Suche

Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

Schlagwort

supporters

KSC – FSV Frankfurt 1:1 (ca. 12.400 Zuschauer) 

Wir kennen es alle aus unserem Alltag. Ob beruflich oder privat, jedem von uns wurde schon mal viel versprochen und leider nie gehalten. Großen Worten folgten keine Taten.

Nach den Testspielen in der Winterpause und dem Trainingslager kündigten Mannschaft und Verein den Großangriff auf die Tabelle an. Alle waren heiß, nichts weniger als die beste Rückrunde aller Zeiten konnte man erwarten.

Als der Schiri an diesem 07.01.2016 um 13.30 Uhr im Wildparkstadion das erste Spiel nach der Pause frei gab, passierte leider nichts. Kein euphorischer Angriffsfussball, keine Torschüsse, null Bewegung im Spiel des KSC. Standfußball war angesagt gegen eine defensiv gut organisierte Mannschaft des FSV. Wie wir alle wissen ist gerade gegen defensiv gute Teams der Standfußball das beste Rezept.

Erst nach dem 0:1 für Frankfurt in der 65. Minute begann der KSC zielstrebig nach vorne zu spielen. Auch die Gegengerade wachte nun auf, jetzt war es ein Fußballspiel.

Erwin Hoffer legte in der 72. Minute den Ball aus dem 16er des FSV zurück auf Sallahi. Der für Kempe eingewechselte ehemalige Bayern Spieler, nahm den Ball aus 22 Metern direkt und wie an einer Schnur gezogen flog er zum 1:1 ins Tor – Traumtor!

Am Ende blieb es bei diesem Ergebnis weil Traut für uns auf der Linie klärte und wir selbst nach vorne weiterhin zu harmlos waren. Torres und Sallahi flankten unbedrängt ins Nichts und Traut trat einen Freistoß flach direkt in die Beine der Frankfurter Verteidiger. Schwach!

Was gibt’s zum Personal zu sagen?

Traut für Valentini zu bringen raubte unserer rechten Seite die Offensivpower.

Warum ist Nazarov weiterhin kein Kandidat für unsere Startelf? Er ist mit der beste Fußballer, wenn er es zugegeben auch nicht immer zeigt. Ein besserer Spieler drängt sich aber nun auch nicht gerade auf.

Ist Prömel verletzt oder warum findet er nicht mehr statt?

Vollath scheint nun leicht den Handschuh gegenüber Orlishausen vorne zu haben und ist momentan nun die Nummer 1 im Tor.

Es ist doch schön entspannt wenn die Saison nach dem 20.Spieltag schon gelaufen ist.

Jetzt gilts nur noch zu klären wer der neue Übungsleiter wird. Ansonsten haben die Verantwortlichen bei unserem liebenswerten Blau-Weißen Club nun alle Zeit der Welt um personell für die nächste Saison in der 2.Liga zu planen.

Nur der KSC!

MaD

….und dann sauf ich mich zu mit Coooolaaa!

Einen intensiven Freitag Abend erlebten die 15.600 Zuschauer im Karlsruher Wildparkstadion am 06.11. gegen den VFL Bochum.

Die von einem der geilsten Trainer ins Rennen geschickten Bochumer wie immer stürmisch und ließen uns teilweise alt aussehen. Terrode hatte mehrere gute Szenen und auch Bulut forderte Stoll, Mauersberger und Orlishausen oft. Wir hatten auf dem Feld etwas Anlaufschwierigkeiten ins Spiel zu finden, auf den Rängen waren wir dagegen von Beginn an da. Wenn sogar der Capo nach wenigen Minuten schon lobt (natürlich gleich mit einer kleinen Einschränkung*g), dann muss es lautstark gewesen sein.

Bochum mit vlt. knapp 250 Leuten am Start. Für einen Freitag will man dies gerade mal so gelten lassen. Genau hier muss man bei „Fangerechten Anstoßzeiten“ ansetzen. Wäre diese Partie am Samstag oder Sonntag gewesen, hätte der VFL sicher doppelt so viele Leute mitgebracht.

Im L-Block kreisten die Schwenkfahnen und ein junger Mann entwickelte den Ehrgeiz bis zum 1:0 für den KSC zu schwenken, egal wie lange dies auf sich warten ließe. Wir sprachen schon davon, dass dieses 0:0 für ihn bestimmt ein langer Abend wird.

