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Onkelmad – Portus Hardcore since 1975

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Konzerte

The Subways (02.12.2015 Karlsruhe Substage)

Vor dem nicht ausverkauften Substage gelang es mir zum Glück noch eine Karte los zu werden. Ich bot einige Euro unter dem VVK-Preis an und trotzdem wollte jemand noch richtig den Preis runter handeln. Angefeuert von einem Freund, der „handel den Preis runter“ quer über den Vorplatz brüllte. Meine Andeutung die Karte lieber zu zerreißen als sie hier zu verramschen wirkte wohl glaubwürdig und so kam der Deal zu meinen Konditionen (billiger als VVK und AK) zu Stande. Bei professionellen Schwarzhändlern verstehe ich es ja, wenn Leute bis aufs Messer handeln, aber nicht wenn einfach ne überzählige Karte zu einem mehr als fairen Preis verkauft wird.

Am 10.02.2015 hatte ich The Subways am Ende eines denkwürdigen Tages zuletzt gesehen und auch im Substage sollten sie alle Erwartungen erfüllen. Entspannt von der Bar aus verfolgte ich den gute 1 1/2 stündigen Auftritt, der alle Hits bot und nicht so sehr auf die neue Platte fixiert war als noch in Stuttgart im LKA damals.

Charlotte hatte das Vorprogramm auch von der Bar aus verfolgt, so stand sie nur 2 Meter neben mir. Ab und an kam jemand und wollte ein Foto machen oder sich von ihr die Eintrittskarte signieren lassen. Gut gelaunt erfüllte sie alle Wünsche. Unglaublich wie diese zarte Person auf der Bühne mit ihrem Instrument umgeht und über die komplette Spielzeit in Action ist.

Die gesamte Band verbreitet so viel gute Laune und Lebensfreude, dies wirkt sich auf das Publikum einfach aus und steckt an. Die Menschen tanzten, es wurde mitgesungen und als sich Billy kopfüber in die Menge hechtete, wurde er mit offenen Armen empfangen.

Songs wie „Shake!Shake!“, „Oh Yeah“ oder „We Don´t Need Money To Have A Good Time“ luden das Publikum geradezu zum mitsingen und tanzen ein. 20 Songs spielten sie an dem Abend und nach jedem dachte man, dass es nun doch an der Zeit wäre für den Hit, der die Band bekannt gemacht hat. Wir musste warten bis zum Ende, aber es lohnte sich.

„Rock´n´Roll Queen“ war an diesem Abend die letzte Zugabe. Darauf hatte nicht nur ich gewartet und so stieg der Lärmpegel schon bei den ersten Klängen der Gitarre mächtig an.

Traditionell gibt es bei The Subways die Zugaben ohne dass die Band vorher von der Bühne geht, dies behalten sie sich hoffentlich bei wenn dadurch ein Song mehr am Abend für die Fans ihrer Musik heraus springt.

MaD

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Refused – Wiesbaden Schlachthof 04.12.2015

Nach kurzem Aufflackern von Refused im Jahre 2012 mit etlichen Festivalauftritten sind sie 2015 nun zurück mit einem neuen Album (Freedom) und einer Clubtour.

2012 durfte ich sie auf dem Greenfield Festival in der Schweiz erleben und dieses Konzert machte so unglaublich Lust auf diesen Abend im Wiesbadener Schlachthof. Meine Erwartungen und Hoffnungen sollten keineswegs enttäuscht werden. Im Gegenteil, das Konzert von Refused war nicht mehr und nicht weniger als mein Konzert des Jahres 2015.

Dennis Lyxzén und seine Mitstreiter betraten dem Anlass entsprechend im Anzug die Bühne und nahmen uns mit in eine Welt des Punkrock und Hardcore, die uns die Wurzeln vieler Bands und Genres aufzeigte.

„Can I Scream“ wurde zum Motto dieses Abends und der Schlachthof ließ sich mitreißen von den tollen Riffs, den unglaublichen Tempowechseln welche David Sandström am Schlagzeug erzeugte und der Energie von Lyxzén, der teils wie ein Derwisch über die Bühne fegte. Ausgelassen feierte das Publikum jeden Song, alle tanzten und direkt vor der Bühne nahmen sich wildfremde Menschen nach Songs wie „Destroy The Man“, „The Shape Of Punk To Come“, „Summerholidays vs. Punkroutine“ und dem Höhepunkt „New Noise“ in den Arm, klatschten ab und schauten sich glückselig an.

