Als Demütigung bezeichnet man eine Handlung, welche den Anderen in seiner Würde verletzt.  Eine beschämende oder verächtliche Behandlung, oft auch öffentlich.

Ohne nun schaurige Geschichten aus dem Mittelalter aufzuwärmen, wo man Menschen auf Marktplätzen öffentlich zur Schau stellte, kann man doch ohne weiteres sagen, dass wir als KSC Fans gestern öffentlich gedemütigt wurden.

Öffentlich schon alleine deshalb, weil knapp 20.000 Besucher ins Neckarstadion kamen um das Drittligaspiel zwischen den Amateuren (sind sie ja eigentlich gar nicht) des VFB Stuttgart und der ersten Mannschaft des Karlsruher SC zu sehen.

Diese Konstellation alleine zeigt, dass hier viel Spielraum für eine Demütigung war, wenn man als KSC dieses Spiel verliert.
Es ging natürlich verloren und dies auf eine Art und Weise, welche uns echt beschämt.

Wir wurden nicht von einer heißen Truppe des VFB gedemütigt, die um jeden Meter Boden kämpfte, schnell nach vorne spielte und wirklich guten Fußball bot.
Uns, die wir mit viel Hoffnung in den Talkessel gefahren waren, demütigte unsere eigene Mannschaft.

Diese lustlose, langsame und überaus unfähige Truppe gab 4.000 Fans des Karlsruher Sportclub öffentlich der Lächerlichkeit preis.

Nicht nur, dass die Sache nach 3 Minuten eigentlich schon gelaufen war, sondern auch die Tatsache dass wir es in Halbzeit zwei nicht schafften drei hundertprozentige Chancen zu verwerten und vielleicht mit Glück noch einen Punkt mitzunehmen, ist depremierend.

Da machen wir denen auch noch den „Gomez“ und schießen den Ball aus 2m Entfernung 10m übers Tor. Unfassbar!

Das Tor zum 2:0 offenbarte die ganze Dummheit unserer Mannschaft. Da wird aus einer Standardsituation vor dem Stuttgarter Strafraum für uns ein Gegentreffer. Dabei lassen wir den Torschützen übers ganze Feld laufen und mit Ankündigung den Ball im langen Eck versenken. Und unser Torwart hält einfach gar nichts – saisonübergreifend zuverlässig.

Ich bleibe dabei, dass „Geduld und Spucke“ weiterhin gefragt sind und wir jetzt nicht alles in Frage stellen dürfen, ABER dieser Samstag Nachmittag hat bei mir einiges verändert was die Einstellung zu dieser Mannschaft und die Lust auf Fußball in Blau-Weiß betrifft.
Zu viel wurde uns allen in den letzten Jahren zugemutet. Zu viele unfähige Funktionäre, zu viele leidenschafts- und einfallslose, dafür aber arrogante hauptamtlich Beschäftigte bei unserem Verein, zu viele schlechte Spieler, zu viele sportliche Mißerfolge, zu viele Abstiege, zu viele Stadiondebatten ohne Ergebnis, zu viele Spiele ohne Alkoholausschank, zu viele……!!!

War Kauczinski, Kreuzer und Co. nicht klar, was da gestern auf dem Spiel stand? War diese Mannschaft nicht richtig eingestellt oder wie ist es zu erklären, dass man sich so hat vorführen lassen wie auf einem mittelalterlichen Marktplatz?
Fehlte nur noch, dass sie sich auch noch mit altem Obst und Gemüse bewerfen lassen beim nächsten Mal.

Da bietet man auf den Rängen alles auf was möglich ist, liefert sich mit einem vollbesetzten Block der Heimmanschaft vor dem Spiel ein nettes oldschool Gesangsduell und wird dann schmählich im Stich gelassen.

Das einzig Positive ist, dass wir für die Schwaben immer noch der Derbygegner Nummer 1 sind. Egal in welcher Liga wir spielen. Die boten auch alles auf, machten Stimmung als gäbe es dieses Jahr keine Bundesligasaison und feierten den Sieg wie eine Meisterschaft.

Ich freue mich auf das „Geisterspiel“ am Mittwoch gegen Osnabrück, dann muss ich unsere Mannschaft nicht sehen und kann mit Gleichgesinnten auf dem Adenauerring einen schönen Abend verbringen.

Für euch ließ sich öffentlich demütigen
OnkelMad

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