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Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

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Rage Against The Machine – ‚XX 20th Anniversary Special remastered‘ (VÖ 23.11.2012)

Rage Against The Machine! Das lauteste politische Manifest aus Rock, Rap und Funk welches je geschrieben wurde. Auch 20 Jahre später ist es so aktuell wie am ersten Tag. Die Themen mit denen sich die Menschheit auseinandersetzt sind immer noch die selben und die Probleme sind eher schlimmer geworden.

Zack de la Rocha schrieb vor 20 Jahren Texte gegen das System aus Korruption und Menschenverachtung. Er schrieb Texte für einen menschlicheren Umgang miteinander. Wie kein Zweiter verstand er es zudem diesen Texten Leben einzuhauchen, durch seine unnachahmliche Art zu rappen und durch das kongeniale  Zusammenspiel mit Tom Morello. Dieser entlockt seiner Gitarre nicht nur Riffs, sondern auch Effekte welche man bis dato nur von DJs kannte.

Tim Commerford und Brad Wilk komplettieren eine Band, die wütend die Bühnen aller Kontinente in eine Kampfzone gegen die Herrscher dieser Welt verwandelt. Diese beiden gaben der Wut den nötigen Groove.

Remastered kommen die 10 Statements gegen das System zum 20jährigen Jubiläum des Albums wieder auf den Markt.  Schön in einer Box mit Livemitschnitten und den Original Videos zu Bombtrack, Killing In The Name und Freedom. Auch eine CD mit Demos befindet sich in der Box. Interessant, da sich diese Songs so nicht auf dem Album befunden haben und auch der Sound von Rage Against The Machine etwas anders klingt, da Morellos Gitarre nicht so präsent ist.

Dieses Album ist damals wie heute musikalisch und inhaltlich ein Meilenstein. Zeitlos und bedeutungsschwer, wenn man den Blick auf die Finanzmärkte richtet und knapp 1 Milliarde Menschen die Hunger leidet.

Diese Platte zu remastern wäre nicht nötig gewesen und technisch ist es auch nicht spektakulär anders oder sogar besser als damals. Allein die Tatsache dieses Schmuckstück des Crossover der frühern 90er wieder in den Fokus der Musikwelt gerückt zu haben war es aber wert. 

MaD

http://www.valve-magazine.net/reviews/36/4423-rage-against-the-machine-feiern-geburtstag-mit-xx-20th-anniversary-special-remastered

Mit Udo Lindenberg auf Tour – Ein Roadmovie von Hannes Rossacher (VÖ 26.10.2012)


Im Jahre 2006 hatte Deutschland sein Sommermärchen, im März 2012 sorgte Udo Lindenberg mit seiner Tour für ein Frühjahrsmärchen. Ein Märchen aus Party und Likörchen!
On the road mit Udo ist eben kein Lehrerausflug mit Stadtführung in Schwäbisch Gmünd. 
Wer das Glück hatte und ein Konzert live miterleben durfte, der wird bestätigen welcher Aufwand betrieben wurde und wie Udo seine Reise durch die Zeit inszenierte. Zeppelingondel, Vampir im Sarg, aufwendige Lasershow, Akrobatik und vieles mehr. Bevor also Zeit für Party und Likörchen war, musste hart gearbeitet werden.

Hannes Rossacher zeigt in seinem Roadmovie „Mit Udo Lindenberg auf Tour – Deutschland im März 2012“ was hinter den Kulissen abging um diese Wochen im März zu musikalischen Festwochen werden zu lassen. Die Tour kann chronologisch mitverfolgt werden und so bekommt jeder einen Eindruck welchen Marathon Udo hier abgeliefert hat.

Wer kennt schon die Stylisten, die Techniker oder den Koch? Hier lernt man sie kennen die helfenden Hände im Hintergrund ohne die so ein Zirkus nicht funktionieren würde. Professionell und äußert akribisch tun sie ihre Arbeit und man merkt mit wie viel Freude sie Udo begleiten.

