Die Oberpfalz war das Ziel und die Mission Relegationsplatz wurde erfolgreich absolviert. Dieser Nachmittag gegen die Frankfurter Eintracht kostete mich aber bestimmt die Hälfte meiner noch vorhandenen Nerven. 
Jeder von uns wusste wie es bei 1860, Aue und Cottbus steht und so war klar, dass ein Tor der Eintracht wahrscheinlich den direkten Abstieg bedeuten würde und dies für unseren Verein ungeahnte Folgen hätte.
Ihr könnt euch denken wie man sich da fühlt, wenn es wieder einen Freistoß und wieder eine Ecke gibt und dies kurz vor dem Abpfiff.
Da fliegen Bälle in unseren 16er und jeder könnte das Aus für uns bedeuten.
Die letzten 10 Minuten wurde aus frenetischem Support ein Zittern und Bibbern. Allen sah man die Anspannung an, es wurden Hände in den Hosentaschen vergraben, Blicke vom Spielfeld abgewendet oder die Hände vors Gesicht gehalten.
Nervlicher Ausnahmezustand in Karlsruhe!

Der Beginn des Tages war auf dem Marktplatz und gegen elf Uhr trat man den Marsch zum Wildpark an. Auch hier war bei vielen die Anspannung schon greifbar.
Das Spiel begann mit laustarker Anfeuerung auf Karlsruher und einer sehr schönen Pyroshow auf Frankfurter Seite. Da ließen sich die Hessen nicht lumpen und packten einiges an Rauch und Feuer aus. Prima Ding, bis auf die Raketen und die Richtung Platz entsorgten Bengalos.
Der KSC legte sehr gut los, war von der ersten Minute an präsent und stand dem designierten Aufsteiger auf den Füßen. Dann die sensationelle 9.Minute. Iashi und Schiek spielen sich rechts herrlich durch. Schiek dringt in den Frankfurter Strafraum auf Höhe des Fünfmeterraumes ein, legt den Ball in die Mitte und unser Zypriote Charalambous versenkt den Ball im Netz. Befreiender, fanatischer Jubel im Wildpark.
Irgendwann Mitte der ersten Hälfte war klar, dass auf München Blau kein Verlass sein würde. Aachen führte mit 2:1 bei 1860, was mir aber vorher schon fast klar war. Ist eben mittlerweile (leider) ein Scheißverein.
Der KSC war weiter engagiert und stand defensiv sehr sehr gut. Zugeben muss man aber auch, dass die Frankfurter nix wollten. Sie hatten mehr Spielanteile aber drängten nicht wirklich auf den Ausgleich. Zum Glück!
So brachten wir 70 Minuten über die Runden bis Schiek bei einer Ablage im eigenen Strafraum Idrissou den Ball auf dem Silbertablett servierte, dieser das Mahl aber verschmähte und wir noch mal mit dem Schrecken davon kamen. Auch die Jacke meines Freundes „Örni“ überlebte es zum Glück, als ich reflexartig in dieser Situation daran wie wild zog. Was ich damit erreichen wollte – keine Ahnung.

Als dann die Ordnungskräfte kurz vor Ende der Partie mit mehreren Hundertschaften auf der Aschenbahn einzogen war klar, dass der Schiri hier nicht mehr lange nachspielen lassen und sicherlich auch keine strittige Situation mehr gegen den KSC pfeifen würde. Es war vollbracht und nun war Showtime. Es zogen die Pferde der Spanischen Hofreitschule ein, im Sattel die stolze Schweizer Garde und vollführten Pferdedressurreiten im Stiele des Dr.Reinhard Klimke auf „Ahlerich“. Die Frankfurter „Chaoten“ waren fasziniert, ja hingerissen und schmolzen vor Verzückung ob dieser grazielen Vorstellung dahin. Hätten sie Blumen zur Hand gehabt, hätten sie die Aschenbahn in ein Blumenmeer verwandelt.
Danke an den Steuerzahler, dass er diesen kulturell und sportlich wertvollen Glanzpunkt finanziert hat. (Oder hätte deswegen jemand einen Rüffel verdient?)

Nun also auf nach Regensburg! Wir sind guter Dinge, gehen wir doch gestärkt aus dieser Partie hervor.

Danke an eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft (….was bitte war denn mit euch in Aachen los….?), danke an unsere Freunde aus Berlin, Graz und Straßbourg. Vielen Dank an Hiroshi, der wohl die weiteste Anreise mit seiner Familie hatte.

Alle auf nach Regensburg!!!

OnkelMad

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