Das gute alte Böllenfalltor. Die einen mögen es eine Bruchbude nennen, für mich hat es Charme. Diesen „alten Charme“ den nur ein Stadion wie unseres oder eben jenes der Lilien versprüht. Das muss man nicht mögen, aber ich mag es. Die alten Schlachten, die hier über Jahrzehnte in und auch um das Stadion geschlagen wurden sind praktisch allgegenwärtig. Doch zu rosa will ich die Vergangenheit auch nicht malen und wenn man über die Jahre am Stadion immer mal wieder was gemacht hätte wäre es auch nicht schlecht gewesen. In Darmstadt wird man wahrscheinlich auch irgendwann vor der Entscheidung stehen ob man die Hütte abreißt oder doch noch saniert. Wieder eine Parallele zu unserem Wildparkstadion.
Über 10.000 Zuschauer waren an diesem Sonntag Nachmittag gekommen. Fast die Hälfte drückten dem KSC die Daumen. Über zwei Stunden in der prallen Sonne zu stehen tut aber keinem gut und so plätscherte der Support auf KSC Seite vor allem gegen Ende des Spiels auch nur müde demselben entgegen. Trotz vieler Auswärtsfahrer beteiligen sich bei eher mageren Spielen wie diesen eben nur die üblichen Verdächtigen am Support. Darmstadt hatte auf der Haupttribühne zwei Gruppen am Start. Links von mir der oldschool Mob, rechts die jüngeren Ultras. Wenn sie es mal schafften ihre Gesänge aufeinander abzustimmen war es richtig fett laut. Die Lielen sollten sich trotzdem mal überlegen ob sie nicht besser irgendwie zusammen stehen sollten. Vor allem jetzt wo sie doch wieder ein Stück weit der Regionalliga näher gekommen sind.
89 Minuten plätscherte eine niveauarme Begegenung so dahin. Es gab kaum Chancen, dafür unzähliche Ballverluste, zähe Zweikämpfe und rustikale Abwehraktionen. Dann dribbelte sich Hakan Richtung 16er und wurde gefoult. Ein strammer Schuß in die Torwartecke aus gut 20 Metern ließ den sonnenüberfluteten Auswärtsblock explodieren. Hakan rannte mit über dem Kopf schwenkendem Trikot über das ganze Feld der Kurve entgegen. Die Mannschaft lag sich in den Armen, hier würde nichts mehr schief gehen. Der ersehnte 3er war eingefahren, das Tor zum Aufstieg weit offen.
Kurz darauf war Schluß und unsere Mannschaft ließ sich zurecht lange von der Auswärtskurve feiern. Noch 1 Punkt muss her, dann ist diese lange Saison endlich erfolgreich mit dem Aufstieg in die 2.Bundesliga beendet. Gegen Hansa Rostock zu Hause wollen wir es also machen. Ausgerechnet gegen die Kogge. Wieder mal stehen uns die Hansestädter gegenüber wenn es darum geht die Spielklasse zu wechseln. Vor ausverkauftem Haus bin ich da aber guter Dinge! Habe (fahrlässigerweise?) eh schon Glückwünsche entgegengenommen.
Am Ende gab die KSC-Legende Dirk Schuster neben unserem Trainer Markus Kauczinski ein Fernsehinterview. Irgendwie wurden da auch wieder Erinnerungen wach…..!
MaD
16. Mai 2013 at 10:40
Daß DA „richtig fett laut“ war und KA nur so plätscherte, lag daran, daß die ein enges Dach hatten – das macht soo viel akustisch aus, siehe L-Block.
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