Als Torres nach unglaublichem Fehlpass von Celozzi fast das 1:0 für uns erzielt hätte, war er der Ablösung sehr nahe. „Ich schwenk ihn jetzt rein“ war seine Ankündigung und der KSC nahm auf dem Feld auch Fahrt auf. Keine 10 Minuten später flankte Torres und Diamantakos, unser Grieche, der erst Mandeln, dann Rücken und was weiß ich noch alles hatte, köpfte zum 1:0 rein – das erste Tor in der Bundesligahistorie, welches sozusagen „reingeschwenkt“ wurde.

Als kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit Yamada endlich mal wieder traf (27 Spiele ohne Tor!) konnte die Party im Wildpark starten. Unter Flutlicht lässt sich besonders gut feiern und so benötigte die Kurve kaum noch Ansporn lauter zu werden.

Der KSC hatte das Spiel im Griff. Die sehr gute Bochumer Offensive prallte an unserer Verteidigung einfach ab und kam mal was durch bewies Orle ungeahnte Qualitäten als Krake. Hut ab!

Im Block wurde gehüpft, aber dann doch eher gesittet, wie ein uns allen bekannter Herr mit durchdringender Stimme bemerkte. Während er versuchte den Pogo zu starten, flüchteten in seinem Umkreis die Leute. Sein Kommentar dazu:“Das ist hier dermaßen gesittet geworden, da fällt man schon auf wenn man rum springt“.

Ein Zischen hinter mir ließ mich aufhorchen. Da öffnete doch jemand eine Cola Dose. Immer gegen den Kommerz, die großen Konzerne und ein Traditionsverein T-Shirt an, trank er strahlend seine Cola. Just in diesem Moment sag die Kurve „Wo wir auch spielen, hoff ich Karlsruh wird führen, hoff ich Karlsruh wird siegen und dann sauf ich mich zu für Karlsruh“. Dies war schnell umgedichtet in „….und dann sauf ich mich zu mit Coooolaaa“. Es war uns eine Freude ihm persönlich dieses Ständchen zu singen. Lachend verschluckte er sich fast an dieser Brühe.

Barry erhöhte dann unter großem Jubel auf 3:0. Wieder war Diamantakos beteiligt, der bei seinem Startelf Debut überzeugte. Bochum begann schon damit die Fahnen abzuhängen. Wenn also eine Viertelstunde vor Schluss der Block aufgibt, dann konnte es auch der VFL auf dem Rasen. Da kam nichts mehr und der KSC brachte ein überzeugendes 3:0 sicher nach Hause. Gut hat mir gefallen, wie die Mannschaft ins Spiel fand, nachdem der VFL zu Beginn am Drücker war und dann das Niveau auch hielt.

Für Jan Mauerberger freut mich die Entwicklung besonders. Schon aussortiert, ist er jetzt mit unserem Oldie Stoll die Stütze der Abwehr. Auch Orle hat wieder zur Stärke der letzten Saison zurück gefunden und auf den Außen spielen Valentini und Kempe sehr solide. Es passt momentan beim KSC!

MaD

image

Derbysieger!

Endlich! Nach langer Durststrecke gewinnt der Karlsruher SC wieder gegen den Erzrivalen aus der Pfalz. Am Ende stand ein verdientes 2:0 auf der Anzeigetafel. Unsere Mannschaft kam zur Feier vor die Gegengerade, die Pfälzer dagegen mussten zum Rapport in die Kurve.

Ein nicht ausverkaufter Wildpark sah eine Pyro-Show der Kartoffelbauern zum Auftakt. Diese hatte es in sich. Wer mich kennt weiß, dass ich Pyro nicht abgeneigt bin und es als Stilmittel des Supports und als festen Bestandteil der Fankultur sehe. Rauch und Bengalos – alles wunderbar und optisch oft sehr schön, aber Leute lasst doch die Schießerei der Clips. Welch eine Scheiße der FCK hier veranstaltete. Clips gingen in Richtung Gegengerade und wurden völlig unkontrolliert in die Landschaft geschossen. Dadurch wurden Menschen gefährdet und ist deshalb nicht akzeptabel. 

Wäre dies nicht gewesen, könnte man die Show der Pfälzer ohne Ende abfeiern. So bleibt leider ein fader Beigeschmack. Pyro muss im Block bleiben. 