Das politische Statement zu dem Horror von Paris viel kurz und knapp aus. Dennis Lyxzén sagte sinngemäß, dass wenn wir aufhören Musik zu machen, sie gewinnen werden.

Dies liebe Freunde von solchen Abenden mit Refused wollen wir alle nicht!

Das perfekte Zusammenspiel der Band, die Energie und Freude die alle ausstrahlten und die unglaubliche Lust auf die Musik von Refused, welche das in die Jahre gekommene Publikum mitbrachte, geben mir Hoffnung, dass es nach „Freedom“ noch weitere Lieder und Alben und mehr Abende wie diesen von und mit Refused geben wird.

MaD

P.S. Grüße an Daniel D.!

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Terrorgruppe spielen Blechdose

Der Abend des 23.September war einer der fröhlichsten den ich auf einem Punkkonzert je verbracht habe. Die ausverkaufte Alte Hackerei in Karlsruhe erlebte Archi „MC“ Motherfucker, Jonny Bottrop, Zip Schlitzer, Kid Katze und Eros Razorblade, welche zusammen als Terrorgruppe unterwegs sind um die Bühnen dieser Welt mit Punkrock zu beglücken.

Es war ein besonderer Abend, da die Terrorgruppe ihr 2002 erschienenes Live-Album „Blechdose“ spielte. Und wenn die Terrorgruppe sagt, sie spielt „Blechdose“, dann schließt dies alle Ansagen ein und auch die Dialoge mit dem Publikum.

Das Album hatte ich sicherlich 4-5 Jahre nicht mehr angehört, aber schon beim Intro dachte ich an „Look at my nose“ und Kid Katze sagte es auch Sekunden später schon ins Mikro. Die Erinnerungen kamen schnell zurück. Krass was man sich so alles merken kann, wenn aber der Chef ne Anweisung gibt hat man sie im selben Moment auch schon wieder vergessen und behauptet steif und fest, dass er dies nie gesagt hat.

Das Publikum war bestens vorbereitet und es gelang, meist genau im richtigen Moment, die 2002 aufgenommenen Zwischenrufe lautstark zu brüllen. Aber auch die Band war vorbereitet, antwortete wie damals oder stellte richtig, dass dieser Dialog erst noch kommt. Ernst bleiben konnte bei dieser Show niemand, es wurde herzlich und ausgelassen gelacht.

Wenn schon die Dialoge sitzen, dann könnt ihr euch denken, dass die Lieder erst recht noch in den Köpfen der Leute sind. Textsicher wurden Klassiker wie „Nazis im Haus“, „Tresenlied“, „Mein Papa bewacht die BVG“, „Opa“, „Dicke Deutsche fahren mit dem Wochenendticket in die Hauptstadt“, „Namen vergessen“, „Ich bin ein Punk“ oder „Wir müssen raus“ mit einem Lachen im Gesicht mitgesungen. Und natürlich wurde bei „5 Kilo“ herrlich „geswingt“.

Wenn man sich umschaute, sah man nur in grinsende Gesichter, vor und auf der Bühne. Ein recht simples Konzept „Ich spiele einfach noch mal das selbe Konzert wie 2002, muss ich mir schon keine Gedanken über Setlist und Ansagen machen“, bescherte mir den besten 23.September diesen Jahres!

MaD

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Konstantin Wecker – 40 Jahre Wahnsinn (Kulturhaus Osterfeld, 01.08.2015)

Konstantin Wecker, der als Liedermacher viele Generationen bewegte und auf verschiedenste Art und Weise erregte oder sogar aufregte, bescherte den ca. 1000 Besuchern im Innenhof des Kulturhauses Osterfeld in Pforzheim einen wunderschönen Abend.

Er kam nicht alleine, sondern brachte drei herausragende Musiker mit. Fany Kammerlander, Johannes Barnikel und Wolfgang Gleixner. Sie sorgten mit den verschiedensten Instrumenten (u.a. Gitarre, Keyboard, Piano, Cello, Akkordeon, Trompete) für die ansprechende Untermalung der Texte und Gedichte von Konstantin Wecker.

