Das Rückspiel in der Aufstiegsrelegation zur 3.Liga führte mich nach Kassel zu den Löwen. Im Hinspiel hatte Kiel mit 2:0 gewonnen was die Sache für Kassel fast schon unmöglich machte. Diret neben der so langsam verfallenden Eishalle des ehemaligen Meister der DEL, den Kassel Huskies, liegt das wunderschöne Aue-Stadion. Ein Schmuckkästchen, dass mehr als nur 4.Liga verdient hätte. Ein Witz, dass dieses Spiel überhaupt statt finden musste. Beide Clubs hatten ihre Ligen gewonnen, waren Meister und stiegen trotzdem nicht direkt auf. Eine Regel die dem Vernehmen nach keiner gut findet, aber welche momentan von niemandem geändert wird. Warten wir mal ab bis zur nächsten Spielklassenreform. Diese wird sicherlich nicht lange auf sich warten lassen, bei den vielen Insolvenzen bzw. Lizenzentzügen. Alleine in der Liga von Kiel stiegen zwei Vereine vorher aus, was eine Meisterschaft eigentlich ad absurdum führt.

17.000 Zuschauer hatten sich an diesem 02.06. in Kassel eingefunden, darunter knapp 2000 aus Kiel. Beide Fanlager hatten optisch einiges vorbereitet.

P1060229(1)P1060231(1)P1060234(1)P1060239(1)P1060230(1)P1060241(1) Kassel war natürlich motiviert. Angeführt vom ehemaligen Karlsruher Stefan Müller gab die Mannschaft gleich Gas, aber aus 4 oder 5 aussichtsreichen Standards machten sie nichts. Andres die Störche aus Kiel. Erster Schuß war gleich ein Treffer. Eigentlich der Genickschlag für Kassel und so plätscherte das Spiel dann auch dahin bis Müller in der 45.Minute überraschen der Ausgleich gelang und nur eine Szene später hatte Kassel sogar das 2:1 auf dem Kopf. Entsprechend kam dann doch noch mal Stimmung auf inm weiten Rund. Insgesamt waren die Löwen aber zu schwach im Angriff. Kiel stand kompakt und erzielte schon nach ca. einer Stunde das 1:2. Danach lief nichts mehr. Die Kieler Fans bereiteten sich auf den Abpfiff und die Party vor, in der Kasseler Kurve wurde die Treue zum Verein besungen.

P1060250(1)P1060254(1) Was dann passierte war oldschool. Kiel schon vor dem Abpfiff am Spielfeldrand, einige meinten beim Platzsturm bis zu Kassel durchrennen zu müssen, diese ließen sich nicht bitten und kamen auch aufs Feld. Nicht nur freundlich begrüßten sich die Protagonisten. Der „Watschenwald“ lässt grüßen. Lustig war der Typ, der sich als „Ihr Sicherheitsverantwortlicher“ versuchte Gehör zu verschaffen. Er wies immer wieder darauf hin, dass die Fans doch eigentlich „eine Freundschaft“ haben.

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Mitten in diesen ganzen Trubel gab der Stadionsprecher das Ergebnis aus Lotte bekannt und nannte RB Leipzig schlicht Brause Leipzig! Sehr coole Aktion!

Kiel feierte noch ziemlich lange unten auf dem Platz, irgendwann hatte sich auch alles beruhigt und es war Zeit für knapp 5 Stunden Irrfahrt auf verstopften Autobahnen.

MaD