Auf dem Platz tat sich in der ersten Halbzeit nicht viel. Der KSC hatte Feldvorteile, Lautern kam nicht wirklich ins Spiel. Auf den Rängen hatte Lautern dagegen klar die Oberhand.

Nicht weiter verwunderlich, da auf unserer Seite aufgrund „besonderer Umstände“ dann doch die Hälfte fehlte. Sie trafen erst Mitte der 2.Halbzeit im Block ein.

So stand unser Capo alleine vorne und versuchte das bestmögliche. Derbystimmung mit der nötigen Aggressivität kam nur zuweilen auf. Im Block gab unser ehemaliger Trommler alles, nachdem die ersten Minuten so ganz ohne Trommel echt Mau waren. Verlernt hat er nichts der Gute – danke für dein Einspringen.

Ein Trikot-Zupfer an Hoffer bescherte uns in der 45.Minute einen Elfmeter und Nazarov ließ sich die Chance zum 1:0 nicht entgehen. Der Jubel auf unserer Seite war groß. Meine Angst dies noch zu vergeigen wuchs durch das Tor eher noch. Kennt ihr vielleicht auch. Es steht in einem wichtigen Spiel 0:0, die eigene Mannschaft geht in Führung und dann ist sie da, die Angst vor dem Ausgleich, die Angst den Sieg noch aus der Hand zu geben.

Als wir kurz nach der Pause das 2:0 erzielten, dies aber nicht anerkannt wurde, ahnte ich schon Böses. Zum Glück ließ mich der KSC nicht im Stich und nur eine Minute später schoß Grischa Prömel den Ball aus 25m von halbrechts in den Winkel – Traumtor! Kollektiver Jubel im L-Block. Ich stürzte 10 Reihen nach unten, Platz genug war ja.

Nach einer Stunde Spielzeit kamen endlich unsere Jungs und nun wurde es laut. Derbystimmung für die letzten 30 Minuten. Die Spruchbänder, welche eigentlich für die kompletten 90 Minuten vorgesehen waren, wurden nun im Minutentakt präsentiert. U.a. zum Jubiläum der UB90 aus Straßburg und gegen die Funktionäre der FIFA und des DFB.

Im Auswärtsblock war es mittlerweile ruhiger geworden. Der FCK machte auch auf dem Rasen nicht den Eindruck hier überhaupt noch gefährlich zu werden. Der KSC stand sicher und einer lief für den anderen. Die Mannschaft ist intakt. Wo letzte Saison noch Meffert einen exzellenten 6er spielte, brilliert nun Grischa Prömel. So schnell geht das. Peitz ist momentan nicht zu ersetzen und so bleibt Meffert außen vor.

Hoffer wurde mit großem Jubel verabschiedet. Er rackerte wieder und holte den Elfmeter heraus. Seine Kritiker im Internet werden nicht verstummen, selbst wenn er in jedem Spiel ein Tor macht. So ist das in unserer medialen Welt eben, da hetzt jeder wo er nur kann. Auf dem Platz gab er mit seiner Einstellung und Kampfbereitschaft die richtige Antwort.

Diamantakos kam für ihn und deutet an was er kann. Hoffentlich werden wir an ihm noch viel Freude haben.

Der Aufwärtstrend setzt sich fort. Wer hätte gedacht, dass wir aus den Partien gegen Freiburg, 1860 und Kaiserslautern sieben Punkte machen?! Seit Markus Kauczinski seinen Abschied zum Saisonende verkündete läuft es besser. Ein Schelm wer hier Vermutungen anstellt.

Danke KSC für diesen Samstag Nachmittag! Ein Derbysieg gegen Kaiserslautern ist und bleibt eben etwas Besonderes.

Im Wildpark wurde gefeiert, die Haupttribüne gab sogar stehenden Applaus für eine gute Leistung der Mannschaft in Blau-Weiß.

Forza KSC!

Mad

P.S. Da aufgrund der vorher schon erwähnten „besonderen Umstände“ unser Block halb leer war, stand ich mit einer kleinen Gruppe alter Weggefährten unten am Geländer. Jungs, es ist mir eine Freude mit euch seit mehr oder weniger 20 Jahren (@Acker: Bei uns sind es nun schon 23!) unseren Verein zu unterstützen. Saugut, dass ihr immer noch dabei seid! Es war irgendwie ein tolles Gefühl euch an diesem Samstag Nachmittag neben mir zu wissen.