Dieser war an diesem lauen Sommerabend einfach in Stimmung. Es machte ihm sichtlich Spaß dem mitgehenden Publikum seine Sichtweise der Dinge durch Lieder und Ansprache zu vermitteln. Er ist und bleibt ein politischer Mensch, bezog wieder klar Stellung für Frieden und Humanismus und forderte alle Zuhörer auf die Griechen nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Wenn er auch zugab, dass bei diesem Thema auch sein Publikum zutiefst gespalten ist.

Neben der Politik und seiner Gesellschaftskritik ist er ein herausragender Texter und seine Liebeslieder gehen zu Herzen. Vor allem als er seine Gefühle in dem Lied „Für meinen Vater“ vor uns ausbreitete, waren viele der Anwesenden den Tränen nahe.

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Mit 65 Jahren ist Konstantin Wecker immer noch auf der Bühne zu Hause. So sicher und doch spielerisch leicht wechselt er zwischen Texten und Gedichten von Brecht oder Kästner zu seinen eigenen Liedern und spielt dazu Klavier als hätte er nie etwas anderes getan.

Wecker hat solch eine Textschärfe, das man sich nicht nur „berieseln“ lassen kann, sondern ihm wirklich die Aufmerksamkeit schenken muss um etwas von dem Abend zu haben.

Als er singend durch das Publikum geht, erhebt sich das Osterfeld und applaudiert dem Künstler sehr wohlwollend und voller Anerkennung. Es hatte etwas sehr Feierliches als er durch die Reihen schritt.

„Die Gedanken sind frei“ sangen an diesem Abend 1000 Menschen gemeinsam mit Wecker und Fany Kammerlander, teilweise sogar ganz ohne Begleitung der Musiker. Dieser schöne Chor rührte Wecker sichtlich, so dass er das Lied immer weiter in die Länge zog.

Man kann nur hoffen, dass diese Gedanken die Sängerinnen und Sänger in die richtige Richtung lenken. Themen über die man sich Gedanken machen sollte gibt es genug. Konstantin Wecker gab genügend Anregungen an diesem herrlichen Samstag Abend.

MaD

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NOFX (Frankfurt, Batschkapp 24.06.2015)

El Hefe, Fat Mike, Eric Melvin und Eric Sandin standen gestern Abend in der Frankfurter Batschkapp auf der Bühne und lieferten als NOFX ein Punkkonzert er Extraklasse ab. Sie sahen etwas angeschlagen aus, was wohl mit dem letzten Abend in Luxemburg zusammen hing, wie Fat Mike andeutete.
Da sich in seinem Becher wohl auch nicht nur Wasser befand, sollte sich dies während des Konzertes nicht grundlegend ändern.
Die Batschkapp war ausverkauft. Das Durchschnittsalter jenseits der 30 und viele trugen T-Shirts alter Helden wie Lagwagon oder Bad Brains spazieren.
Im Biergarten konnte bei sommerlichen Temperaturen eine ausgiebige Vorbereitung auf den Abend mit den Kaliforniern erfolgen und so verpasste ich die Vorgruppe „Scheisse Minelli“. Ist nicht weiter schlimm. Gefühlt ist die Band in Karlsruhe Vorgruppe bei jedem zweiten Konzert.

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Die Luft stand im Innenraum und es roch nach Punkrock als die ersten Songs erklangen. El Hefe hatte mit einem fröhlichen „Hallo“ gegrüsst und ins Publikum gewunken, Eric Melvin, wie immer oben ohne, zeigte uns seinen Sprößling via Smartphone. Familiär ging es zu und wahrscheinlich „kannten“ sich Publikum und Band eh schon seit über 20 Jahren.

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Über 30 Songs mit Hits wie Leave It Alone, Eat The Meek, The Brews, Kill All The White Man und zum Abschluss Linoleum brachten die Batschkapp richtig zúm kochen. Gerade bei den zwei letzt genannten Songs war der Laden ein großer Moshpit. Schöner Pogo, bei dem man sich einfach in die Masse fallen lassen konnte und so durch den ganzen Club geschoben wurde.
NOFX hatten sichtlich Spaß, machten ihre Witze und legten mächtige den Fuß auf das Punkrock-Gaspedal.

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Nach Linoleum ging das Licht an und man blickte in verschwitzte aber sehr glückliche Gesichter.