Hannes Rossacher hat einen äußert unterhaltsamen Film gebastelt, der uns auch Udo näher bringt. Man sieht einen gelösten, lockeren Udo Lindenberg, der bei seiner Crew und allen Mitwirkenden auf der Tour eine unheimliche Achtung genießt. In vielen Statements wird deutlich wie sehr der Künstler und Mensch Udo Lindenberg geschätzt wird. Die Aussagen alter Freunde wie Peter Lohmeyer oder Jan Delay zeigen dies ebenso wie das Interview mit Udos Schwester. Vor allem dies ist eine sehr persönliche Note dieses Films.

Die Party kommt aber bei Udo nicht zu kurz und so lässt der Film erahnen wie viel Spaß alle auf der „Ich mach mein Ding“ Tour hatten und das sicherlich das eine oder andere Likörchen verkostet wurde. Wer Udo Lindenberg liebt, mit ihm mal Backstage einen Likör nehmen möchte und sich an 120 Minuten Rock´n´Roll Tourleben anno 2012 erfreuen kann, dem sei dieser Film von Hannes Rossacher wärmstens empfohlen. 

 MaD

Natürlich auch hier erschienen: http://www.valve-magazine.net/reviews/61/4224-mit-udo-lindenberg-auf-tour-ein-roadmovie-von-hannes-rossacher-voe-26102012#1

Pipes And Pints – Found And Lost (VÖ 05.11.2012)

Die Jahreszeit für Bands wie Pipes And Pints beginnt gerade erst. Es wird früh dunkel, regnerisch, neblig und die Jungs treffen sich vorm Spiel im Pub auf ein paar Bier bevor es zum Fußball geht.

Was vor dem Spiel noch leise im Hintergrund erklingt, wird nach dem erhofften Heimsieg der Soundtrack siegestrunkener Punkrocker.

„Found And Lost“ liefert den Soundtrack für einen Abend, den man so schnell nicht vergessen wird und von dem man nicht weiß wie er endet.

 

„She´s The One“ macht den Anfang mit einem schönen Dudelsackpart um dann im nächsten Augenblick zu explodieren. Spätestens jetzt weiß jeder wo er bei Pipes And Pints gelandet ist.

Trinkfeste und tanzwütige Jungs und Mädels prosten sich zu, entern Stühle und Tische und singen den Refrain von „One Connection“ aus vollem Herzen.

Singalong Parts gibt s mehr als genug auf dieser Platte, die beim hören Lust auf das Live-Erlebnis machen.

Plätschert ein Song wie „Found and Lost“ anfänglich etwas dahin, so wird spätestens beim Chorus klar, dass auch dieser Song in den Clubs einen mehrstimmigen Besucherchor zum Angriff auf die Mikros der Musiker bewegen wird.

Da heißt es dann für Vojta den Dudelsack in Sicherheit zu bringen, den er auf „Found and Lost“ ansonsten sehr gezielt zum Einsatz bringt. Pipes And Pints verstehen sich als Punkrock Band und so ist der Dudelsack wohl dosiert. „Found And Lost“ macht keine richtige Pause. Ob bei „Her Life And Thougths“, „Blackhearted Douts” oder “Fear Is Just A Feeling” um nur einige exemplarisch zu nennen, spätestens beim Refrain ist Action angesagt.

Rotziger mehrstimmiger Gesang, ein Gitarrenbrett, Singalong Parts ohne Ende, Dudelsack – wem dies gefällt, der ist bei Pipes And Pints richtig und erst recht live.

„Apropos live“: Am 23.11.2012 in Pforzheim im Bottich – seid dabei!

MaD

http://www.valve-magazine.net/reviews/36/4147-pipes-and-pints-found-and-lost-voe-5112012 

Fools Garden – Who Is Jo King (VÖ 12.10.2012)

Da sich bisher niemand unterm Zitronenbaum erhängt hat, dürfen Fools Garden auch 2012 noch Platten machen – sehr gute noch dazu. Klingt nach bösem Scherz? Ach was! Wer will schon Witze über eine der erfolgreichsten deutschen Pop-Rock-Bands machen? Eben. Wir nicht. Stattdessen lieber ein Bericht übers neue Album.