Gruß „Sektion Gefühlsduselei“!

img_8767img_8768

Mein Festivalbesuch bei Rock im Park

Seit vielen Jahren muss ich mit meinem Träger Festivals besuchen. Ob es das Bizarre Festival war oder das Southside, er nahm mich immer ungefragt mit. Den Mix aus Musik, Party, grillen und viele nette Leute treffen genoss ich aber dann doch irgendwie immer.
Nun sollte es also Rock im Park in Nürnberg sein, eine Premiere für uns beide. Nach der Relegation gegen den HSV und die fatale Schiedsrichterentscheidung des Herrn Hoyzer äh Gräfe war mir eigentlich gar nicht nach Festivalbesuch.
Am liebsten hätte ich mich ganz unten im Kleiderschrank verkrochen, zwischen Stutzen und dem muffigen Torwarttrikot seiner Betriebsmannschaft.

Nun denn, er zog mich also über uns los gings nach Nürnberg.
Bestenfalls treffe ich auf diesen Festivals 1-2 weitere Exemplare meiner Gattung, ernte ein paar mitleidige Blicke und immer einen hasserfüllten. Je nach Saisonverlauf bekomme ich noch einige aufmunternde Schulterklopfer.
Das dies in Nürnberg ganz anders werden würde, zeigte sich schnell. Kaum den Zeltplatz betreten hörte ich schon bekannte Klänge an mein Ohr dringen. Eine Horde Teenager intonierte lautstark „KSC, KSC“. Ok, obwohl es erst früher Nachmittag war, hatten sie schon kräftig Alkohol intus, sie begrüßten mich überschwänglich. Bier wurde mir angeboten, aber ich trinke ja nicht.
Es stellte sich heraus, dass es sich um bayrische Landsmänner handelte.
Auf der Suche nach einem geeigneten Platz um das Zelt aufzuschlagen kamen wir kaum vorwärts. Überall musste abgeklatscht werden, wurde zugeprostet oder ich wurde sogar umarmt und mit einem „Ihr hättet es verdient“ gehabt. Ich kam kaum einen Meter weit ohne dass nicht die drei Buchstaben, welche ich repräsentiere gerufen wurden.
Neben uns zelteten ein Schalker und auch noch ein Braunschweiger. Das Gesprächsthema war gefunden.

Endlich auf dem eigentlichen Festival vor der Bühne angekommen ging es gerade so weiter. Bei Motörhead schrien ein paar Leute „Scheiß HSV“ als sie mich kommen sahen. Aufgrund der Ereignisse mit diesen Unsympathen Lasogga, Holtby und Nicolai Müller, konnte ich da nur meine Zustimmung geben.
Der Höhepunkt allerdings fand während des Gigs der Toten Hosen statt. Mein Träger und sein Kumpel (bekennender Gladbach Fan und etwas neidisch ob der Aufmerksamkeit die mir zuteil wurde) hatten es bis ganz nach vorne geschafft. Dort trafen wir auf unzählige Leute die mit den beiden über diese Relegation sprechen wollten. Der Tenor war immer derselbe und lautete „Ihr seid beschissen worden“. Ich unterhielt mich derweil mit einem Pendant von mir, welches rot und schwarz gestreift war. Es kam aus Hessen und hätte mich gerne nächste Runde getroffen. So hoffen wir nun beide auf den DFB-Pokal.
Dann nasse Lippen auf mir und übler Biergestank. Küsste da doch ein ganz schön betrunkener junger Herr die drei Buchstaben, welche ich auf meinem Herzen trage. Seine Augen funkelten dabei glückseelig. Mein Träger war genauso überrascht und konnte es nicht verhindern. Leider wiederholte sich dies nur ein paar Minuten später. Ich muss dringend gewaschen werden, war mein erster Gedanke als wir hinüber zur Arena gingen in der gleich Body Count feat. Ice-T loslegten.
Auf dem Nachhauseweg ins Zelt dann noch eine Umarmung. Ein junger Mann mit einem Pullover der Band „Bane“ outete sich als Mitglied der drei geilsten Buchstaben im deutschen Fußball. Da er im Osten der Republik lebt, kann er nicht so oft im Wildpark sein, versucht aber so viele Spiele als möglich zu sehen. Ein Mann nach meinem Geschmack auch in Sachen Musik.

