Das Ächzen der Boxen ist deutlich zu vernehmen als sich die ersten Töne von Meat and Bone durch das Gehäuse winden. Die Frequenzweiche gibt sich ob des schweren Sounds geschlagen und der Weg ist frei für das recht eingängige Black Mold aus der Feder von Jon Spencer und seiner Blues Explosion.
Warum in hohem Alter noch etwas gänzlich Neues beginnen, wenn man auf bewährtes zurückgreifen kann?! Bewährt ist die sich durch alle Riffs bohrende schwere Gitarre, der von Rock, Blues, Funk (Get your pants off) durchdrungene Sound und die Themen die uns alle beschäftigen. Sogar für die gute alte Mundharmonika findet sich ein Platz.
Dazu ein Schlagzeug, welches den Rahmen vorgibt. Mal fordernd, mal lässig kommt es daher und lässt so Spielraum für allerlei Experimente im bewährten Sounduniversum der Jon Spencer Blues Explosion. Eines ist immer gewiss. Stillsitzen ist nicht! Von Kopf bis Fuß regt die Band alle Körperteile an und animiert zur Bewegung, selbst im tiefen Ledersessel.
Die 12 Songs auf Meat and Bone kommen direkt aus einem New Yorker Hinterhof der späten 70er auf dem noch ein alten Chevrolet abgestellt ist an dem gerade ein längst fälliger Ölwechsel vollzogen wurde.
Direkt nach ihrer Fertigstellung wurden die Songs extra noch mal über den Asphalt gezogen, damit man auch riechen kann woher die Stücke kommen.Jon Spencer knarzt sich durch 11 Titel, lebt stimmlich seine komplette Gefühlwelt aus und hält die Spannung immer oben, so dass es zum runterkommen wohltuend ist das instrumentale Zimgar als 12. Song zu genießen. Dieser bringt einen wieder zurück aus einer Welt der (ehemals) verrauchten kleinen Clubs, Flaschenbier und einer Crowd in alten Lederjacken die einfach nur Rock´n´Roll ist.
Aber wollten wir wirklich zurück? Ich glaube nicht! Mit Meat and Bone treffen Jon Spencer Blues Explosion ihre Fans mitten ins Herz und genau dahin gehört Rock´n´Roll auch.
OnkelMad
……natürlich auch im Valve Magazine erschienen: http://www.valve-magazine.net/reviews/36/3865-the-jon-spencer-blues-explosion-meat-and-bone-voe-2192012
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