Wer ist diese Band, die man als eine der erfolgreichsten ihres Genres bezeichnen kann und um die es so ruhig geworden ist? Fools Garden aus Pforzheim sind’s, die 1995 mit dem Song „Lemon Tree“ einen echten Welthit gelandet haben. Der Zitronenbaum wurde in den meisten Ländern Europas, aber auch in Asien mehrfach ausgezeichnet und noch heute kann Fools Garden dort wie da auf eine treue Hörerschar zählen.

Dennoch war es längere Zeit ruhig um Peter Freudenthaler und Co. Jetzt präsentieren sie mit „Who Is Jo King“ ein Album, welches zwar nicht ganz typisch für Fools Garden bisheriges Schaffen ist, aber trotzdem ziemlich gut in ihre Vita passt. Frische, eingängige Melodien, gefühlvolle Momente, mitreißende Parts – vor allem bei dem einen oder anderen Refrain -, zeichnen „Who Is Jo King“ nämlich aus.

Die Platte ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, ein Album als Gesamtwerk zu betrachten und sich nicht nur einzelne Songs herauszugreifen. Sonst würden Songs wie „Who Is Jo King“ oder „Don‘t Speak“ (zurecht?!) völlig untergehen. So aber bilden sie den jeweiligen Opener für das nachfolgende Stück.

Mit „Innocence“, „How Do You Feel“ und „Someday“ haben es Fools Garden geschafft, wunderbar eingängige Melodien mit starken Gitarrenparts zu verbinden und so drei rockige Popsongs geschrieben, die in jedem Stadion der Welt funktionieren. Alle drei Songs sind auf den Punkt produziert, ohne Schnick-Schnack. Einfach gute, handgemachte Musik. Von „Innocence“ gibt es sogar eine Version mit dem Filmorchester Babelsberg. Wer auf solch eine Kombination von Pop- und Orchestermusik steht, kommt hier definitiv voll auf seine Kosten.

Die Refrains aller drei eben genannter Lieder gehen einem ziemlich schnell ins Ohr, und nutzen sich dort auch nach vielfachem Hören nicht ab. Im Gegenteil. Was, wenn nicht das, ist es, das Musik dieses Genres auszeichnet? Allerdings bekommen das nicht sehr viele deutsche Bands  hin – Fools Garden auf „Who Is Jo King“ bilden da eine echte Ausnahme.

Und à propos Ausnahmen: Was das Album besonders macht, sind die Ausnahmelieder. „Water“ beispielsweise ist Peter Freudenthalers verstorbenem Vater gewidmet. Das lässt aus einem einfachen, ruhigen Song einen besonderen werden, da ihm diese persönliche Note innewohnt. Bei „She“ hört man Freudenthaler beinahe schreien und Claus Müller an den Drums hat in einigen Sequenzen die Möglichkeit, sich mal so richtig auszutoben. Dann gleitet der Song wieder in ruhiges Fahrwasser, untermalt mit Streichern.

„Who Is Jo King“ ist ein rundum stimmiges Popalbum mit einigen rockigen Elementen aus dem Hause Fools Garden, wie es eigentlich besser nicht sein könnte. Für alle Freunde des Megasellers „Dish Of The Day“ ist dieses Album der legitime Nachfolger.

MaD

Natürlich auch hier erschienen: http://www.valve-magazine.net/reviews/71-pop/4066-fools-garden-who-is-jo-king-voe-12102012

Der W – III (VÖ 19.10.2012)

Der W holt zum Schlag aus – und trifft. Mit „III“ liefern Weidner und seine Band das, worauf all diejenigen stehen, die harten deutschen Rock zu schätzen wissen. Dabei hat er aus dem Baukasten für erfolgreiche Rockmusik viele gute Einzelteile herausgeholt und zu einem stimmigen Ganzen zusammengebastelt.