Normalerweise werde ich höchsten einen Tag auf dem Festival ausgeführt, da es aber so gut lief, musste ich alle drei Tage her halten – nichts für schwache Fasern.
Am frühen Sonntagmorgen stürmte auf dem Zeltplatz ein junger Mann auf mich zu. Wie sich heraus stellte war er aus Ravensburg. Er hätte da einen Hamburger gesehen, er wäre in diese Richtung gelaufen und wenn wir uns beeilen würden wir ihn noch einholen. Wozu? Na um ihn umzuhauen natürlich! Oh ok, klar, war ne doofe Frage von mir. Auf so etwas wollten wir uns dann aber doch nicht einlassen. Auf was für Ideen manche doch vor dem Frühstück kommen, tstststststs. Dabei hätte ich mir ja eine „Laufmasche“ oder wie das heißt holen können.

Als ich mich gerade auf Slash und Miles Kennedy einließ und die alten Guns´n´Roses Songs genoss zobbelte es schon wieder an mir. Ein etwas ergrauter Endvierziger im Pearl Jam T-Shirt gratulierte mir zu zwei tollen Spielen und beteuerte glaubhaft, dass er es mir gegönnt hätte. Ich nahm es wohlwollend zur Kenntnis.
Zu Begegnungen mit dem einheimischen Club kam es auch noch. Die Vertreter dieses fränkischen Urgesteins behaupteten doch allen Ernstes, dass ich extra in letzter Minute noch verloren hätte, damit ich wieder gegen sie antreten kann. Scherzbolde! Irgendwie hatten sie dann wohl das Gefühl, das ihr Humor nicht den meinen traf und nuschelten noch was von „Betrug“, „gekauftem Spiel“ und „Fußballmafia“.

Während für Prodigy die letzten Vorbereitungen auf der Bühne getroffen wurden, fand ich mich in einem Knäul Bremer Fußballfans wieder, die unbedingt ein Bild mit mir machen wollten. Die Zeit bis Prodigy endlich begann zog sich wie Kaugummi und so lange musste ich das Mitleid dieser Bremer Reisegruppe über mich ergehen lassen, die gerne mal wieder in den Wildpark gekommen wären und unseren Relegationsgegner bis aufs Blut nicht leiden können. Dies allerdings war mir hinlänglich bekannt.
Beim Abbau des Zeltes wurde ich würdig von allen Nachbarn verabschiedet. „Nächstes Jahr geht ihr hoch“ oder „Aufsteiger der Herzen“ riefen die Leute und manche verabschiedeten sich auch persönlich per Trikotzupfer.

Ein für mich unglaublich intensives Wochenende ging dann Sonntagnacht im Wäschekorb zu Ende und ich muss euch sagen, ich bin sofort eingeschlafen.

Euer KSC-Trikot

P.S. Herzliche Grüße an das Lektorat „Kutten-Timo“

Karlsruher SC – 1.FC Kaiserslautern 0:0 (22.03.2015 – ausverkauft)

Nein, es war sicher kein mitreißendes Spiel welches alle Zuschauer 90 Minuten lang in Atem gehalten hat. Dieses Südwestderby lebte von Kampf und Spannung und vollem Einsatz aller Akteure auf dem Rasen. Torszenen waren über weite Strecken Mangelware.
Verlieren war für beide Teams verboten und dies spiegelte sich in der Taktik und dem Defensivverhalten wieder.
Schon lange hat der Wildpark nicht mehr ausverkauft vermelden können. Eine ganze Region war heiß auf dieses Spiel. Was wurde nicht alles geredet und vor allem geschrieben im Vorfeld. Hoffentlich bleibt es ruhig hörte man überall. Das Hinspiel war allen Fernsehzuschauern und Zeitungslesern noch in bester Erinnerung.
Ruhig blieb es, aber so ruhig war dann den meisten dann auch wieder nicht recht. Keine Stimmung hörte ich danach des öfteren.
Definiere „keine Stimmung“!
Ist es etwa nicht stimmungsvoll, wenn eine Gegengerade über die komplette Spielzeit singt und ein ausverkaufter Auswärtsblock (…ok Kartoffelkäfer und ihre Freunde die Nacktmulle aus dem Talkessel…) mit voller Beflaggung dagegen hält?

Was erwartet der geneigte Fernsehzuschauer und Zeitungsleser denn?
Außer den üblichen 12.000 kannte ja kaum einer die Lieder. Die meisten Zuschauer mussten sich erst mal wieder zurecht finden im Wildpark. Saßen oder standen irgendwo, umgeben von Menschen die sie nicht kannten und schauten einem Team des KSC zu, welches ihnen fremd war.
Von ihnen allen war kein Beitrag zur Stimmung zu erwarten!