Hier gehts zur Setlist des Abends: http://www.setlist.fm/setlist/nofx/2015/batschkapp-frankfurt-germany-3c95dff.html

Vor der Batschkapp spielte noch eine Band illegalerweise bis die Polizei auftauchte. Den Strom hatten sie von einer Autobatterie. Daumen hoch für diese Aktion!

MaD

Mein Festivalbesuch bei Rock im Park

Seit vielen Jahren muss ich mit meinem Träger Festivals besuchen. Ob es das Bizarre Festival war oder das Southside, er nahm mich immer ungefragt mit. Den Mix aus Musik, Party, grillen und viele nette Leute treffen genoss ich aber dann doch irgendwie immer.
Nun sollte es also Rock im Park in Nürnberg sein, eine Premiere für uns beide. Nach der Relegation gegen den HSV und die fatale Schiedsrichterentscheidung des Herrn Hoyzer äh Gräfe war mir eigentlich gar nicht nach Festivalbesuch.
Am liebsten hätte ich mich ganz unten im Kleiderschrank verkrochen, zwischen Stutzen und dem muffigen Torwarttrikot seiner Betriebsmannschaft.

Nun denn, er zog mich also über uns los gings nach Nürnberg.
Bestenfalls treffe ich auf diesen Festivals 1-2 weitere Exemplare meiner Gattung, ernte ein paar mitleidige Blicke und immer einen hasserfüllten. Je nach Saisonverlauf bekomme ich noch einige aufmunternde Schulterklopfer.
Das dies in Nürnberg ganz anders werden würde, zeigte sich schnell. Kaum den Zeltplatz betreten hörte ich schon bekannte Klänge an mein Ohr dringen. Eine Horde Teenager intonierte lautstark „KSC, KSC“. Ok, obwohl es erst früher Nachmittag war, hatten sie schon kräftig Alkohol intus, sie begrüßten mich überschwänglich. Bier wurde mir angeboten, aber ich trinke ja nicht.
Es stellte sich heraus, dass es sich um bayrische Landsmänner handelte.
Auf der Suche nach einem geeigneten Platz um das Zelt aufzuschlagen kamen wir kaum vorwärts. Überall musste abgeklatscht werden, wurde zugeprostet oder ich wurde sogar umarmt und mit einem „Ihr hättet es verdient“ gehabt. Ich kam kaum einen Meter weit ohne dass nicht die drei Buchstaben, welche ich repräsentiere gerufen wurden.
Neben uns zelteten ein Schalker und auch noch ein Braunschweiger. Das Gesprächsthema war gefunden.

Endlich auf dem eigentlichen Festival vor der Bühne angekommen ging es gerade so weiter. Bei Motörhead schrien ein paar Leute „Scheiß HSV“ als sie mich kommen sahen. Aufgrund der Ereignisse mit diesen Unsympathen Lasogga, Holtby und Nicolai Müller, konnte ich da nur meine Zustimmung geben.
Der Höhepunkt allerdings fand während des Gigs der Toten Hosen statt. Mein Träger und sein Kumpel (bekennender Gladbach Fan und etwas neidisch ob der Aufmerksamkeit die mir zuteil wurde) hatten es bis ganz nach vorne geschafft. Dort trafen wir auf unzählige Leute die mit den beiden über diese Relegation sprechen wollten. Der Tenor war immer derselbe und lautete „Ihr seid beschissen worden“. Ich unterhielt mich derweil mit einem Pendant von mir, welches rot und schwarz gestreift war. Es kam aus Hessen und hätte mich gerne nächste Runde getroffen. So hoffen wir nun beide auf den DFB-Pokal.
Dann nasse Lippen auf mir und übler Biergestank. Küsste da doch ein ganz schön betrunkener junger Herr die drei Buchstaben, welche ich auf meinem Herzen trage. Seine Augen funkelten dabei glückseelig. Mein Träger war genauso überrascht und konnte es nicht verhindern. Leider wiederholte sich dies nur ein paar Minuten später. Ich muss dringend gewaschen werden, war mein erster Gedanke als wir hinüber zur Arena gingen in der gleich Body Count feat. Ice-T loslegten.
Auf dem Nachhauseweg ins Zelt dann noch eine Umarmung. Ein junger Mann mit einem Pullover der Band „Bane“ outete sich als Mitglied der drei geilsten Buchstaben im deutschen Fußball. Da er im Osten der Republik lebt, kann er nicht so oft im Wildpark sein, versucht aber so viele Spiele als möglich zu sehen. Ein Mann nach meinem Geschmack auch in Sachen Musik.