Das heißt? Raue Gitarren, keine Experimente, einige düstere Songs, komplex geratene Texte und eine Power, die Weidner schon immer zu eigen war.

Der begnadetste Sänger ist Stephan Weidner sicher nicht, aber in jedem Song hört man, wie sehr er überzeugt ist von dem, was er da tut, wie sehr er sich reinhängt. Mit „Kafkas Träume“ und „Vergißmeindoch“ hat Der W gute Balladen geschrieben, während wiederum bei „Mordballaden“ die Wut in seiner Stimme sehr gut zur Geltung kommt. Wut? Ja, die ungespielte Wut auf unsere Gesellschaft, die Habgier und den überall vorherrschenden Betrug.

„Gespräche mit dem Mond“ ist ein Song, der für Tiefgang und etwas Melancholie sorgt. Dass es auch einfacher geht – und ohne Texte, über die man sich Gedanken machen sollte -, und dass Der W auch gerne live mal eine große Meute vor sich gröhlen sehen will, dafür steht „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“. Dieses Lied kann man sich gut als Opener auf der anstehenden Tour vorstellen, um die erste Energie aus dem Kessel der wartenden Fans zu lassen.

Und à propos live: Mit „Lektion in Wermut“ ist ihm ein absoluter Kracher gelungen, der vor der Bühne sicherlich für viel Bewegung im Publikum sorgen wird. Sobald man „Wermut“ mit „Demut“ ersetzt, wird dann übrigens auch wieder ein Text draus, der nachdenklich macht und in dem gewissermaßen viel Wahrheit steckt.

„Kampf den Kopien“ ist ein typischer „In die Fresse“-Song, wie wir ihn aus der Feder von Weidner schon oft gehört haben. Anscheinend lässt ihn seine ehemalige Band eben doch nicht los – er verteilt beinahe anmutig eine Ansage an diejenigen, die sich daran versuchen wollen noch etwas vom Erfolg früherer Tage abzubekommen.

Wer auf den anderen Frankfurter Bub „Wirtz“ steht, wird „III“ von Der W mögen. Fazit? Rockmusik auf Deutsch, die sich hören lassen kann.

MaD

Natürlich auch hier erschienen: http://www.valve-magazine.net/reviews/44/4042-der-w-iii-voe-19102012

Green Day – UNO! (21.09.2012)

Zurück zu den Wurzeln dachten sich Green Day wohl, und so zocken sie auf ihrem ersten von drei zu erwartenden Outputs richtig erfrischend los. Punk und Pop, schnelle Gitarren, eine recht lose Zunge und 12 „Dookie“-verdächtige Songs, das ist „¡Uno!“

Es ist wieder Sommer im iPod, vor der Anlage zu Hause oder im Auto. Wo „¡Uno!“ durch die Boxen dröhnt, sind gute Laune, Strand, Meer, blumige Badeshorts und nette Bikinis nicht weit, egal, wo auf dem Planeten und in welcher Jahreszeit man sich gerade befindet.

Billie Joe lässt seinem losen Mundwerk freien Lauf. Jeder Song versprüht Spaß und Spielfreude. Es ist einfach nur Punkrock, mit allem, was Green Day schon immer auszeichnete. Zwölf Songs mit Vollgas eingespielt, dabei kommen sie aber trotzdem so leichtfüßig daher, als wären sie gerade einer Jam-Session mit den Mad Caddies und der Bloodhound Gang entkommen.

 

„Kill The DJ“, als einer der vielen Höhepunkte auf „¡Uno!“ weckt keine Mordgedanken, im Gegenteil. Dieser herrlich funkige Song geht sofort in die Hüften und auch noch so steife Gesellen werden versuchen, diese kreisen zu lassen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie damit fertig sind, bis der nächste Pogo einsetzt. Dazu gibt es nämlich ebenfalls mehr als genug Potential auf „¡Uno!“. „Let Yourself Go“ oder der Opener „Nuclear Family“ seien hier exemplarisch erwähnt. Leichte, schnelle Songs, die junge Menschen vor jeder Bühne dazu bringen, als Wall of Death aufeinander zuzurennen.