Wie wollt ihr denn fanatische Anhänger eines Vereins, eines Team sein, wenn ihr nur alle 1-2 Jahre einen Abstecher in den Wildpark macht? Ihr erwartet dann aber dass dieses eine Mal alles so ist wie es Sky und Sport1 vorgaukeln. Die beste zweite Liga der gesamten Milchstraße mit feuriger, gar südländischer Atmosphäre (…aber ohne dieses Pyro oder was die Gewalttäter so benutzen…) und einen überragenden Derbysieg der eigenen Mannschaft. Also dies muss es mindestens sein. Dann geht ihr nach Hause und erzählt allen, dass ihr auch dabei gewesen seid. Ja noch besser, ihr habt Lautern ganz alleine niedergeschrien und ganz am Ende hat euch Rouwen Hennings im Block erspäht und persönlich für den Support gedankt.

Kennt ihr überhaupt alle Spieler des KSC? Klar sagt ihr, Orlishausen, den langen Peitz (…ups, der spielt ja gar nicht! Verletzt oder was?…), Hennings, dann dieser Japaner (…wie heisst er doch gleich…ach egal, die heißen doch alle gleich…), Gordon hinten und natürlich unseren Gemeinderat Yabo.
Aber wer ist der junge blonde links in der Abwehr oder der junge Mann im Mittelfeld, der so ballsicher ist und defensiv auch gut den Ball erobert? Ach was, Meffert, noch nie gehört. So von Leverkusen kam der, interessant. Und der junge da hinten ist der Sohn vom Martin Max?! Klar, natürlich, den kennt man.

Entwickelt man so eine Liebe und Leidenschaft zu unserer Mannschaft, die uns eine grandiose Saison schenkt und um den Aufstieg in die erste Bundesliga kämpft?!
Noch acht Spiele und dann steht ihr euch wieder die Beine in den Bauch vor dem Fanshop (mit integriertem Ticketcenter) um eine Dauerkarte für die Bundesliga zu ergattern. Ja, die Bayern kommen und Dortmund, der HSV der bisher noch nie abgestiegen ist und Schaaaaalke und Wolfsburg – toll!
Absteigen ist dann aber verboten, schliesslich wollt ihr ja Bundesliga sehen. Dieser Japaner da, der soll sich mal anstrengen und dann müssen eben noch paar Leute geholt werden. So machen wir das ihr lieben Fans, wir sehen uns dann gegen Bremen oder Mainz wieder im Stadion. Ach so, diese Spiele lasst ihr dann sausen, da könnt ihr nicht, aber die sind ja auch nicht so interessant. Da müsst ihr zur Tante Erna, euch auch mal wieder blicken lassen, die macht echt nen guten Bienenstich.
Na dann eben doch bis zum Spiel gegen die Bayern. Die schreien wir dann nieder!

MaD

FC Heidenheim – Karlsruher SC 0:1 (13.Februar 2015) oder Heidenheim ist Feld, Wald, Wiese

„Und am Ende gewinnt der KSC!“ Diese „Weisheit“ hatte auch an diesem Freitag Abend im eiskalten Heidenheim seine Richtigkeit. Der FCH spielte über weite Strecken mutig nach vorne und hatte viele hochkarätige Torchancen, aber der Treffer von Rouwen Hennings genügte dem KSC zum wichtigen Auswärtssieg.
Dieser war vielleicht etwas glücklich, aber auch hart erkämpft. Unsere Spieler spulten viele Kilometer ab, stopften Löcher im Mittelfeld, warfen sich auf dem harten Boden in jeden Zweikampf und bei Ballbesitz versuchten sie immer schnell nach vorne zu spielen.
Heidenheim hatte in Schnatterer mal wieder seinen besten Spieler, er war überall und zog den Ball magisch an. So ganz aus dem Spiel nehmen konnten wir ihn nicht, aber wir nervten ihn mit vielen kleinen Fouls und dass wir meist zu zweit ihn anliefen.