Normalerweise werde ich höchsten einen Tag auf dem Festival ausgeführt, da es aber so gut lief, musste ich alle drei Tage her halten – nichts für schwache Fasern.
Am frühen Sonntagmorgen stürmte auf dem Zeltplatz ein junger Mann auf mich zu. Wie sich heraus stellte war er aus Ravensburg. Er hätte da einen Hamburger gesehen, er wäre in diese Richtung gelaufen und wenn wir uns beeilen würden wir ihn noch einholen. Wozu? Na um ihn umzuhauen natürlich! Oh ok, klar, war ne doofe Frage von mir. Auf so etwas wollten wir uns dann aber doch nicht einlassen. Auf was für Ideen manche doch vor dem Frühstück kommen, tstststststs. Dabei hätte ich mir ja eine „Laufmasche“ oder wie das heißt holen können.

Als ich mich gerade auf Slash und Miles Kennedy einließ und die alten Guns´n´Roses Songs genoss zobbelte es schon wieder an mir. Ein etwas ergrauter Endvierziger im Pearl Jam T-Shirt gratulierte mir zu zwei tollen Spielen und beteuerte glaubhaft, dass er es mir gegönnt hätte. Ich nahm es wohlwollend zur Kenntnis.
Zu Begegnungen mit dem einheimischen Club kam es auch noch. Die Vertreter dieses fränkischen Urgesteins behaupteten doch allen Ernstes, dass ich extra in letzter Minute noch verloren hätte, damit ich wieder gegen sie antreten kann. Scherzbolde! Irgendwie hatten sie dann wohl das Gefühl, das ihr Humor nicht den meinen traf und nuschelten noch was von „Betrug“, „gekauftem Spiel“ und „Fußballmafia“.

Während für Prodigy die letzten Vorbereitungen auf der Bühne getroffen wurden, fand ich mich in einem Knäul Bremer Fußballfans wieder, die unbedingt ein Bild mit mir machen wollten. Die Zeit bis Prodigy endlich begann zog sich wie Kaugummi und so lange musste ich das Mitleid dieser Bremer Reisegruppe über mich ergehen lassen, die gerne mal wieder in den Wildpark gekommen wären und unseren Relegationsgegner bis aufs Blut nicht leiden können. Dies allerdings war mir hinlänglich bekannt.
Beim Abbau des Zeltes wurde ich würdig von allen Nachbarn verabschiedet. „Nächstes Jahr geht ihr hoch“ oder „Aufsteiger der Herzen“ riefen die Leute und manche verabschiedeten sich auch persönlich per Trikotzupfer.

Ein für mich unglaublich intensives Wochenende ging dann Sonntagnacht im Wäschekorb zu Ende und ich muss euch sagen, ich bin sofort eingeschlafen.