Mit „Oh Love“ beendet „¡Uno!“ seine kleine Reise in glorreiche Zeiten von „Dookie“ und Co. Und ebendieses „Oh Love“ mag man Green Day auch nach mehrmaligem Hören noch zurufen!

OnkelMad

…..und natürlich auch hier erschienen: http://www.valve-magazine.net/reviews/36/3945-green-day-iuno-voe-2192012

The Jon Spencer Blues Explosion – Meat and Bone (VÖ 21.9.2012)

Das Ächzen der Boxen ist deutlich zu vernehmen als sich die ersten Töne von „Meat and Bone“ durch das Gehäuse winden. Die Frequenzweiche gibt sich ob des schweren Sounds geschlagen und der Weg ist frei für das recht eingängige „Black Mold“ aus der Feder von Jon Spencer und seiner Blues Explosion.

Warum in „hohem“ Alter noch etwas gänzlich Neues beginnen, wenn man auf bewährtes zurückgreifen kann?! Bewährt ist die sich durch alle Riffs bohrende schwere Gitarre, der von Rock, Blues, Funk („Get your pants off“) durchdrungene Sound und die Themen die uns alle beschäftigen. Sogar für die gute alte Mundharmonika findet sich ein Platz.
Dazu ein Schlagzeug, welches den Rahmen vorgibt. Mal fordernd, mal lässig kommt es daher und lässt so Spielraum für allerlei Experimente im bewährten Sounduniversum der Jon Spencer Blues Explosion. Eines ist immer gewiss. Stillsitzen ist nicht! Von Kopf bis Fuß regt die Band alle Körperteile an und animiert zur Bewegung, selbst im tiefen Ledersessel.

Die 12 Songs auf „Meat and Bone“ kommen direkt aus einem New Yorker Hinterhof der späten 70er auf dem noch ein alten Chevrolet abgestellt ist an dem gerade ein längst fälliger Ölwechsel vollzogen wurde.
Direkt  nach ihrer Fertigstellung wurden die Songs extra noch mal über den Asphalt gezogen, damit man auch riechen kann woher die Stücke kommen.
Jon Spencer knarzt sich durch 11 Titel, lebt stimmlich seine komplette Gefühlwelt aus und hält die Spannung immer oben, so dass es zum runterkommen wohltuend ist das instrumentale „Zimgar“ als 12. Song zu genießen. Dieser bringt einen wieder zurück aus einer Welt der (ehemals) verrauchten kleinen Clubs, Flaschenbier und einer Crowd in alten Lederjacken die einfach nur Rock´n´Roll ist.

Aber wollten wir wirklich zurück? Ich glaube nicht! Mit „Meat and Bone“ treffen Jon Spencer Blues Explosion ihre Fans mitten ins Herz und genau dahin gehört Rock´n´Roll auch.

OnkelMad

……natürlich auch im Valve Magazine erschienen: http://www.valve-magazine.net/reviews/36/3865-the-jon-spencer-blues-explosion-meat-and-bone-voe-2192012

Swingin´ Utters – live @Kuperdächle Pforzheim 12.09.2012

Unter der Flagge von Fat Wreck Chords zu segeln ist Auszeichnung und Anspruch zugleich. Swingin´ Utters verdienen das eine oder werden dem anderen gerecht. Punkrock aus dem sonnigen Kalifornien brachten sie mir, laute Gitarren, Melodien um das Tanzbei zu schwingen und einen Jonny Bonnel am Mikro, der selbiges eine Stunde lang als imaginäre Streitaxt benutzte.

Subkultura veranstaltete im kleinen Raum des Pforzheimer Kupferdächle dieses Konzert zu dem leider nur knapp 50 Leute kamen. Stimmung kam nicht so richtig auf, wenn auch der Auftritt der Swingin´ Utters dazu mehr als genug Anlass gegeben hätte. Aber wir kennen dies ja alle von anderen Konzerten mit wenig Gästen. Da gibt es immer 5-6 Leute die sich bewegen und der Rest hält sich am Bier fest. Gefallen hat es trotzdem allen. Nach jedem Song gab es fett Beifall und mit dem Kopf nicken konnten während den Liedern eigentlich auch alle.

