aufgefordert entsprechend konzentriert zu agieren.
Mit dem Zug ging es dann in Kurpfalz. Ein kleiner Zwischenstopp bei Schwetzingen musste auf offener Strecke eingelegt werden, da mehrere Mannheimer, Brauschweiger und Frankfurter Gleisarbeiter eine Wochenendschicht einlegten. Nettes Begrüßungskommando was nicht unbedingt den Zündstoff aus dieser Partie nahm.

Was in Mannheim folgte war wieder Mal ein Gänsemarsch vom Bahnhof zum Stadion. Kennt man natürlich alles schon, aber es ist immer wieder lästig. Begelietet von massig Polizei und pöbelnden Mannheimern erreichten wir kurz vor Spielbeginn endlich das Stadion.
Jetzt kam der Auftritt des „Sicherheitssprechers“ der über Mikrowagen verlauten ließ, dass wir alle in Kleingruppen ins Stadion eingelassen werden. Ja ne is klar! 15 Minuten vor Spielbeginn will der Typ knapp 2000 Karlsruher nach 2 Stunden Fußmarsch in Kleingruppen ins Stadion lassen. Der letzte wäre dann wahrscheinlich beim Abpfiff drin gewesen.
Die erste „Kleingruppe“ ging dann schon mal los, was allerdings der Polizei gar nicht gefiel. Mehrere hundert Zugfahrer schafften es aber die Absperrung am Eingang zu überwinden. Was jetzt kam war lebensgefährlich. Die Polizei knüppelte auf alles drauf was sich am Eingang befand und sprühte wahllos mit Pfefferspray um sich. Von hinten drückte die Masse und vorne wurden Leute gequetscht. Schaute man den jungen Polizisten in die Augen (mehr sah man auch nicht wegen dem Socken aufm Kopf), war teilweise Panik erkennbar. Wer zum Geier befiehlt so einen Einsatz? Frauen und Kinder wurden genauso behandelt wie der vermeintliche „Gewalttäter Sport“ – immer drauf mit dem Knüppel und Pfefferspray in die Fresse.
Als man endlich drin war kesselten Polizisten eine Gruppe ein. Hinter ihnen der Zaun, davor vogelwilde Beamte die dermaßen unter Adrenalin standen, dass nicht klar war, was als nächstes passieren würde. Die Gruppe KSC Fans hob sogar die Hände um zu signalisieren, dass von ihnen keine Gefahr ausgehen würde. Zudem wurden sie am Eingang ja gerade durchgelassen. Ein älterer, nicht vermummter, Beamter rannte herbei und schrie auf seine Kollegen ein, dass sie aufhören sollte und die Leute durchlassen. Erst jetzt senkten diese den Knüppel und man hatte das Gefühl sie wären gerade in die Realität von diesem Vorgesetzten zurückgeholt worden.
Auf dem Weg zur Kartenkontrolle saßen überall am Rand Leute die mit den Folgen des Pfeffersprays zu kämpfen hatten. Aber dies waren alles keine Hools, Ultras oder auch nur annähernd gewaltbereite Leute. Da saßen Frauen und Jugendliche und wussten wahrscheinlich gar nicht was ihnen hier gerade passiert war. Die erstgenannten waren ja eh schon mit der ersten „Kleingruppe“ ins Stadion gelangt.
Die Waldhof Ordner winkten uns dann teilweise einfach durch. Sie schüttelten nur den Kopf und gaben dem einen oder anderen noch ein „die spinnen doch“ mit auf den Weg.

Jetzt konnte es endlich losgehen. Beide Seiten hatten Choreos vorbereitet, es knisterte vor Spannung in der Luft. Beim Einmarsch der Teams präsentierten beide Szenen ihr Material und es war äußerst gelungen.
Bilder von der KSC-Choreo gibt es hier: http://ultra1894.de/bilder/ – „Diese Farben, dieser Verein, werden euch immer überlegen sein“ war unser Motto.
Die Waldhöfer präsentierten sich als Underdog und bissige Hunde, umrahmt von fettem Rauch. Kompliment, sah gut aus!

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Akkustisch ging es dann auf beiden Seiten rund. Das war Derby pur! So viel Rivalität lässt sich nicht künstlich erzeugen, das muss wachsen und zwischen dem Waldhof und dem KSC ist sie über die Jahre richtig gewachsen. Das war Fußball pur mit allen Emotionen. Weit weg vom sog. „modernen Fußball“, weg von den „Klatschpappen Fans“ mancher Bundesligisten. Wer hier und heute unter den knapp 15.000 Zuschauern war, der wusste warum und der wollte kein Event.
Der KSC tat sich schwer. Die Mannheimer hielten mit viel Leidenschaft dagegen und hatten auch die größeren Chancen. Nicht auszudenken wenn der SVW in Führung gegangen wäre und die Möglichkeit dazu war da.
Gerade zum richtigen Zeitpunkt gingen wir dann in Führung. Ohrenbetäubender Jubel brach los auf unserer Seite. Unglaublich welche Emotionen hier freigesetzt wurden.
Ich muss offen zugeben, dass ich einen Torjubel auch gerne auf Mannheimer Seite gesehen hätte, einfach um zu erleben was dort dann los gewesen wäre.
Halbzeit zwei läutetetn wir mit Pyro ein und Mannheim zeigte noch das eine oder andere Spruchband. Akkustisch brach der Waldhof dann leider etwas ein, was sicherlich auch mit dem 0:2 zusammen hing, welches wir wieder zum psychologisch sogenannten günstigen Moment erzielten.
Die zweite Hälfte ging nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen klar an den KSC.

Wir feeirten unsere siegreiche Mannschaft schön ab und machten uns dann wieder auf den zweistündigen Fußmarsch gen Bahnhof. Die Mannheimer versuchten immer wieder an den Tross heran zu kommen. Die Polizei musste hier echt ran umd ies zu verhindern. Waldhof & Friends ließ sich nicht so leicht durch Knüppel beeindrucken und startete immer wieder Angriffe.
Ein wahrer oldschool Fußballnachmittag endete dann mit ein paar Bier in einer Kneipe und zumindest ich ließ den Tag für mich eher ruhig Revue passieren. Was ich an diesem Tag erlebt hatte, erleben andere Leute in ihrem ganzen Leben nicht. Super Ding!
Ich hoffe darauf, dass der Waldhof den Sprung in den Profifußball wieder schafft. Solche Derbys machen den Fußball aus!

MaD

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JayJay – ich lieb mein Verein (DFB Protestsong)

Getreu dem Motto: Getrennt in den Farben, Vereint in der Sache:

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