Euer KSC-Trikot

P.S. Herzliche Grüße an das Lektorat „Kutten-Timo“

Road Trip Karlsruhe-Berlin-Braunschweig

Zum letzten Heimspiel der Hertha war es uns eine Freude die Berliner gegen Frankfurt unterstützen zu können. Wir machten uns am frühen Mogen mit dem Auto auf ins dicke B und zwar so rechtzeitig, dass es noch zu einem Zwischenstopp bei CoreTex Records in Kreuberg reichte.
Einfach ein Muss dort zu stöbern und draussen auf der Bank noch ein Bier zu trinken. Irgendwie war es auch gleichzeitig die Eistimmung auf das abendliche Konzert im Astra von Deez Nuts und Stick To Your Guns.
Aber erst mal war Fußball angesagt, wobei dieser auf dem Feld absolut zu kurz kam an dem Nachmittag. Einen üblen Kick mussten die 60.000 Zuschauer über sich ergehen lassen.
Support auf Berliner Seite trotz allem sehr stark und abwechslungsreich. Die Ostkurve zog gut mit. Der Spieler Ben-Hatira verbrachte auch ne ganze Zeit unten im Heimblock.
Frankfurt mit ner sehr schönen Choreo zu Beginn und viel Feuerwerk zur Feier des letzten Auswärtsspiels der Saison nach der Halbzeit. Vielen Dank auch für das laute „Karlsruh, Karlsruh, wir scheißen euch zu“. Fast zu viel der Ehre, dass dies mit der lauteste Gesang der Gäste an dem Nachmittag war. So viel falsch kann eine Szene dann nicht gemacht haben, wenn die Eintracht selbst in Berlin hier geschlossen und laustark diese „beleidigt“.
Das 0:0 war am Ende folgerichtig und bildete prima das Niveau ab. Kalou hätte lässig das 1:0 für die alte Dame erzielen können, scheiterte aber an sich selbst.
So ist kurz vor dem letzten Spieltag sogar noch die winzige Möglichkeit auf Relegation für die Berliner möglich, was wir dann doch aber nicht hoffen wollen.
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Am Abend dann ab ins Astra um zu sehen wie Stick To Your Guns einen prima Abend erwischten und die Halle auseinander nahmen. Schöner Moshpit fast bis nach hinten, jeder hatte Lust zu tanzen. Nur wenn man mit Bierbechern wirft mag er gar nicht der Sänger. So stand das Konzert schon nach den ersten Takten vor einem Eklat, als er von der Bühne ging und dem Typen aus der ersten reihe eine scheuerte. Wieder on stage hielt er einen Vortrag darüber dass man dies nicht machen sollte, aber der Typ gerne hier bleiben kann und man nachher noch mal drüber reden kann.
Deez Nuts taten sich nach dem furiosen Auftritt von STYG etwas schwer und brachten das Astra nicht so in Wallung. Erst bei „Band Of Brothers“ drehten alle richtig am Rad und die Bühne war voll mit feierwütigen Leuten.
Ein rundum gelunger Abend.
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Weiter gings am nächsten Morgen in Richtung Braunschweig und wieder mal die Lehre, dass man einfach rechtzeitig losfahren sollte. Schon am Berliner Ring standen wir im Stau. letztlich schafften wir es gerade noch so zum Anpfiff, hatten aber paar graue Haare mehr.
Die Reaktion nach dem Spiel gegen Darmstadt interessierte uns alle. Der KSC machte das war er am besten kann, kompakt stehen. Brausnchweig biss sich daran etwas die Zähne aus und bei unseren wenigen Vorstößen waren wir gefährlicher. Das 0:1 durch Rouwen Hennings  kurz vor der Pause ließ unseren Block toben. Die Spielstände auf den anderen Plätzen waren ja ebenfalls bekannt.
In halbzeit zwei ein intensives Spiel mit Vorteilen für Braunschweig. Das 1:1 lag mehr als nur in der Luft. Dann spielte uns eine Rangelei in der Hälfte des KSCH in die Hände. Rot für den Braunschweiger Reichel und gelb-rot für unseren Peitz(er). Dies brachte die Gastgeber mehr aus dem Rhythmus als uns. Hennings schloß einen Konter in der 87.Minute mit einem strammen Schuß ins kurze Eck ab. Sein linker Fuß ist einfach Gold wert und so siegten wir mit 0:2. Der Mannschaft merkte man an, wie geil sie auf diesen Sieg waren. So gibt es nun ein richtiges Finale am Wildpark. Darmstadt verlor in Fürth und K´Lautern spielte nur 0:0 in Aue. Der KSC hat mit einem Heimsieg gegen 1860 München Platz 3 sicher, alles weitere wäre Zugabe.
Was für eine sensationelle Saison!
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MaD

Anhang 2

Blind Guardian – Liederhalle Stuttgart (01.05.2015)