Jonny Bonnel schien nicht so wirklich Spaß zu haben. Schon nach dem zweiten Song sprach der von einer „amazing crowd“ und auch sonst beachtete der das Publikum nicht wirklich, mit Ausnahme des älteren Hippies der oberkörperfrei den gesamten Gig vor ihm rumzappelte wie ein Duracell-Häschen.

Auf die wenigen Zugabe Rufe (….bei wenig Gästen gibts eben auch wenig We want more Rufe…) reagierte die Band nicht und verabschiedete sich in Richtung Backstage. Da hätte ich etwas mehr erwartet. US-Punkrock heißt eben nicht immer ausverkauftes Haus und Vans Warped Tour. Aber gut, ein schlechter Tag sei jedem gestattet.

Fazit: Die Stunde Musik mit den Swingin´ Utters war hervorragend. Eine tolle Band mit klasse Songs. Das drumherum, Anzahl der Gäste und Auftreten der Band gegenüber dem doch durchaus wohlgesonnenen Publikum, ließ leider stark zu wünschen übrig.

Von den Vorbands sah ich nur 15 Minuten von Kill Valmer, aber das war ok. Hat mir gut gefallen.

Mein Dank geht an Subkultura für diesen Abend!

Für euch beim US-Punkrock war OnkelMad

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Natürlich auch hier erschienen:
http://www.valve-magazine.net/konzertberichte/25/3790-swingin-utters-1292012-im-kupferdaechle-pforzheim

AION – Reveal Yourself (VÖ 07.05.2012)

Musik für eine gute Zeit im hier und jetzt: „Reveal Yourself“ erblickte im Mai das Licht der Welt. Pünktlich zum Wonnemonat bringen AION ihre erste CD an den Start und bringen damit gute Laune in Wohnzimmer, Auto und den mp3-Player eures Vertrauens.

AION sind vier Jungs aus Nürnberg, die sich viele kluge Gedanken machen, aber vor allem auch das Hier und Jetzt genießen können. Zeit spielt unser ganzes Leben eine Rolle, aber letztlich leben wir genau in diesem Moment – um Musik zu machen oder sie zu hören. „Reveal Yourself“ ist genau für diesen Moment geschaffen.

Das Album dringt einfach lässig ins Ohr, ohne weh zu tun, ohne sperrige Parts, gleich zum mitwippen und um den Regler etwas lauter zu drehen. Miguels Stimme bleibt hängen, hat Wiedererkennungswert und ist dennoch sehr eingängig. Ob man die Musik von AION nun als Pop-Rock oder Punkrock bezeichnen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Jeder hat ja so seine eigenen Schubladen – Hauptsache, es gefällt.

„So Close“ und „Since I Believe“ kann man sich auf alle Fälle als Highlight auf jedem Festival vorstellen, am besten umrahmt von Bands wie den Mad Caddies oder den Donots. Ob sich AION dazwischen selbst wiederfinden? Sie wären da auf alle Fälle gut aufgehoben.

Acht Songs bringen die Jungs auf ihrem Erstling in die Läden und diese Songs machen Lust sie, gleich noch ein zweites Mal zu hören. Könnte es für so eine junge Band ein größeres Kompliment geben, jenseits aller Philosophie um den Geist der Songs oder welche Botschaft sie transportieren sollen? Nein, denn wenn man Lust hat, die Songs gleich mehrmals anzuhören und sich sofort vorstellen kann ein Konzert von AION zu besuchen, dann hat man als Band nicht viel falsch oder besser gesagt, einiges richtig gemacht.

OnkelMad

Auch im Valve-Magazin erschienen:
http://www.valve-magazine.net/reviews/36/3624-aion-reveal-yourself-voe-752012

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