Der Weg zum Stadion war für ein Auswärtsspiel im deutschen Profifußball fast schon abenteuerlich. Zu dritt erklommen wir einen Waldweg, der uns direkt hinter den Auswärtsblock brachte. Vorbei an Feldern, ging es über einen komplett verschneiten Weg den Berg hoch. Das Flutlicht war von weitem schon zu sehen, unsere Sneakers schlurften über den eisigen Boden und wir versuchten nicht den Berg wieder runter zu rutschen.
Fast schon idyllisch war es, kein Laut zu hören und ausser uns so gut wie niemand unterwegs. Vor uns mussten diesen Weg schon eine Handvoll Leute genommen haben, wenn man die Autos auf dem kleinen Parkplatz mal als Anhaltspunkt nimmt.
P1090086(1)
Zu Spielbeginn zeigte Heidenheim eine nette kleine Choreo. Ich mag diesen kleinen Verein, der beweist, dass mit einer guten Strategie, breiter regionaler Unterstützung und sportlicher Kontinuität Profifußball jenseits der Konzerne organisiert werden kann. Der Support hinter dem Tor war auch ok, ansonsten ist man auch hier von „Hexenkessel“ meilenweit entfernt, aber dies ist ja auch ok, muss ja nicht.
P1090096(1)P1090098(1)
Die letzten 10 Minuten wurde für uns noch mal zur Nervenprobe. Zu wenig Entlastung und gleichzeitig zu viel Druck der Heimmanschaft. Als Grimaldi noch völlig frei stehend das Aluminium traf, hielten wir im aufziehenden Nebel alle kurz die Luft an. Orle klärte noch mal eine gefährliche Situation in der Nachspielzeit und dann war es geschafft.
Mit der Einwechslung von Peitz traf Kauczinski an diesem Abend eine wichtige Entscheidung. Durch seine unorthodoxe Spielweise und seinen Kampfgeist brachte er Heidenheim im Mittelfeld oft um den Ball. Er war genau richtig an diesem kampfbetonten Abend.

Nun ist alles möglich. Die nächsten Wochen mit den direkten Duellen gegen Ingolstadt und (Scheiss)Kaiserslautern werden zu Endspielen. Davor gilt es am Führungsduo dran zu bleiben und die Heimspiele gegen Bochum und RedBull siegreich zu bestreiten. Immer weiter KSC! 

MaD

Hinter euren Zäunen:

Anhang 3Anhang 1

Ich wollte nur kurz Danke sagen…..(KSC-Düsseldorf 2:2, 04.05.2014)

Danke KSC für diese sorgenfreie Saison. Für Platz 5 und die kleine Hoffnung aufzusteigen, die bis kurz vor Schluß klammheimlich immer am Leben blieb. Danke vor allem für eine Mannschaft die Fußball spielen kann. Die Spaß und Freude vermittelt, die Teamgeist hat und die kämpft. Ihr macht unseren Farben alle Ehre – Danke!
Danke an das Team an der Seitenlinie für diesen Kader, die Spielweise, die Entwicklung dieser Mannschaft und die realistische Einschätzung der eigenen Stärke. KSC 2014 macht richtig Spaß und setzte der überragenden Saison in Liga 3 die Krone auf. Eigentlich dachte ich, das diese nicht zu toppen wäre, aber wer nach dem Aufstieg sofort Platz 5 erreicht, der hat sich noch mal gesteigert.

Danke für viele Nächte in denen ich ruhig schlafen konnte ohne Angst um meinen verein haben zu müssen. Danke für mehr Konzentration bei der täglichen Arbeit und einer enormen Verbesserung meiner Lebensqualität durch eure Leistung!

Danke dass ihr wirklich eine Mannschaft seid, ein Team. Beim Torjubel zum 1:1 hatte ich Gänsehaut als ihr das Trikot von Orle in euren Händen gehalten habt. Ihr stärkt eurem Kapitän in dieser schwierigen Zeit den Rücken, so soll es sein.
Gute Besserung und viel Kraft Dirk“Orle“Orlishausen – komm gesund auf den Platz zurück!

Mehr Zuschauer hättet ihr wirklich verdient gehabt, denn ihr habt immer abgeliefert. Nächste Saison werden sie kommen, die meisten haben dem „Braten“ nicht ganz getraut nach den vielen Rückschlägen.

Zum letzten Heimspiel kamen aber viele Zuschauer, dies lag natürlich an der tollen leistung des KSC, aber auch am attraktiven Gegner. Fortuna Düsseldorf war gekommen um mit uns ein Fußballfest zu feiern. Dieses Spiel hatte alles was das Fußballherz begehrt. Choreo und Pyro auf den Rängen, leidenschaftlicher Fußball mit vielen Toren auf dem Rasen. Dazu Partystimmung im weiten Rund. Ein freidliches Fest von knapp 22.000 Zuschauern.