Mit den Songs die fehlten, hätten Blind Guardian locker ein weiteres wunderbares Konzert spielen können. „Somewhere Far Beyond“, „Majesty“, „Traveller In Time“, „Welcome To Dying“, „Immaginations From The Other Side“, oder das starke „Time What Is Time“. Alleine diese kurze Aufzählung erinnert mich wieder daran wie lange es Blind Guardian nun schon und und wie viele tolle Alben und Songs sie geschrieben haben.
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Es war ein Abend, bei dem man erst merkte was alles noch hätte gespielt werden können, als nach über 2 Stunden der Vorhang fiel. Dass die Setlist auch einige Lieder des neuen Albums „Beyond The Red Mirror“ beinhalten würde war klar. Sie bauten die Stücke gezielt zwischen Klassiker ein und so tat es der Stimmung keinen Abbruch. Es ist eben wie so oft, die Fans wollen ein Best Of vorgetragen bekommen und jeder Song einer neuen Platte kostet einen Klassiker.
Hansi Kürsch und seine Mannen haben es nach all den Jahren noch wunderbar drauf eine Halle auf ihre Seite zu ziehen, sie zum mitsingen zu animieren und Stimmung bis in die letzte Reihe zu erzeugen.
Ein Chor aus über 2000 Leuten sang aus voller Kehle Lieder wie „Banish From Sanctuary“, „And The Story Ends“, „Mirror Mirror“ und natürlich das einzigartige „The Bard´s Song – In The Forest“.
Bei „Valhalla“ wollte die Meute gar nicht mehr aufhören den Refrain zu singen, bis die Band sozusagen eingriff und dem ganzen nach Minuten mit einem starken Gitarrenoutro ein Ende setzte. Gänsehaut pur und überall strahlende Gesichter.

MaD

Setlist:

1.  The Ninth Wave
2.  Banish From Sanctuary
3.  Nightfall
4.  Fly
5.  Tanelorn (In The Void)
6.  Prophecies
7.  The Last Candle
8.  Miracle Machine
9.  Lord Of The Rings
10.Bright Eyes
11.Twilight Of The Gods
12.And The Story Ends
Encore I
13.Into The Storm
14.Guardian Of The Blind
15.Valhalla
Encore II
16.Wheel Of Time
17.The Bard´s Song – In The Forest
18.Mirror Mirror

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Hertha, Madball, Umse und die Wörz

Die letzten Wochen waren arbeits- und ereignisreich. Wäre dies alles nicht genug, zog doch eine unnatürliche und penetrante Müdigkeit in meine Knochen und nistete sich dort ein. So habe ich den Schlaf eines Monats innerhalb einer Woche geschlafen und bin immer noch müde.
Wenn man spürt wie einzelne Finger müde und schlapp sind, wie jede Faser des Körper nach Ruhe schreit, sollte man dem einfach nachgeben. Habe ich getan und tue ich weiterhin. Reduzierung des Alltags auf schlafen, essen, trinken – es könnte schlimmeres geben.
Vor einige Tagen schaffte ich es aber immer noch zur Rebellion Tour ins Universum. Dieses war ausverkauft, was bei dem Line-Up nicht verwunderte.
Madball, Strife, Rise Of The North Star und Backtrack.
Madball IMadball III
Von Backtrack sah ich leider nur 3 Songs, die hatten es aber in sich.
Die unglaublich tolle Fotografin Martina Wörz hat den Abend im Bild fest gehalten. Genießt den Abend durch ihre Linse:

http://martinawoerz.tumblr.com/  – tolle Bilder! Kompliment!!!!!

Die gute alte Dame Hertha wollte auch noch unterstützt werden bei einem ganz wichtigen Spiel gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga. Die Berliner kämpften 90 Minuten und hatten durch Nico Schulz die Chance des Spiels. Leider vergab er, würde ja sonst auch nicht bei der Hertha spielen. Das wäre es gewesen. Ein Sieg mit unseren Freunden im Talkessel.
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Deren Kurve saht optisch wie immer gut aus, akkustisch an dem Abend aber mit viel Luft nach oben. Die Abstiegsnagst kriecht ihnen eben auch in jede Pore. Wenn der VFB in meinem 40.Lebensjahr wieder absteigen würde, hätte dies ja was.

Wenn man so zu Hause liegt freut man sich über jede Ablenkung, vor allem wenn die Post lang ersehnte Ware bringt. Vinyl meine Freunde flatterte mir ins Haus. Jakarta Records lieferten die Instrumentals zu Umse „Kunst für sich“. Produziert und unterschreiben von Deckah! Bäm!
Deckah

Passt auf euch auf, ich poste noch nen Song der Woche und geh dann wieder schlafen.

MaD

P.S. Karlsruhe sagt Nein zu Red Bull und einen Lügner erkennt man daran, dass er nicht die Wahrheit spricht!

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