Was haben Alice in Chains, Airbourne und Kvelertak gemeinsam? Sie alle sind herausragende Bands ihres Genre und spielten gemeinsam in Basel auf dem Sonisphere Festival. Was sie aber wirklich vereinte an diesem Tag in Basel war die Tatsache, dass sie letztlich Vorbands für die große Show von Metallica waren.
Der späte Nachmittag wurde gefüllt mit guter Rockmusik, die für die meisten den Hintergrund ihrer Gespräche lieferte. Erst als Metallica kurz vor 21 Uhr die Bühne betraten, kam richtig Stimmung in den St.Jakob-Park in Basel.
Alice in Chains hauten großartige Lieder raus und fast niemand nahm davon Notiz. Bitter, aber eben Realität wenn Metallica danach noch zum Tanz bitten.
Die Altmeister des Heavy Metal bekamen von den Fans ein tolles Set zusammengestellt. Persönlich hatte ich vergessen zu voten, aber außer Wherever I May Roam vermisste ich keinen Titel. Dieser stand immerhin noch live zur SMS-Wahl, unterlag aber Orion. Ich sparte mir die 80 Rappen für die SMS, aber viele hatten Spaß daran und tippten fleissig „B“ in ihr Handy. Über Sinn und Unsinn dieses SMS-Voting lässt sich trefflich streiten.
Noch bei Tageslicht gingen Metallica mit Battery gleich richtig steil und legten mit Master Of Puppets nicht weniger spektakülär nach. Fäuste wurden gereckt und „Master“ aus tausenden bierseeligen Kehlen gen Bühne gebrüllt. Welcome Home (Sanitarium) und Ride The Lightning folgten bevor sie mit The Unforgiven erst mal etwas den Fuß vom Gas nahmen. Technisch brilliant und mit einem bombastischen Sound ausgestattet machten die vier Musiker in der Kurve Alarm in der normalerweise die Ultras des FC Basel dafür sorgen, dass es kracht und lärmt.
Die Band hatte sichtlich Lust an diesem Abend Basel zu rocken. Immer wieder liefen die Musiker auf den beiden Stegen ins Publikum, klatschten ab und lachten entspannt. Kirks Gittarensolo mündete in das gefühlvolle Nothing Else Matters und er war sich der Wirkung durchaus bewusst als er die ersten Klänge dieses Liedes anspielte. Hatten ihm gerade noch alle andächtig gelauscht und auf die Finger geschaut wie sie über die Saiten flogen, so brachen nun alle in Jubel aus.
James Hetfield hatte ansonsten über den ganzen Abend alle Fäden in der Hand, sprach viel mit den Fans und wirkte keineswegs gelangweilt als er dieses Best of Set vortrug, im Gegenteil. Da stand ein charismatischer Musiker, der weiss welches Privileg er durch seine Musik im Leben genießt. Am Freitag in Basel ließ er alle daran teilhaben.
Als bei Sad But True der Himmel über Basel anfing zu blitzen und zu donnern, bekamen Metallica kostenlos Unterstützung für ihre Show. Besser hätte es kein Regisseur inszenieren können. Blitze zuckten über dem Stadion, es regnete in Strömen und Metallica drehten auf. Da standen sie im Regen von Basel und spielten nacheinander …And Justice For All, One und For Whom The Bell Tolls. Der Himmel donnerte und leuchtete dazu.
Mit Enter Sandman gingen sie von der Bühne um nach knapp 3 Minuten wieder zur Zugabe und St.Anger zu erscheinen. Seek and Destroy beendete nach ca. 2 1/2 Stunden einen Abend mit Metallica der Hit an Hit reihte, seine eigene durch das Gewitter unterstützte Dramaturgie hatte, eine Band voller Lust am Live Gig zeigte und alle Fans mit einem Grinsen im Gesicht in den Regen entließ.
Mich führte der Weg in die Bar du Nord um dort noch mit vielen Kolumbianern gemeinsam die letzten 30 Minuten des WM-Viertelfinals Brasilien-Kolumbien zu schauen. Danke an Daniel D. für den Abend und das Dach überm Kopf.
MaD
Setlist:
1. Battery
2. Master Of Puppets
3. Welcome Home (Sanitarium)
4. Ride The Lightning
5. The Unforgiven
6. Creeping Death
7. Lords Of Summer
8. Sad But True
9. Fade To Black
10. …And Justice For All
11. One
12. For Whom The Bell Tolls
13. Whiskey In The Jar
14. Nothing Else Matters
15. Enter Sandman
16. St. Anger
17. Orion
18. Seek & Destroy
6. Juli 2014 at 13:29
hey.
Echt schön hier, gefällt mir richtig gut 🙂
Schau doch vielleicht auch mal bei mir vorbei 😉
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