Das Spiel wogte hin und her. Beide Mannschaften hatten mehrfach die Chance zum Sieg. Zugegeben, unser Gast hatte in Halbzeit 2 davon einige sog. „todsichere“, aber machte diese eben nicht. Rouwen Hennings schoß per Elfmeter und seinem zweiten Tor des Tages den verdienten 2:2 Ausgleich. Danach dominierte der KSC und war nah dran am Sieg.

Beim Abpfiff tosender Applaus im weiten Rund. Applaus für dieses Spiel und für eine ganze Saison. Vielleicht auch für zwei überragende Spielzeiten hintereinander.
Unsere Spieler und das ganze Team mit Trainern und Manager lief eine schöne Ehrenrunde und den Leuten machte es viel Freude ihnen zu zeigen wie sehr sie die Leistung schätzen.

Danke KSC für die Spielzeit 2013/2014!

MaD

P1070442(1)P1070443(1)P1070444(1)P1070446(1)P1070448(1)P1070453(1)P1070458(1)P1070461(1)P1070464(1)P1070467(1)P1070469(1)P1070472(1)P1070473(1)P1070483(1)P1070488(1)P1070480(1)P1070476(1)

Die Rouwen Hennings Festspiele oder 1860 München – KSC 0:3 (06.04.2014)

Den Applaus aus der Karlsruher Kurve hatte sich der Mann des Tages redlich verdient. Rouwen Hennings netzte 3x gegen die Löwen ein und erschien als einziger Torschütze an diesem Nachmittag auf der Anzeigetafel der Allianz Arena.
Diese war eher spärlich gefüllt. Neben den knapp 4000 aus Karlsruhe verloren sich ca. 15.000 weitere Leute im weiten Rund von Uli Hoeneß Wohnzimmer. Die Mehrheit würde da gerne lieber heute als morgen ausziehen und dementsprechend war auch die Stimmung.
Heimspiel in München für den KSC und der Block nutzte dies aus. Alle hatten richtig Bock hier die Arena stimmgewaltig auszufüllen und unsere Mannschaft nach vorne zu peitschen. Dies gelang sehr gut, obwohl kein Megaphon zugelassen war (….eine Begründung dafür gibts ja in Bayern nicht….). Schön wie alle sofort die angestimmten Lieder mittrugen und darauf achteten was vom Capo versucht wurde zu initiieren.
P1070404(1)P1070406(1)
Unsere Elf spielte engagiert und war bereit immer den Schritt mehr zu tun als die Löwen. So etwas wird meist belohnt und nach einem Elfmeter führten wir früh mit 0:1. Dieses mal konnte der KSC endlich rechtzeitig nachlegen. Ein Fehler der 60er nutzte Rouwen Hennings eiskalt zu seinem zweiten Treffer.
Früher sang man noch den Gassenhauer „Löwen in den Zoo“, aber wer will diese zahnlosen Geschöpfe denn noch aufnehmen ausser eventuell das Gut Aiderbichl auf seinem Gnadenhof?!
Die zweite Halbzeit begann mit einem Knaller. Rouwen Hennings wird steil geschickt, erläuft den Ball, schaut und nagelt ihn ins Kreuzeck. Kollektives Ausrasten des Auswärtsblocks war die Folge und die ganze Mannschaft lief direkt vor unseren Block zum jubeln.
Danach hätte man getrost abpfeifen können. Die 60er konnten und wollten nicht mehr und wir mussten ja nicht.
Eine tolle Mannschaftsleistung in München gipfelte in einer feucht-fröhlichen Heimfahrt im Sonderzug der Supporters von Spielern und Fans. Wenn mir dies einer im Mai 2012 gesagt hätte, ich hätte es nicht geglaubt. Fußball ist so schnell lebig und eine Achterbahn der Gefühle von „himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“. Jetzt sind wir gerade oben und genießen dies.

P1070407(1)1860 - KSC

Danke KSC!

MaD

P.S. Danke an unseren Gastgeber und seine Frau für zwei tolle Tage in München und danke an die entspannte Reisegruppe „Fußball, Oi und Bier“ aus Karlsruhe und Portus.

Danke für……

1894 Blog-Besucher im Februar!

Nur der KSC!

MaD

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